Geldanlage "Wenn das Gold redet, schweigt die Welt!"

Die Überschuldungskrise ist die Folge einer Wirtschaftsideologie, die seit nunmehr 40 Jahren Wachstum auf Pump propagiert. Je länger die Krise andauert, je mehr Rechte gebrochen werden, desto mehr läuft die Gelddrucker-Kolonne dieser Welt Gefahr, das Vertrauen der Bevölkerung in das Papierwährungssystem endgültig zu verlieren. Gold schützt seinen Besitzer vor dem Geldbetrug der Regierungen und bewahrt langfristig seine Kaufkraft - nicht mehr und nicht weniger!

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Eine Hand greift nach einem 1000 Gramm Feingoldbarren Quelle: dpa

Nachdem der Goldpreis von seinen Tiefständen um die 250 Dollar im Jahr 1999 kommend Anfang September 2011 ein Verlaufshoch von über 1.900 Dollar erreichte und innerhalb weniger Monate wieder bis auf knapp unter 1.500 Dollar korrigierte, sahen hierin nicht wenige, wie auch das „Orakel von Omaha“, Warren Buffett, das Ende einer „irrationalen Übertreibung“. Buffett warnte sogar alle Investoren eindringlich, ja die Finger vom Gold zu lassen: „Was der weise Mann am Anfang macht, machet der Narr am Ende!“ Und wie nun jüngst auf „Spiegel Online“ zu lesen war, sieht der kritische Finanzbuchautor Malte Heynen, „der auszog seine Ersparnisse zu retten, und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert“, Gold sogar als die „älteste Spekulationsblase der Welt“ an, denn „Gold erhält seinen Wert allein durch den Glauben der Menschen an seinen Wert!“

Goldpreisanstieg bloß ein Irrtum?

Nicht wenige Finanzexperten sind der Meinung, dass Gold angesichts seiner Volatilität eine sehr spekulative Geldanlage sei, es keinen Nutzen erzeuge und vor allem im Gegensatz zu Immobilien oder Aktien keine Erträge erwirtschafte. Angesichts der auch in Relation zur Gesamtnachfrage sehr überschaubaren industriellen Bedeutung liegt der Sinn des Goldes für viele Auguren daher einzig nur darin, Frauen, russische Zwiebelturmspitzen oder Bilderrahmen zum „Glänzen“ zu bringen. Gründet sich dann also der Goldpreisanstieg der letzten elf Jahre in Wahrheit auf den „größten Irrtum der Menschheit“? Sollten wir dem folgend die häufig zu lesenden Presseberichte über eine sich ausbildende Gold-Spekulationsblase nun zum Anlass nehmen, den daueroptimistischen und gierigen „Gold-Narren“ all unser Edelmetall zu einem in luftige Höhen getriebenen Preis „umzuhängen“, bevor auch diese Blase platzt? Und, ist Gold nicht sowieso nur noch ein „Mythos“ aus längst vergangenen Zeiten?

Herwig Weise ist geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Vermögensverwaltung Mack & Weise

„Das Verlangen nach Gold ist nicht jenes nach Gold. Es ist zum Zwecke von Freiheit und Wohlfahrt." (Ralph Waldo Emerson, amerikanischer Philosoph, 1803-1882)
Gemäß einer Statistik des World Gold Council kauften allein die Deutschen im ersten Halbjahr 2012 für rund drei Milliarden Dollar insgesamt 55,5 Tonnen Gold, was sie so zur unangefochtenen Nummer eins in Europa machte. Doch, was sich auf dem ersten Blick noch als recht spektakulär darstellt, reduziert sich spätestens beim zweiten Blick … auf einen Hauch von Nichts! Verteilt auf die rund 60 Millionen Deutschen im Alter zwischen 20 und 80 Jahren ergibt sich rein rechnerisch nämlich nur ein Betrag von rund 40 Euro beziehungsweise 6,67 Euro monatlich, womit jedenfalls hierzulande wohl eher nur von Liebhaberei als einem echten Investitionsinteresse gesprochen werden kann.

Martin Mack von der Hamburger Vermögensverwaltung Mack & Weise Quelle: Bodo Dretzke

Aber auch weltweit ist die private Nachfrage nach Gold in den letzten drei Jahren relativ konstant geblieben, so dass jedenfalls von dieser Seite überhaupt nichts von einer Blasen bildenden Kaufpanik zu sehen ist. Damit stellt sich dann aber nur noch die Frage, ob vielleicht … eine gute Handvoll Währungshüter höchstpersönlich zu „gierigen Narren“ mutiert sind?

Gold ist Geld

Denn, nachdem die Notenbanken insgesamt zwei Jahrzehnte lang auf der Verkäufer-Seite standen, und sie zur Jahrtausendwende den Goldpreis mit rund 250 Dollar sogar noch auf ein 20-Jahres-Tief herunterdrückten (Gordon Brown-Tief), haben diese im Zuge der Staatsschuldenkrise 2010 offenkundig neue Erkenntnisse gewonnen. So ließen die Notenbanken in jenem Jahr weltweit immerhin schon sehr beachtliche 77 Tonnen Gold in ihren Tresoren verschwinden, um dann 2011 mit rund 440 Tonnen signifikant nachzufassen. Aber auch dieses höchste Kaufvolumen seit 1964 könnte im Jahresverlauf 2012 noch überboten werden, haben doch die Notenbanken bis Ende August schon 262 Tonnen des gelben Edelmetalls erworben! Warum in aller Welt aber steigen ausgerechnet jetzt einige Zentralbanken, wie die Chinas, Mexikos, Russlands oder der Türkei wieder ins Gold ein, wenn es doch keinen Nutzen haben soll? Sind vielleicht eben diese Notenbanker zu jenen „weisen“ Männern geworden, die, wie Milliarden von Menschen zuvor, verstanden haben, dass Gold seinen Wert seit 6.000 Jahren fast ausschließlich wegen einer besonderen Eigenschaft erhält? ... Gold ist Geld – und sonst nichts!

