




Gold statt Blumen: Das ist der Werbeslogan eines Onlinehandels für Edelmetalle. Als Weihnachtsangebot gibt’s das Ein-Gramm-Plättchen für rund 35 Euro inklusive persönlicher Widmung – natürlich nicht auf dem Gold, damit der Wiederverkaufswert nicht sinkt.
Durchschnittlich investieren Verbraucher laut einer Studie von Ernst & Young rund 273 Euro in Weihnachtsgeschenke. Das sind rund 19 Prozent mehr als 2012. Männer geben sogar rund 300 Euro aus, um Freunde und Familie zu beschenken. Am häufigsten liegen immer noch Bücher unter dem Weihnachtsbaum. Gleich danach kommen Geldgeschenke, Gold und Schmuck. Rund 44 Prozent wollen ihre Liebsten mit Barem beglücken. Kein Wunder: Studien beweisen, was man sich selbst aussucht, macht auch am ehesten zufrieden.
So kommen Gold-Anleger durch das Zinstal
Gold bringt keine Zinsen, je niedriger der Realzins, desto attraktiver, weil Anleger mit Alternativanlagen zu Gold auch nichts verdienen
Gold als Versicherung für schwierige (Währungs-)Phasen beimischen
Gold wird, gemessen an Alternativanlagen (insbesondere Zinsanlagen), weniger attraktiv
Versicherungsfunktion wird auch in Zeiten steigender Zinsen benötigt
Physisches Gold halten, möglicherweise in Übergangsphasen, um Nerven zu schonen, mit Zertifikaten absichern
Bei starkem Zinsanstieg zu Spekulationszwecken gehaltene Goldfonds und -zertifikate verkaufen
Bietet Schutz vor Turbulenzen des Währungssystems, etwas physisches Gold sollte in jedem Zinsszenario gehalten werden
Liegt dann der Briefumschlag der Eltern oder ein Obolus der Oma unterm Baum, soll dieser auch gut investiert sein. Viele fürchten dabei die Krise und ihre Folgen. Besonders die beständige und in Zukunft vermutlich steigende Geldentwertung, sprich Inflation, spielt eine Rolle. Geldgeschenke machen die Handhabung also nur vermeintlich einfach.
Wer sein Geld direkt aufs Konto oder zu Hause ins Sparschwein steckt, weiß sein Geld nur vermeintlich sicher. Das Sparschwein bringt keine, und das Girokonto mit 0,1 bis 0,5 Prozent kaum Zinsen. Die Inflation tut ihr Übriges und frisst das Ersparte auf.
Hohe Verzinsung nur gegen ein höheres Risiko
Deshalb sollten sich die Sparer früh darüber klar sein, was sie mit dem Geld machen wollen und wann sie es brauchen werden. Das ist vor allem bei Geldgeschenken an Kinder wichtig. Das zumindest sagt Max Herbst von der unabhängigen FMH Finanzberatung in Frankfurt „Lange Bindungsfristen oder Sparpläne sind für junge Sparer vielleicht erzieherisch sinnvoll, psychologisch jedoch nicht“, so Herbst. „Es kann in ihrem Leben viel passieren, was den schnellen Zugriff auf das Geld erfordert – etwa eine spontane Urlaubsreise.“
Wer einen höheren Betrag von mehreren tausend Euro geschenkt bekommt und sich sicher ist, dass er das Geld in näherer Zukunft nicht braucht, kann es fest anlegen oder in riskantere Anlagen wie Aktien, Fonds oder Anleihen stecken. Wer für seine Ersparnissen möglichst viel Rendite rausholen will, muss sich über eins im Klaren sein: Eine hohe Verzinsung gibt es nur gegen ein höheres Verlustrisiko.
Wer es unkompliziert und sicher mag, hat nicht allzu viele Möglichkeiten – schon gar nicht mit kleineren Beträgen. Ein Tagesgeldkonto, das viele Banken kostenlos anbieten, ist sehr flexibel und einfach in der Handhabung. Allerdings sind die Zinsen dafür auch gering. In diesem Jahr haben viele Kreditinstitute ihre Zinsen noch einmal gesenkt. Die besten Anbieter verzinsen Tagesgeld mit 1,45 Prozent. Bei einer Inflationsrate, die 2013 durchschnittlich bei ungefähr 1,5 Prozent lag, ist das ein Nullsummenspiel.
Noch liegen die Zinsen zwar deutlich höher als beim klassischen Sparbuch mit dreimonatiger Kündigungsfrist. Aber bei Tagesgeldkonten können sich praktisch jederzeit die Zinsen ändern. Und der Trend geht weiter abwärts.