Die türkische Notenbank behält auch im Januar trotz anhaltend schwacher türkischer Währung und hoher Inflationsrate den Leitzins bei. Wie die Zentralbank am Mittwoch nach einer monatlichen Sitzung zum Thema mitteilte, soll er weiter bei 24 Prozent liegen.
Im März stehen in der Türkei Kommunalwahlen an. Die schlechte wirtschaftliche Lage ist für Regierung wie Wähler eines der Hauptthemen. Zentralbanken bekämpfen hohe Inflationsraten üblicherweise mit Leitzinserhöhungen. Höhere Zinsen machen aber Kredite für Firmen und Verbraucher teurer, was etwa Investitionen dämpft und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage drosselt.
Mitte September hatte die Zentralbank den Leitzins überraschend stark um 6,25 Punkte auf 24 Prozent erhöht. Die Notenbanker hatten damals angekündigt, man werde den strengeren geldpolitischen Kurs beibehalten, bis die Inflation sinke. Noch im Oktober war die Teuerungsrate zum ersten Mal seit 15 Jahren auf mehr als 25 Prozent geklettert. Im November und Dezember fiel sie aber leicht.
Die Landeswährung Lira hatte 2018 kurzzeitig bis zu 40 Prozent an Wert zum Euro verloren, was die Inflation angeheizt hatte. Die Währung hat sich in den vergangenen Wochen leicht erholt.