Gold als Sicherheit

Taugt Gold als Krisenwährung?
1980Zu Beginn des Jahres 1980 steigt der Goldpreis erstmalig auf 850 US-Dollar (inflationsbereinigt 2.100 US-Dollar). Steigende Ölpreise und die damit verbundene hohe Inflation, der sowjetische Einmarsch in Afghanistan und die Revolution in Iran sorgen weltweit für Verunsicherung.Goldpreis am Ende des Jahres: 589,8 US-Dollar 392,4 Euro 119.823,1 Yen 246,7 Pfund 1.047,8 Schweizer Franken Quelle: ap
1997Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Tigerstaaten von 1997-1998 (Asienkrise) ließ einen Großteil Asiens in eine Rezession verfallen. Gründe für die Krise waren exzessive Kreditaufnahme und maßlose Investitionen der Tigerstaaten. Die asiatischen Banken nahmen Kredite in US-Dollar auf und vergaben Kredite in inländischen Währungen. Das ging aber nur so lange gut, so lange der Dollar gegenüber dem Yen und anderen asiatischen Währungen schwach war. Als der Dollar ab 1995 anfing aufzuwerten, hatten die asiatischen Institute Probleme ihre Schulden zurückzuzahlen. Als die Gläubiger dies witterten zogen, sie ihr Kapital im großen Stil aus Asien ab, was wiederum die asiatischen Währungen schwächte. Eine sich selbst verstärkende Kapitalflucht ließ die Wirtschaft der Tigerstaaten einknicken.Goldpreis am Ende des Jahres: 290,2 US-Dollar 266,1 Euro 37.733Yen 176,4 Pfund 423,3 Schweizer Franken Quelle: ap
1998Wirtschaftliche Probleme kamen in Russland bereits nach der Asienkrise 1997 auf. Doch als dann 1998 massiv Kapital, unter anderem auch von asiatischen Investoren, abgezogen wurde, brach die Wirtschaft Russlands endgültig ein. Der Rubel geriet massiv unter Druck und Unternehmen konnten ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen, weil sie für die Waren kein Geld mehr bekamen. Der Großteil der Bürger konnte keine Steuern mehr zahlen. Folge: Russland wurde zahlungsunfähig. In den USA erholt sich dagegen die Wirtschaft und die Inflation des US-Dollars lässt nach. Dies drückte in den vorangegangenen Jahren den Goldpreis deutlich nach unten.Goldpreis am Ende des Jahres: 287,8 US-Dollar 245,1 Euro 32.463,8 Yen 173,0 Pfund 395,3 Schweizer Franken Quelle: Reuters
1999Gordon Brown verkaufte von 1999 bis 2002 systematisch einen Großteil der Goldbestände Großbritanniens - und das obwohl der Goldpreis bei einem 20-Jahres-Tief lag. Zu der Zeit war er noch Schatzkanzler. Als er später Premierminister wurde, holte ihn die Vergangenheit ein: er erntete viel Kritik wegen der Goldverkäufe. Doch eine Schädigungsabsicht konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Großbritannien sind durch die Auktionen, verglichen mit dem heutigen Goldpreis, mehr als sieben Milliarden Dollar entgangen -der Goldpreis hat sich seit dem vervierfacht Brown wird deshalb vorgeworfen Großbritannien bewusst geschädigt zu haben. Zumal er die Verkäufe im Vorfeld ankündigte, was den Preis bereits vor der Auktion fallen ließ und ihm eine schlechte Verhandlungsposition einräumte. Es gibt Gerüchte, dass Brown vor der Einführung des Euro mithelfen wollte den Goldpreis zu drücken. Diese These konnte aber bisher niemand beweisen. Insgesamt verkaufte Gordon Brown 395 von 715 Tonnen. Die Zeit wird in England als „Gordon Bottom“ bezeichnet. Bis heute ist dieses Kapitel nicht endgültig durchleuchtet - die Motivation Browns bleibt damit ein Rätsel.Goldpreis am Ende des Jahres: 290,3 US-Dollar 289,6 Euro 29.708 Yen 180,1 Pfund 464,6 Schweizer Franken Quelle: dapd
2000Im März des neuen Jahrtausends platzte die Dotcom-Blase. Anleger waren die Jahre zuvor nahezu versessen in Aktien von Internetunternehmen. Firmen mit nur einem PC und einem Büro hatten plötzlich einen höheren Börsenwert, als Firmen mit ganzen Lagerhallen, die materielle Güter produzierten. Grund war die Annahme, dass ein neues Zeitalter angebrochen sei: die New Economy. Man dachte, dass Produktion und Material weniger wert würden und Ideen das Gut der Zukunft seien. Aktien von Internet-Start-Ups waren deshalb teurer, als die von Traditionsunternehmen. Doch der Irrtum flog auf, als die ersten Internetfirmen Insolvenz anmeldeten und Anleger scharenweise aus Internetaktien flüchteten und die Blase zum platzen brachten. Der Goldpreis fiel in den Neunzigerjahren stetig. Vor allem wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung (auch dank der New Economy) der USA von 1994 bis 2001. Anleger misstrauten Aktien nach der Dotcom-Blase und begannen in ein altbewährtes Gut zu investieren: Gold. Der Goldpreis wird seitdem rapide steigen.Goldpreis am Ende des Jahres: 274,5 US-Dollar 292,3 Euro 31.342 Yen 183,7 Pfund 444,7 Schweizer Franken Quelle: ap
2001Am 11. September 2001 stürzten wegen eines Terroranschlags die Zwillingstürme des World-Trade-Centers ein. Die westliche Welt wurde grundlegend erschüttert und das Sicherheitsgefühl vieler Menschen zerstört. Die wachsende Unsicherheit schlug sich auch im Goldpreis nieder, der seit 2001 nur noch eine Richtung kannte: aufwärts. Für den ständig ansteigenden Goldpreis ist auch die Geldpolitik der USA verantwortlich, die mit ihrer Politik des billigen Geldes seit 2000 die Finanzmärkte mit Geld überflutete. Grund war der Versuch das Leistungsbilanzdefizit durch eine Entwertung des Dollars zu reduzieren. Folge des billigen Geldes war, dass Finanzinstitute exzessiv (Immobilien-)Kredite vergaben und diese Privatschulden schließlich an Investoren weiterverkauften - die perfekte Blase wuchs und wuchs, bis sie schließlich 2007 platzte.Goldpreis am Ende des Jahres: 276,5 US-Dollar 310,5 Euro 36.238 Yen 190 Pfund 459,1 Schweizer Franken Quelle: dpa
2008Am 15.September 2008 beantragte die US-Bank Lehman Brothers das Insolvenzverfahren. Da die US-Regierung vorher bereits drei großen Banken geholfen hatte, tat sie dies bei Lehman nicht mehr. Die Pleite blieb nicht ohne Folgen: Banken fingen an sich gegenseitig kein Geld mehr zu leihen, Anleger zogen ihr Geld von Banken ab. Die Finanzkrise, die 2007 als Immobilienkrise begann, spitzte sich daraufhin weiter zu.Goldpreis am Ende des Jahres: 869,8 US-Dollar 625,7 Euro 78.842 Yen 604,9 Pfund 925,7 Schweizer Franken Quelle: dapd

An diesem alles entscheidenden Faktum ändert auch die Tatsache nichts, dass wir bereits seit über 40 Jahren in einer Welt ungedeckten Geldes leben, in der Gold nirgendwo offizielles Zahlungsmittel ist. Aber ungeachtet dessen kann Gold, wie schon seit Tausenden von Jahren, auch heute noch über alle religiösen, kulturellen und geografischen Grenzen hinweg getauscht werden, weil es eben alle Eigenschaften besitzt, die gutes Geld haben muss: Es ist knapp, beliebig teilbar und vor allem unvergänglich!
Auch wenn Ben Bernanke, der Chef des US-Federal Reserve System (Fed), die Frage des republikanischen Kongressabgeordneten Ron Paul, „ob denn Gold Geld sei“ vor Kurzem vehement verneinte, so stellt sich natürlich schon die Frage, warum die Fed dann überhaupt Gold hält und dieses (offenkundig ohne Bernankes Wissen!) auch noch genauso wie all die anderen Notenbanken dieser Welt auf der Aktivseite als Währungsreserve bilanziert?

