Es kann von daher überhaupt nicht verwundern, dass die planwirtschaftlichen Interventionen von Politik und Notenbanken, dem Überschuldungsproblem mit Billionen an neuen (!) Schulden begegnen zu wollen, die Lage nicht verbessert, sondern nur noch weiter verschlimmert haben. Geld zu drucken, Bankenverluste „alternativlos“ zum Wohle der Bevölkerung auf die Bevölkerung abzuwälzen, Bilanzbetrug zu legalisieren oder geltendes Recht einfach zu „flexibilisieren“, können vielleicht Zeit kaufen, aber langfristig werden all diese Maßnahmen natürlich nur die Absturzhöhe vergrößern!
So urteilte die US-Ökonomin Anna Jacobson Schwartz bereits im Jahr 2010, über den Wirtschaftsprofessor und amtierenden amerikanischen Notenbankchef, dem offenkundigen Vorbild des EZB-Chefs Draghi, dass „Bernanke ein Mann ohne Plan ist. Er könne nur in zwei Zahlenkategorien denken: Null oder Billion. Null - wegen seiner Null-Zins-Politik. Und Billionen - wegen seiner Mega-Stützungsprogramme für die Banken.“
Letztlich kann man diese unselige und quälende „Rettungs“-Politik der vergangenen Jahre nur so zusammenfassen, dass die „Nullen“ in den Notenbanken den „Nullen“ in den Regierungen und Banken in ihrer Ratlosigkeit seit über fünf Jahren nur immer neues Scheingeld, gern mit 12 Nullen vor dem Komma, für Null Zinsen zuschieben - frei nach Goethes Faust: „Ich hab satt das ewige Wie und Wenn; Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff´ es denn.“
Vollständige Katastrophe des Währungssystems
Doch mit diesem frischen Geld löst man eben im besten Fall Liquiditätsprobleme, jedoch keinesfalls die Solvenzprobleme, die das Finanzsystem aktuell in seinen Fundamenten erschüttern! Und insofern ist es dann auch nicht mehr verwunderlich, dass sich als trauriges Ergebnis dieser „alternativlosen“ Krisenpolitik nunmehr gegenseitig stützende Pleitestaaten und Pleitebanken in eine Sonderwirtschaftszone für systemrelevanten Wahnsinn verwandelt haben - garantiert durch die Notenpresse!
Der Irrsinn, die Finanz-Hasadeure in den Banken, die ihr Geld nach der unverantwortlichen Finanzierung von US-Subprime- oder Griechenlandanleihen alle hätten verlieren müssen, mit Steuergeldern zu „retten“, ist in Wirklichkeit nichts anderes, als eine der niederträchtigsten Ausprägungen des - zum Scheitern verurteilten - real existierenden Sozialismus, in dem Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. In einem funktionierenden Kapitalismus, wo demokratische Rechtsstaaten die Eigentumsrechte ihrer Bürger alternativlos garantieren, wäre es ausgeschlossen, dass noch immer Bank(st)er und Hedgefonds-Manager im Schutze der Systemrelevanz ihre als Tantiemen und Boni getarnten Steuergeld-Milliarden nach Hause tragen können!
Die Lösung der Schuldenkrise wird daher sicher eine andere sein, als es sich heute alle „Vorkrisen-Status quo“-Verteidiger und Wohlfahrtsstaats-Gläubiger vorstellen möchten. Es wird ohne die „freiwillige Abkehr von einer weiteren Kredit (Schulden) Expansion“ zwangsläufig zu der von Ludwig von Mises bereits 1922 beschriebenen „endgültigen und vollständigen Katastrophe im betroffenen Währungssystem“ kommen, ... wie immer in der Geschichte des Geldes, das „aus dem Nichts“ geschaffen werden kann!
Vertrauen der Bevölkerung schwindet
Wer nun aber glaubt, Geschichte schreiben immer nur andere Generationen, der sei an den Beinahe-Bankensturm (Bank Run) im Jahr 2008 erinnert, der sprichwörtlich in letzter Sekunde durch eine Garantie-Erklärung der Spareinlagen durch Bundeskanzlerin Merkel und ihrem damaligen Finanzminister Steinbrück („Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.“) noch einmal abgewendet werden konnte. Aber auch die inzwischen fast schon inflationär anmutende dritte Bekräftigung der Garantie-Erklärung durch Frau Merkel erst noch im November letzten Jahres („Das Wesen der Garantie ist, dass die Garantie gilt.“) garantiert natürlich nicht, dass die Bevölkerung diesem Taschenspielertrick auf ewig Glauben schenken wird. Im Gegenteil, je länger die Krise andauert, je mehr Rechte gebrochen werden, und je länger Anleger mit Null Zinsen von ihren Banken abgespeist werden, desto mehr läuft die Gelddrucker-Kolonne dieser Welt Gefahr, das Vertrauen der Bevölkerung in das per Mouse-Click hergestellte Geld-Massenprodukt endgültig zu verspielen!