Geldanlage Top-Mischung aus Aktien, Barren und Barem

Folker Hellmeyer, Chefstratege der Bremer Landesbank, erwartet eine Hausse bei Aktien, glaubt weiter an Gold und Silber und bezeichnet den US-Schuldenstreit als Finanzhollywood.

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Zehn Geldanlage-Tipps
Geld und ein Display
Ein Kugelschreiber und ein Diagramm
Eine Hand und Münzen
Sparbuch und Geldscheine
Ein Stift und ein Diagramm
Ein Kugelschreiber, Geld, ein Taschenrechner und ein Blatt Papier
Eine Lupe vergrößert das Wort Kontoauszug Quelle: dpa

Herr Hellmeyer, die Aktienmärkte spielen das Szenario einer Nicht-Einigung zwischen Republikanern und Demokraten im US-Verschuldungsstreit durch und haben zuletzt an Terrain verloren. Zu Recht?

Das Risiko nimmt zu, dass es keine Einigung gibt. Deshalb ist die Marktreaktion adäquat, zumindest bei Aktien. Aber Anleger sollten bedenken, dass der US-Machtkampf zum großen Teil Finanzhollywood ist. Die USA wollen die Hegemonialmacht bleiben. Dieser gemeinsame Nenner zwischen Demokraten und Republikanern wird am Ende wieder zu einer Einigung führen, zumal die Republikaner unter George W. Bush Junior mit seinen diversen Kriegen ein erhebliches Scherflein zum US-Schuldenberg beigetragen haben.

Und wenn es keine Einigung gibt?

Dann muss sich Washington im Rahmen seiner Einnahmen bewegen und bei Staatsleistungen kürzen. Das brächte die Bürger auf die Straße. Einen direkten Ausfall von Staatsschulden wird es dabei zunächst nicht geben. Und einen solchen Default würde selbst die radikale Tea-Party-Bewegung am Ende nicht zulassen. Die Gefahren sind also überschaubar.

Die Sorge vor einem US-Crash hat zwar die Aktienkurse durchgerüttelt, aber der Goldpreis hat erstaunlicherweise keine Reaktion gezeigt. Gibt es da eine Erklärung?

Die Edelmetalle sind im Grunde seit vergangenem Oktober aus dem Markt, die Aufwärtsbewegung ist seither gestoppt, weil es massive Marktmanipulationen gibt. Eigentlich hätten dieses Jahr schon die geldpolitischen Maßnahmen insbesondere in den USA und Japan mit immer mehr Liquidität zu steigenden Preisen bei Gold und Silber führen müssen. Dass auch auf den US-Schuldenstreit keine Bewegung bei Edelmetallen zu sehen war, spricht für starke Einflussnahme von außen.

Das heißt, lieber Finger weg vom Gold?

Spekulanten mögen ob des deutlichen Preisrutsches irritiert sein, Investoren sind es nicht! Investments in Edelmetall sind zwingend  wegen der dramatischen Verschiebungen im Weltfinanzsystem. Der Westen ist da der große Verlierer und die Gewinner aus den Schwellenländern bauen ihre Goldbestände aus, allen voran die Zentralbanken. Die Aufwärtsphase bei Gold und Silber ist nur unterbrochen, nicht beendet. Bei Gold könnte es noch einmal einen Rutsch auf 1000 bis 1100 Dollar geben, wer reale Werte will, greift spätestens dann zu.

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