Gold wird immer angenommen
Angesprochen auf die vom Bundesrechnungshof verlangte Zählung der in New York, London und Paris lagernden deutschen Goldreserven sagte Michael Best, der Sprecher der Deutschen Bundesbank, am 22. August 2012 gegenüber RTL-TV etwas, über das die „Gold-bringt-keine-Zinsen“-Experten nicht nachdenken möchten. „Im Falle einer Währungskrise, die wir uns alle nicht wünschen möchten, käme es darauf an, an Devisen zu kommen. Und die bekommt man nur, wenn man Gold als Sicherheit hinterlegen kann. Deshalb halten wir Gold bei befreundeten Notenbanken in demokratischen Rechtsstaaten.“

Ungeachtet der Tatsache, dass aus Freunden schnell Feinde, und aus Demokratien auch schnell Diktaturen werden können, bleibt eine Realität bestehen: Gold ist anscheinend nicht nur irgendein Geld, sondern augenscheinlich das beste Geld! Selbst der ehemalige US-Notenbank-Chef und „Magier der Märkte“ Alan Greenspan war sich dessen zumindest als junger Wissenschaftler bewusst: „Gold repräsentiert immer noch die höchste Zahlungsform der Welt. […] Papiergeld wird, im Extremfall, von niemandem entgegen genommen. Gold dagegen wird immer angenommen.“

Die Mär von der Preisstabilität

„Das heutige Papiergeldsystem ist das vielleicht größte methodische Verbrechen der Geschichte. Zentralbanken sind eine Erfindung der Planwirtschaft und unvereinbar mit einem freien Markt.“ (Ferdinand Lips, Schweizer Bankier, 1931-2005)
Wenn man jetzt also auszieht, um seine Ersparnisse zu retten und entdecken will, was wirklich mit unserem Geld passiert, muss man sich zuerst darüber klar werden, dass es weniger das Gold, sondern vielmehr unser heutiges Kreditgeld ist, welches seinen Wert ausschließlich auf dem Vertrauen der Bevölkerung gründet! Und aufgrund der Erfahrungen der Menschheit mit all jenen, die es immer nur gut mit ihnen meinten und meinen, ihren Kaisern, Königen, Fürsten, Führern und „demokratischen“ Regierungen, stellt sich dieses Vertrauen niemals freiwillig ein. Daher muss dem Kreditgeld mit seiner implementierten Missbrauchs- und Wertlosigkeitsgarantie das notwendige Vertrauen auch immer mit einer stetigen „Stabilitäts“-Propaganda und staatlicher Nötigung „eingehaucht“ werden.

Die Goldreserven der Staaten

So bescheinigen zum Beispiel die staatlichen Warenkorb-Statistiker, dass das allgemeine Preisniveau in der Euro-Zone seit Einführung der Gemeinschaftswährung 1999 durchschnittlich um „nur“ zwei Prozent pro Jahr gestiegen sei, was nach amtlicher Definition der EZB tatsächlich „stabile Preise“ bedeutet! Damit wird dem Euro von der Währungsbehörde aber eine Härte attestiert, die im wahrsten Sinne des Wortes die Härte darstellt. Denn von einst 100 Euro Kaufkraft der „Stabilitätswährung“ werden am Ende des 13. Jahres offensichtlich gerade noch 77 Euro übrig sein. Das hinderte den Ex-EZB-Chef Jean-Claude Trichet letztes Jahr, inmitten der Krise der Euro-Zone, allerdings nicht, die systematisch enteignete Bevölkerung mit einem Lobgesang auf den „großen Erfolg“ der Gemeinschaftswährung seit ihrer Einführung zu verhöhnen, denn „der Euro hat geliefert, was von ihm verlangt wurde - Preisstabilität.“
Und wenn die Preise dann trotz des heldenhaften „Stabilitätskampfes“ der Notenbanker - und der europäischen Statistik-Flexibilisierer - auch offiziell mal stärker als die anvisierten zwei Prozent Prozent pro Jahr steigen, wissen die „Experten“ zu unserer Be(un)ruhigung auch noch genau, dass es beispielsweise an den anziehenden Löhnen oder den völlig überraschend explodierenden Rohstoffpreisen liegen muss. An steigenden Preisen sind also immer die gestiegenen Preise schuld - da muss man erst einmal drauf kommen!

Folgenreiche Arbeit der Notenbanken

"Die Krise ist über uns hineingebrochen"
„Die Finanzkrise ist wie eine Sturmflut über uns hereingebrochen. Es ist absolut sinnvoll, den Deich in seiner vollen Länge wieder zu befestigen und zu stärken.“ Der damalige Bundesbank-Präsident Axel Weber am 17.6.2010 bei einem Bankenkongress in Frankfurt. Quelle: dapd
„Wir sind bereits in einer sehr extremen Dehnung des europäischen Rechtes, um das mal gelinde zu sagen.“ Der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Jürgen Stark, ist von den Plänen, den Rettungsschirm ESM mit einer Banklizenz auszustatten, nicht begeistert. Für Stark wäre die Umsetzung ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht – und nicht einmal der erste. Quelle: dpa
"Die wirtschaftliche Situation im Euro-Raum ist weiterhin schwierig, aber es gibt ein paar Anzeichen für eine mögliche Stabilisierung." Gegen Ende des Jahres werde eine "sehr langsame Erholung" einsetzen. EZB-Chef Mario Draghi am 03.06.2013 auf einer Konferenz in Shanghai. Quelle: Reuters
Im Interview mit dem Handelsblatt hat Altkanzler Helmut Schmidt Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt: Sie wisse über Finanzen nicht Bescheid, verfüge aber über diese. Gleichzeitig müsse der Euro nicht gerettet werden - er sei prima. Meinung nach müsse Deutschland den enormen Zahlungsbilanzüberschuss abbauen, den Deutschland in jedem Jahr aufgrund seiner hohen Exporttätigkeit ausweist. Dies solle durch die Anhebung der Löhne und Gehälter geschehen. Quelle: dpa
„Wenn die EZB so weitermacht, kauft sie bald auch alte Fahrräder auf und gibt dafür neues Papiergeld heraus.“Der FDP-Finanzpolitiker Frank Schäffler am 9.8.2011 auf „Handelsblatt Online“ zu den umstrittenen Staatsanleihekäufen der Europäischen Zentralbank. Quelle: dapd
Der US-Haushaltsstreit könnte sich nach Ansicht des Ökonomen Thomas Straubhaar verheerend auf die globale Konjunktur auswirken und die Euro-Krise wieder anheizen. Der Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) sagte der Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe) zufolge, er erwarte, dass US-Präsident Barack Obama die Schuldenobergrenze brechen müsse, weil es keine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern geben werde. "Dies wird dramatische Konsequenzen für die Finanzmärkte haben. In den USA wird es zu Nachfrageausfällen kommen, die sich dann auf die gesamte Weltwirtschaft übertragen", führte Straubhaar aus. Im Sog steigender Zinsen für US-Schuldpapiere müssten auch Euro-Krisenländer Investoren mehr für die Aufnahme neuer Schulden bieten, wird er zitiert. "Alle Sparanstrengungen in Südeuropa würden konterkariert. Es bestünde die große Gefahr, dass die Euro-Krise zurückkehrt." Quelle: dpa
EZB-Chef Mario Draghi denkt angesichts der tiefen Rezession in der Euro-Zone über eine weitere Zinssenkung nach und fasst dabei auch unkonventionelle Maßnahmen ins Auge. Die EZB habe im vorigen Jahr mit der Ankündigung eines Staatsanleihen-Ankaufprogramms stabilisierend gewirkt und könne noch mehr tun, betonte Draghi laut Redemanuskript in Jerusalem. "Es gibt eine Reihe anderer Maßnahmen - seien es solche der orthodoxen Leitzinspolitik oder auch unkonventionelle - die wir anwenden können und sie auch anwenden werden, falls die Umstände es erfordern." Quelle: dpa

Es ist für die herrschende geistige Verwirrung in der heutigen Ökonomenzunft bezeichnend, dass Theorien, die die Teuerung mit der Teuerung erklären genauso mit dem Nobelpreis bedacht werden können, wie die gegenteilige Theorie des Ökonomen Milton Friedmann, der dem gesunden Menschenverstand folgend herausfand, dass „Inflation immer und überall ein monetäres Phänomen ist.“ Aber nach den heute gängigen Lehrmeinungen müsste es reiner Zufall sein, dass sich, zum Beipiel das Teuro-Gefühl der Bevölkerung bestätigend, neben der Geldmenge M3 in Wirklichkeit eben auch die Preise für Güter des täglichen Lebens seit Euro Einführung mehr als verdoppelt haben, und sich dementsprechend bereits mehr als die Hälfte der einstigen Kaufkraft über die auf den Euro-Scheinen aufgedruckten Fantasiebrücken „vertrauensfördernd“ in das vom französischen Philosophen Voltaire beschriebene Nirwana („Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null!“) verflüchtigt hat!

Kaufkraft des Dollar um 97 Prozent reduziert
Während die heutigen Notenbanken in die Lage versetzt worden sind, Geld in beliebiger Menge aus dem Nichts schaffen zu können, kennt Gold diese Inflation nicht. Jährlich kommen aus der Minenproduktion nur etwa 1,5 Prozent des Edelmetalls neu auf den Markt, und dementsprechend konnte Gold seine Kaufkraft über die Jahre auch in jedem Land der Erde bewahren.
Gerade die weltweiten Notenbanken, die allesamt ihre Existenz mit der Wahrung von Preisstabilität begründen, müssen in Wahrheit viel mehr als diejenigen Institutionen gelten, die in der Geschichte am kläglichsten versagt, aber trotzdem noch immer das Sagen haben. Das Ergebnis des Wirkens sämtlicher Notenbanken ist auch nur über kurze Zeiträume betrachtet ähnlich desolat wie das der US-Notenbank Fed seit ihrer Gründung. Sie schaffte es die Kaufkraft des Dollars von 1913 bis heute um nicht weniger als 97 Prozent zu reduzieren! Dass die Profiteure dieses Geldbetrugs diejenigen sind, die das Inflationsgeld zuerst in der Hand halten, verrät natürlich niemand der Geld- und Ökonomieexperten freiwillig, denn „würden die Menschen unser Geldsystem verstehen, dann hätten wir eine Revolution vor morgen früh.“ (Henry Ford).

„Keine Wette war in den Jahrhunderten der Währungsgeschichte sicherer zu gewinnen als die, dass ein Goldstück, das der Inflationspolitik der Regierungen unzugänglich ist, seine Kaufkraft besser bewahren würde als eine Banknote.“ (Wilhelm Röpke, deutscher Ökonom, 1899-1966)


Der US-Kongressabgeordnete Ron Paul fordert seit Jahrzehnten die Abschaffung derjenigen Institution, die sich als Geldmonopolist seit März 2006 sogar erfolgreich weigert über die Folgen ihrer Arbeit, die (explodierende) Geldmenge M3, zu berichten. Es geht ihm dabei um nichts Geringeres als die Schließung jener mächtigen Organisation, die in aller Heimlichkeit für Inflation sorgt, und die mit der Politik des billigen Kredits maßgeblich für Finanzblasen, wie die Internet- oder die Immobilienblase, verantwortlich gemacht werden muss: Es ist die (private) amerikanische Notenbank Fed!
Angesichts der folgenreichen „Arbeit“ der Fed empfiehlt Paul den USA bereits seit Jahren eine Rückkehr zur goldgedeckten Währung, ganz so, wie es auch die Verfassungsväter einst niedergeschrieben hatten! War er anfangs nur ein einsamer Rufer in der Wüste, so sorgen sich inzwischen neben Paul auch immer mehr republikanische Politiker um den schwindenden Wert des Dollar, so dass nunmehr sogar erste Pläne spruchreif werden, wie schon einmal 1980, erneut eine „Gold Commission“ einzuberufen, die wieder eine Rückkehr zur goldgedeckten Währung prüfen soll. Doch „das wird natürlich nicht passieren, denn die Idee ist schwachsinnig“, kommentierte Jens Korte diese Entwicklungen lapidar. Der Börsenexperte der „Financial Times Deutschland“ reiht sich damit ein in die Phalanx all jener Mainstream-Ökonomen, Wachstumspolitiker und Notenbanker, die Gold, ihrem Lehrmeister John Maynard Keynes treu folgend, reflexartig als ein „barbarisches Relikt“ abqualifizieren.
Diese - eher beschränkten - Goldverteufelungsargumente der Keynesianer sind jedoch letztlich nur ein Teil der oben beschriebenen interessengelenkten Kreditgeld-Propaganda, die verhindern soll, dass jemand auf die Idee kommt, zu hinterfragen, warum es ein staatlich verordnetes sozialistisches Geldmonopol der Notenbanken gibt, welches die Bevölkerung „alternativlos“ zwingt, das heute umlaufende - in sich betrügerische - Inflationsgeld zu verwenden.

Vorteile des freien Gold-Standards

Welche Länder sind die wichtigsten Gold-Produzenten und welches Ereignis ließ den Silberpreis in die Höhe schnellen? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz.

Gold und Silber hingegen benötigten eine solche „Unterstützung“ nie, wurden sie doch in der Währungsgeschichte immer als Folge eines Marktprozesses zum allgemein anerkannten und geschätzten Zahlungsmittel. So musste beispielsweise weder das über mehr als 900-jährige Bestehen der römischen Goldmünze Solidus, die im 12. Jahrhundert sogar als europäische „Leitwährung“ fungierte, politisch geplant werden, noch der legendäre globale Gold-Standard des 19. Jahrhunderts.
Auch wenn wir heute in anderen Zeiten leben, so gibt es dennoch einfach keinen Grund anzunehmen, dass der Gold-Standard heutzutage nicht genauso gut funktionieren sollte wie in der inflationsfreien, sprichwörtlich „guten alten Zeit“ vor dem 1. Weltkrieg. Es ist heute fast in Vergessenheit geraten, dass zur Blütezeit des Gold-Standards am Anfang des 20. Jahrhunderts rund 50 Nationen, allesamt führende Industrieländer, Teil eines Währungssystems waren, welches ganz ohne die heute nicht mehr wegzudenkenden Zinsplaner oder Wirtschaftswachstumsbeschleuniger für Wohlstand sorgte. Dies beurteilte der Geldexperte Alan Greenspan bereits 1966 genauso: „Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein unbehinderter freier Gold-Standard die weltweite Arbeitsteilung und internationalen Handel.“

Angebliche Alternativlosigkeit des Kreditgeldsystems
Und obwohl der Gold-Standard nach den Worten von Ludwig von Mises, einem Vertreter der Schule der österreichischen Nationalökonomie, „bestimmt nicht perfekt“ war, auch weil es „in menschlichen Angelegenheiten sowieso nichts Perfektes gibt“, so war dieser „der Weltstandard im Zeitalter des Kapitalismus, des steigenden Wohlstandes, der Freiheit und Demokratie. [...] Er begleitete den nie da gewesenen Fortschritt des westlichen Liberalismus, um alle Staaten zu einer Einheit von freien Nationen zu schmieden, welche friedlich zusammenarbeiteten.“

Auch wenn es die erklärten Gold-Gegner bis heute nicht wahrhaben wollen, dass der Gold-Standard nur deshalb aufhörte zu existieren, da sich die Regierungen 1914 des Geldsystems bemächtigten (und es anschließend ruinierten), nur weil der 1. Weltkrieg mit gutem Geld einfach nicht finanziert werden konnte, so ist dem Fazit von Mises bis heute nichts an neuen Erkenntnissen hinzuzufügen: „Niemand war in der Lage etwas Befriedigenderes zu finden als den Gold-Standard!“ Natürlich wären neben Kriegen auch die heutigen, auf Kreditsand gebauten und Billionen kostenden Wohlfahrtsstaaten in einem Gold-Standard niemals finanzierbar gewesen, so dass es auch kein Wunder ist, dass die regierenden Wohlstand-auf Pump-Prediger dieser Welt die „Alternativlosigkeit“ ihres Kreditgeldsystems beschwören müssen. Es ist mehr als bemerkenswert, dass Alan Greenspan bereits 1966, Jahrzehnte bevor er in seiner Eigenschaft als US-Notenbankchef mit seiner Politik des billigen Kredits das Feuer an die Lunte unseres Geldsystems legte, höchstpersönlich erkannte, dass es „die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates erforderlich macht, dass es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Das ist das schäbige Geheimnis, das hinter der Verteufelung des Goldes durch die Verfechter des Wohlfahrtsstaates steht!“

„Den Menschen muss geholfen werden, über das Wesen des Geldes nachzudenken. Es muss ihnen gesagt werden, was Geld ist, was Geld macht,

und wo die Möglichkeiten des gegenwärtigen Geldsystems liegen, Menschen und Nationen unter die Kontrolle einiger Weniger zu bringen.“ (Henry Ford, US-Industrieller, 1863-1947)


Seit bereits fünf Jahren müssen wir uns mit der in den westlichen Wohlfahrtsstaaten ausgebrochenen Banken- und Verschuldungskrise beschäftigen. Diese größte Überschuldungskrise in der Geschichte der Menschheit ist letztendlich die direkte Folge einer seit nunmehr 40 Jahren gelebten Wirtschaftsideologie, die Wachstum auf Pump propagiert. Und obwohl die in nahezu allen Wohlfahrtsstaaten zu beobachtende daraus resultierende exponentiell steigende Staatsverschuldung sich in ihrer Finanzierung inzwischen nicht mehr von einem Schneeballsystem unterscheidet, belegen sich Regierungen und Parlamente mit geldpolitischen Denkverboten, während die „unabhängigen“ Notenbanken versuchen, das System mit ihrer Politik des billigen Kredits so lange wie möglich am Leben zu halten.

Planloser Bernanke

"Noch weit von der Normalität entfernt"
Ben Bernanke Quelle: rtr
21. November 2002"Die amerikanische Regierung hat eine Technologie namens "Druckmaschine", und die erlaubt ihr, so viele US-Dollar zu drucken, wie sie möchte - praktisch ohne Kosten." Vor neun Jahren schon zeigte sich Ben Bernanke willig, frisches Geld zu drucken und in die amerikanische Wirtschaft zu pumpen. 2002 ging es zwar vorrangig um die Bekämpfung der Deflation, doch auch im Zusammenhang der amerikanischen Schuldenlast ist diese "quantitative Lockerung" ein heißes Thema. Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 hat die amerikanische Regierung wiederholt die Druckmaschinen angeworfen - und dafür oft Kritik geerntet. Doch langsam hat Bernanke genug: Die Fed kann auf Dauer nicht der wichtigste Konjunkturmotor sein. Quelle: Reuters
20. Oktober 2005"Die Immobilienpreise sind in den letzten zwei Jahren über 25 Prozent gestiegen. In manchen Gegenden wird zwar immer mehr spekuliert. Bundesweit gesehen reflektieren diese Preissteigerungen jedoch starke wirtschaftliche Fundamentalwerte." Auch diese Prognose war eine grobe Untertreibung - wenn nicht sogar eine Falschaussage. Die Immobilienkredite wurden im Vorfeld zur Krise in immer kompliziertere Produkte verpackt. So fiel es lange nicht auf, dass systematisch Geld an Menschen verliehen wurde, die es höchstwahrscheinlich nie zurückzahlen konnten. Unter den Kreditnehmern dieser Zeit waren laut Medienberichten sogar illegale Einwanderer. Das ganze war nicht zuletzt durch die Niedrigzinspolitik der Fed möglich. Quelle: dapd
16. Februar 2006"Ich glaube nicht, dass China eine so große Menge an amerikanischen Anlagen hält, dass es unser Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen könnte." Tatsache ist, dass China heute der größte Geldgeber der USA ist - und langsam werden die Chinesen nervös. Die ZEIT zitiert den chinesischen Ökonomen Ming Zhang: "Ein großer Teil unseres chinesischen Reichtums, unsere Rücklagen an Devisen, sind wegen der amerikanischen Wirtschaftskrise in Gefahr. Zum Ende des ersten Quartals 2011 hatte China Rücklagen in Höhe von drei Billionen Dollar gebildet, nach unseren Schätzungen sind davon etwa zwei Drittel in Dollar angelegt. Die chinesische Zentralbank hält amerikanische Staatsanleihen im Wert von 1,3 bis 1,5 Billionen Dollar." Und die beträchtlichen Direktinvestitionen sind da noch gar nicht eingerechnet. Quelle: dapd
17. Mai 2007"Wir glauben, dass die Probleme im Subprime-Sektor den gesamten Immobilienmarkt nur geringfügig beeinträchtigen werden. Ebenso erwarten wir nicht, dass diese Probleme im Subprime-Markt auf den Rest der Wirtschaft oder das Finanzsystem überschwappen." Auch vor der Lehman-Pleite im darauffolgenden Jahr war 2007 schon ein böses Rumoren am Immobilienmarkt zu hören. Bernanke tat, was er meistens tut: Er versuchte, die Wogen zu glätten. Als die populären Mortgage-Backed Securities (durch Hypotheken abgesicherte Wertpapiere) jedoch reihenweise ausfielen, war klar: Die riskanten Subprime-Kredite sind alles andere als ein hermetisch abgeschlossenes System. Quelle: Reuters
15. Oktober 2007"Es ist nicht die Verantwortung der Federal Reserve Bank, Kreditgeber und Investoren vor den Konsequenzen ihrer Anlageentscheidungen zu schützen. Das wäre auch unpassend." Dass die Fed nach dem großen Crash allerdings der gesamten Wirtschaft - und dadurch auch den Spekulanten der Immobilienkrise - wieder auf die Beine helfen muss, war sicher auch schon 2007 abzusehen. Quelle: ap
10. Januar 2008"Derzeit sieht die Federal Reserve Bank keine Rezession voraus." Zwölf Tage später gab es auf der Titelseite jeder Zeitung nur noch ein Thema: "Crash". Da konnte es selbst Bernanke nicht mehr leugnen. Quelle: ap

Es kann von daher überhaupt nicht verwundern, dass die planwirtschaftlichen Interventionen von Politik und Notenbanken, dem Überschuldungsproblem mit Billionen an neuen (!) Schulden begegnen zu wollen, die Lage nicht verbessert, sondern nur noch weiter verschlimmert haben. Geld zu drucken, Bankenverluste „alternativlos“ zum Wohle der Bevölkerung auf die Bevölkerung abzuwälzen, Bilanzbetrug zu legalisieren oder geltendes Recht einfach zu „flexibilisieren“, können vielleicht Zeit kaufen, aber langfristig werden all diese Maßnahmen natürlich nur die Absturzhöhe vergrößern!
So urteilte die US-Ökonomin Anna Jacobson Schwartz bereits im Jahr 2010, über den Wirtschaftsprofessor und amtierenden amerikanischen Notenbankchef, dem offenkundigen Vorbild des EZB-Chefs Draghi, dass „Bernanke ein Mann ohne Plan ist. Er könne nur in zwei Zahlenkategorien denken: Null oder Billion. Null - wegen seiner Null-Zins-Politik. Und Billionen - wegen seiner Mega-Stützungsprogramme für die Banken.“
Letztlich kann man diese unselige und quälende „Rettungs“-Politik der vergangenen Jahre nur so zusammenfassen, dass die „Nullen“ in den Notenbanken den „Nullen“ in den Regierungen und Banken in ihrer Ratlosigkeit seit über fünf Jahren nur immer neues Scheingeld, gern mit 12 Nullen vor dem Komma, für Null Zinsen zuschieben - frei nach Goethes Faust: „Ich hab satt das ewige Wie und Wenn; Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff´ es denn.“

Vollständige Katastrophe des Währungssystems
Doch mit diesem frischen Geld löst man eben im besten Fall Liquiditätsprobleme, jedoch keinesfalls die Solvenzprobleme, die das Finanzsystem aktuell in seinen Fundamenten erschüttern! Und insofern ist es dann auch nicht mehr verwunderlich, dass sich als trauriges Ergebnis dieser „alternativlosen“ Krisenpolitik nunmehr gegenseitig stützende Pleitestaaten und Pleitebanken in eine Sonderwirtschaftszone für systemrelevanten Wahnsinn verwandelt haben - garantiert durch die Notenpresse!
Der Irrsinn, die Finanz-Hasadeure in den Banken, die ihr Geld nach der unverantwortlichen Finanzierung von US-Subprime- oder Griechenlandanleihen alle hätten verlieren müssen, mit Steuergeldern zu „retten“, ist in Wirklichkeit nichts anderes, als eine der niederträchtigsten Ausprägungen des - zum Scheitern verurteilten - real existierenden Sozialismus, in dem Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. In einem funktionierenden Kapitalismus, wo demokratische Rechtsstaaten die Eigentumsrechte ihrer Bürger alternativlos garantieren, wäre es ausgeschlossen, dass noch immer Bank(st)er und Hedgefonds-Manager im Schutze der Systemrelevanz ihre als Tantiemen und Boni getarnten Steuergeld-Milliarden nach Hause tragen können!
Die Lösung der Schuldenkrise wird daher sicher eine andere sein, als es sich heute alle „Vorkrisen-Status quo“-Verteidiger und Wohlfahrtsstaats-Gläubiger vorstellen möchten. Es wird ohne die „freiwillige Abkehr von einer weiteren Kredit (Schulden) Expansion“ zwangsläufig zu der von Ludwig von Mises bereits 1922 beschriebenen „endgültigen und vollständigen Katastrophe im betroffenen Währungssystem“ kommen, ... wie immer in der Geschichte des Geldes, das „aus dem Nichts“ geschaffen werden kann!

Vertrauen der Bevölkerung schwindet
Wer nun aber glaubt, Geschichte schreiben immer nur andere Generationen, der sei an den Beinahe-Bankensturm (Bank Run) im Jahr 2008 erinnert, der sprichwörtlich in letzter Sekunde durch eine Garantie-Erklärung der Spareinlagen durch Bundeskanzlerin Merkel und ihrem damaligen Finanzminister Steinbrück („Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.“) noch einmal abgewendet werden konnte. Aber auch die inzwischen fast schon inflationär anmutende dritte Bekräftigung der Garantie-Erklärung durch Frau Merkel erst noch im November letzten Jahres („Das Wesen der Garantie ist, dass die Garantie gilt.“) garantiert natürlich nicht, dass die Bevölkerung diesem Taschenspielertrick auf ewig Glauben schenken wird. Im Gegenteil, je länger die Krise andauert, je mehr Rechte gebrochen werden, und je länger Anleger mit Null Zinsen von ihren Banken abgespeist werden, desto mehr läuft die Gelddrucker-Kolonne dieser Welt Gefahr, das Vertrauen der Bevölkerung in das per Mouse-Click hergestellte Geld-Massenprodukt endgültig zu verspielen!

Gold als Krisenbarometer

Minenaktien mit Kurspotenzial

„Die Regierungen haben Gold als das einzige Hindernis erkannt, einen Turm zu Babel nicht einlösbarer Schulden aufzubauen.“ (Ferdinand Lips, Schweizer Bankier, 1931-2005)

Weil aber Gold als das ultimative Krisenbarometer zu laut über die Wirklichkeit - Kaufkraftentzug und Vertrauensverlust - reden könnte, fürchten Not(en)banker und Politiker mit ihren gleichgeschalteten Medien einen stark steigenden Goldpreis seit jeher wie der Teufel das Weihwasser. Daher wird, wenn der Glanz (Preis) des Edelmetalls zu viele „Neugierige“ anzieht, auch schnell der Instrumentenkoffer zur Behandlung des „Patienten“ geöffnet. Wurde eine mögliche Manipulation des Goldmarktes durch Regierungen und Notenbanken früher noch eher im Bereich Verschwörungstheorie angesiedelt, ist diese mittlerweile ein offenes Geheimnis!

Staatliche Intervention jederzeit gerechtfertigt
Bereits 1993, als der Goldpreis nach einer langjährigen Durststrecke erstmals wieder die 400-Dollar-Marke überschritt, „entdeckte“ Wayne Angell, ein damaliger Fed-Gouverneur, das Thema Gold für sich. Er wünschte sich auf einem Fed-Meeting am 21. Dezember.1993 - wohl von Santa Claus - eine Goldpreisobergrenze von 389 Dollar („So I would prefer to say the price of gold at 389 USD an ounce is too high.“), die dann auch prompt von den „freien” Märkten … für mehrere Jahre respektiert wurde.
Ein paar Jahre später im Juli 1998 verriet dann der amtierende US-Notenbank-Präsident Alan Greenspan vor dem US-Kongress sein Heilung vom „Goldfieber“ versprechendes Erfolgsrezept: Die „[…] Zentralbanken stehen immer bereit große Mengen Gold zu verleihen, sollte der Preis steigen.“ Wie ausgeprägt aber die Bereitschaft der US-Notenbank zu Markteingriffen war und noch immer ist, durften wir erst kürzlich aus dem Munde eines anderen einstigen US-Notenbankchefs, Paul Volcker, erfahren, der bestätigte, dass „die Zentralbanken ein sehr großes Interesse an der Entwicklung des Goldpreises hätten, weil er einen erheblichen Einfluss auf die Devisenmärkte habe. Darum sei auch eine staatliche Intervention zu jedem beliebigen kritischen Zeitpunkt gerechtfertigt!“
Good Morning, … Gold! Good Morning, … Silver! Dimitri Speck, Autor des Buches „Geheime Geldpolitik“, der den durchschnittlichen Intraday-Verlauf der beiden Edelmetalle Gold und Silber über inzwischen mehr als ein Jahrzehnt charttechnisch auswertete, lässt keinen Zweifel daran, dass sowohl der Gold- als auch der Silbermarkt seit Jahren systematisch manipuliert werden!

"Sonderbehandlung" für Gold- und Silbrpreise
So stürzt wenige Minuten vor High Noon, wenn um 12 Uhr Londoner Zeit, also 7 Uhr New Yorker Zeit, das Tages-Fixing des Silberpreises durch die nur physisches Gold und Silber handelnde London Bullion Market Association (LBMA) ansteht, dieser an überdurchschnittlich vielen Tagen - wohl kaum vor Schreck - plötzlich ab. Wird dann in London um 15 Uhr (10 Uhr New Yorker Zeit) das zweite Gold-Fixing des Tages vorbereitet, kann sich nun auch Gold - wie es der Zufall so will - nicht mehr seinem frühmorgendlichen Schicksal entziehen. Da diese Preisbewegungen nun ausgerechnet bei jenen zwei Papiergeld-Konkurrenten zu beobachten sind, an denen einflussreiche Kreise zuvor auch ihr „Interesse“ bekundeten, wird klar, dass die Gold- und Silbermärkte offensichtlich über die New Yorker Derivatebörse Comex (Commodity Exchange) systematisch nach unten … sonderbehandelt werden.
Darüber hinaus scheint unter anderen auch die Großbank JPMorganChase, die größte (systemrelevante) Bank der USA, ein besonderes Interesse am (richtigen) Goldpreis zu haben. Denn allein dieses Institut spielt mit Gold-Derivaten im Volumen von offiziell 96,5 Milliarden Dollar (74 Prozent Anteil an US-Gold-Derivaten!) an den Märkten herum, was sie ganz allein in die Lage versetzt, ein Vielfaches der am physischen Markt gehandelten Menge zu bewegen.

Regierungen sind machtlos gegen den Einfluss des Goldes

Goldschätze der Staaten
Alle Länder gemeinsam halten Goldreserven im Volumen von 881,1 Millionen Unzen, oder umgerechnet 27.405,1 Tonnen. Auf der Basis eines Goldpreises von 1600 Dollar je Feinunze entspricht das einem Gegenwert von knapp 1410 Milliarden Dollar. Damit haben die Goldreserven an den weltweiten Währungsreserven von 11714 Milliarden Dollar einen Anteil von durchschnittlich 12 Prozent. Aber die Goldbestände in den Staatstresoren sind ungleich in der Welt verteilt. Auch internationale Institutionen halten Gold, der Internationale Währungsfonds IWF allein im Wert von knapp 145 Milliarden Dollar, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im Wert von 6,1 Milliarden Dollar. Welche Staaten darüber hinaus die größten Währungsreserven halten und wie viel davon durch Gold gedeckt ist. Berechnungen auf Basis eines Goldpreises von 1600 Dollar je Feinunze Quellen: Bloomberg, World Gold Council, eigene Berechnungen Stand: 6. Oktober 2011 Quelle: dpa
AlgerienDer nordafrikanische Staat hütet einen Goldschatz von 5,6 Millionen Unzen, das sind 173,6 Tonnen Gold zu einem Marktwert von 8,9 Milliarden Dollar. An den gesamten Währungsreserven Algerien hat der Goldbestand einen Anteil von 4,9 Prozent. Im Bild: die republikanische Garde in Algerien. Quelle: AP
ThailandThailand verfügt über Goldbestände von 4,1 Millionen Feinunzen, bzw. 127,5 Tonnen, die einen Wert von 6,6 Milliarden Dollar haben. Hinzu kommen Währungsreserven im Volumen von 178,1 Milliarden Dollar. Damit hat Gold einen Anteil an den Reserven Thailands von 3,6 Prozent. Im Bild: Ein Mönch steht gegenüber von goldenen Buddhas im Dhammakaya Tempel bei der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Quelle: REUTERS
LibyenDas Land in Nordafrika verfügt über eine Goldreserve von 4,6 Millionen Feinunzen, bzw. 143,8 Tonnen. Der Gesamtwert der Reserven liegt bei 7,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anteil an den Währungsreserven von 6,9 Prozent. Im Bild: Demonstranten auf dem Platz der Freiheit in Misrata. Quelle: dpa
Saudi-ArabienDas größte Erdölförderland der Welt hält Goldreserven in Höhe von 10,4 Millionen Feinunzen. Das entspricht einem Gewicht von 322,9 Tonnen und einem Wert von 16,6 Milliarden Dollar. Der Anteil an den Währungsreserven des Goldes liegt bei 3,2 Prozent. Im Bild: Die Pilgerstadt Mekka empfängt im Hadj-Pilgermonat Pilgerer aus der ganzen Welt. Quelle: dpa/dpaweb
Taiwan Der chinesische Inselstaat verfügt über Goldreserven in Höhe von 13,6 Millionen Feinunzen, was einem Goldgewicht von 423,6 Tonnen entspricht. Taiwan hält damit Reserven im Wert von 21,8 Milliarden Dollar – etwa 5,3 Prozent der gesamten Währungsreserven. Im Bild: Das Hochhaus Taipei 101 in der Hauptstadt von Taiwan. Quelle: AP
IndienDer Subkontinent verfügt über 17,9 Millionen Unzen. Das sind 557,7 Tonnen. Der Wert dieser Reserven, die etwa 9,4 Prozent der gesamten Währungsreserven entsprechen, liegt bei 305,1 Milliarden Dollar. Im Bild: der Goldene Tempel der Sikhs in Amritsar, Indien. Quelle: dpa

Wie bedeutend Finanzderivate wie Swaps, Optionen und Futures für die Preisfindung an den Edelmetallmärkten geworden sind, dokumentieren die vorliegenden Zahlen mehr als deutlich. Sind die mit 130,5 Milliarden Dollar ausgewiesenen Derivate-Positionen der US-Banken auf Gold schon für sich genommen bemerkenswert, so erreicht das per Ende 2011 noch darüber hinaus weltweit nur auf Gold ausgewiesene außerbörsliche OTC-Derivatevolumen mit 521,2 Milliarden Dollar wahrlich sagenhafte Dimensionen.
Mit diesem insgesamt beeindruckenden „Waffenarsenal“ ist es den „interessierten Kreisen“ sicherlich gelungen, schlagzeilenträchtige Preissprünge der Edelmetallpreise, die das Interesse breiter Anlegerkreise hätte wecken können, weitgehend zu unterbinden; doch vermochten sie es selbst mit massiven manipulativen Eingriffen nicht, den stetigen Anstieg des Goldpreises über die Jahre zu verhindern.

Angesichts des desolaten Zustands des Geldsystems ist es aber zukünftig nicht nur nicht auszuschließen, sondern sogar relativ wahrscheinlich, dass Gold wie in den Siebzigern, als sich der Preis für das gelbe Metall in nur zehn Jahren mehr als verzwanzigfachte, eines Tages tatsächlich in eine Spekulationsblase getrieben wird. In Anbetracht der massiven Leerverkäufe an den Derivatemärkten könnten die Edelmetallpreise dann sogar noch leicht Richtung Sonne „gejagt“ werden, wenn mehr und mehr Investoren von den Derivate-Alchimisten das verlangen, was sie nicht können: die physische Auslieferung!

„Gegen den Einfluss des Goldes auf den Handelsverkehr ist jede Regierung machtlos.

Es ist nicht Willkür gewesen, die zur Goldwährung geführt hat, sondern menschliche Natur. [...] Es hat alle staatlichen Währungsanordnungen überdauert, und wenn diese Anordnungen nicht dem Gold Rechnung trugen, hat es sie über den Haufen geworfen.“ (Horace Greeley Hjalmar Schacht, Bankier und Reichsbankpräsident, 1877-1970)


Der Buchautor Malte Heynen, „… der auszog seine Ersparnisse zu retten und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert“, sieht, wie auch viele andere, einen wichtigen Grund nicht in Gold zu investieren vor allem darin, dass Gold als Tauschmittel im Krisenfall ohnehin verboten würde. Das ist definitiv ein ernst zu nehmendes Argument, denn Regierungen, die Gold- und Finanzmärkte manipulieren und sogar den Besitz von Glühbirnen verbieten, ist schließlich alles zuzutrauen. Allerdings halten wir sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die Erfolgsaussichten eines Goldbesitzverbots heutzutage für eher gering.

Goldbesitzverbote gab es in der Geschichte - unter Androhung der Todesstrafe - in den Diktaturen Hitlers, Maos und Stalins, aber eben auch, was vielen Sorgen bereitet, unter Androhung einer 10-jährigen Gefängnisstrafe von 1933 bis 1974 in dem Land der grenzenlosen Freiheit, nämlich den USA, wo der demokratisch gewählte Präsident Franklin D. Roosevelt die Bevölkerung 1933 zwang, ihr Gold für eine Handvoll - in god we trust - Dollar an die Regierung abzuliefern.
Aber warum entschloss sich Roosevelt damals zu solch drakonischen Maßnahmen gegenüber der eigenen Bevölkerung? Seinerzeit, als Gold noch umlaufendes Zahlungsmittel war, hatten der Börsen-Crash von 1929, die anschließenden zahlreichen Bank-Zusammenbrüche und die tiefe Wirtschaftskrise das Vertrauen der Bevölkerung in das Finanzsystem derart untergraben, dass die US-Bürger insbesondere nach den von Roosevelt am 6. März 1933 angeordneten 4-tägigen „Banken-Feiertagen“ tatsächlich damit begannen, das im Umlauf befindliche Gold aus dem Verkehr zu ziehen und es - sicher ist sicher - zu Hause oder in Europa zu horten. Darin aber sah die Regierung ein wesentliches Hindernis für eine erfolgreiche Überwindung der katastrophalen deflationären Wirtschaftskrise. In ihrer Verzweiflung entschied sie sich dann unter Feststellung des „nationalen Notstandes“ und zur Bekämpfung des Notstandes „bei Banken und für andere Zwecke“ das „Horten von Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikaten“ mittels der berühmten Executive Order 6102 vom 1. Mai 1933 an zu unterbinden.

Gold kaum verbreitet

Die bekanntesten Goldmünzen
Beliebte Geldanlage Quelle: fotolia.com
Lunar Serie 1
Lunar Serie 1 - Hund
Lunar Serie 1 - Hahn
Panda Quelle: fotolia.com
Krügerrand
Maple Leaf Quelle: fotolia.com

Im Gegensatz aber zu damals ist Gold heute in der Bevölkerung kaum verbreitet und spielt weder als Zahlungsmittel noch im internationalen Währungssystem eine unmittelbare Rolle. Darüber hinaus hat Gold zudem mit 4,5 Prozent auch nur noch einen geringen Anteil am Weltfinanz(schulden)vermögen, wobei davon noch ein wesentlicher Teil bei den Notenbanken selbst liegt.
Für diejenigen Regierungen, die den Goldbesitz wirklich untersagen wollten, gäbe es in unserer Zeit daher wenig zu gewinnen, aber einiges zu verlieren. Denn solche Maßnahmen wären heute wohl eher geeignet, das bereits angeschlagene Vertrauen der Menschen in das Geldsystem erst so richtig zu untergraben, verbunden mit dem Risiko, dass die Bevölkerung dann jedwede staatliche Garantieerklärung á la Merkel und Steinbrück sofort einem echten Stresstest - Flucht in verschiedenste andere Sachwerte - unterziehen könnte.

Finanzprobleme mit Steuern lösen
Es stellt sich aber auch die Frage, ob sich Regierungen heute wirklich mit einem Goldbesitzverbot in die Gesellschaft von Mao, Hitler und Stalin begeben wollten, und obendrein auch noch Eheringe, Halsketten, Zahngold oder Sammlermünzen verbieten würden. Genau das aber wäre für eine effektive Umsetzung dieser Maßnahmen zwingend notwendig, denn Gold ist heutzutage in der Bevölkerung eben zu einem großen Teil in Form von Schmuck verbreitet. Täte man dies aber nicht, dürfte selbst jener Teil, der dann noch in der verbotenen Form, z. B. als Barren oder Münze unterwegs wäre, wenig später seine Legalisierung als Ring oder einfach nur als ein in ein Amulett „verwandelter“ Krügerrand erfahren.
Zudem ist es doch für die Regierungen dem historischen Beispiel Deutschlands (1924 oder 1952) folgend auch viel einfacher und vor allem viel lohnenswerter, Finanzprobleme zum Beispiel eher mit der Besteuerung des Immobilienvermögens (Deutschland: etwa 5 Billionen Euro!) lösen zu wollen, als zu versuchen, mit großem Aufwand einen „Goldenteignungsgewinn“ von wahrscheinlich nur wenigen Milliarden Euro einzutreiben.
Die Geschichte jedenfalls zeigt, dass es auch mit der Androhung noch so drakonischer Strafmaßnahmen sehr schwierig ist, die Menschen zu zwingen, sich anders zu verhalten, als sie es eigentlich wollen. Goldbesitz kann man vielleicht verbieten, aber eben nicht das Gold selbst!

Wiedereinführung der Goldwährung nötig
Angesichts der 6.000-jährigen Erfolgsgeschichte des Goldes muss man davon ausgehen, dass das Edelmetall seine Aufgabe auch künftig weiter erfüllen wird. Es schützt seinen Besitzer, unabhängig von seiner Verwendung als offizielles Zahlungsmittel, vor dem Geldbetrug der Regierungen und bewahrt langfristig seine Kaufkraft - nicht mehr und nicht weniger! Sollte jedoch Gold seine Rolle als offizielles Zahlungsmittel wieder zurückgewinnen, so wie im US-Bundesstaat Utah bereits geschehen und wie in fürsprechenden Studien von Weltbank, IWF oder der Deutschen Bank auch schon skizziert, wird Gold aufgrund dieser dann „wiederentdeckten“ - alles entscheidenden - Verwendungsfunktion eine völlige Neubewertung erfahren müssen.

Wie nun aber das Endspiel der größten Geld- und Schuldenblase der Geschichte ausgeht, ist zurzeit noch völlig offen. Doch Howard Buffett, US-Kongressabgeordneter und Vater des Orakels von Omaha, Warren Buffett, hatte dafür bereits 1948 eine eigene Vision: „Infolge der wirtschaftlichen Stärke der USA kann es lange dauern, bis das Ende des Papiergeld-Experiments erreicht ist. Aber wenn dieser Tag kommt, dann wird unsere dannzumalige Regierung wahrscheinlich finden, dass ein Krieg im Ausland klüger ist als eine Auseinandersetzung im eigenen Land. Dies war auch der Ausweg für die Papiergeldwirtschaft Hitlers und anderer. Wenn die menschliche Freiheit überleben soll, dann gibt es keine wichtigere Herausforderung, als den Kampf um die Wiedereinführung von ehrlichem Geld zu gewinnen, sprich die Wiedereinführung der Goldwährung.“

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