Gold als Geldanlage Wo die Deutschen beim Goldkauf irren

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Hausbank wird Spezialisten vorgezogen

Erstaunlich ist jedoch, dass noch immer die Mehrheit beim Goldkauf ihrer Hausbank vertraut, obwohl ein dichtes Goldhändlernetz mit Filialen und Beratungsservice zur Verfügung steht. Mehr als die Hälfte aller Befragten vermutet die höchste Kompetenz in Sachen Goldhandel bei der Hausbank, von den Kaufwilligen würden 46 Prozent dort Münzen oder Barren kaufen.

Dass die Hausbank besonders kompetent ist, dürfte allerdings ein Irrtum sein. Zwar verkaufen viele Banken auch in ihren Filialen Gold, allerdings eher zur Komplettierung ihres Angebots und eher nebenbei. Oftmals muss das Gold erst bestellt werden, zudem sind die Gebühren – das sogenannte Aufgeld auf den aktuellen Goldpreis – in der Regel vergleichsweise hoch.

35 Prozent würden hingegen bevorzugt einen spezialisierten Goldhändler aufsuchen. Nur sieben Prozent würde Gold im Internet kaufen. „Wir raten dazu Edelmetalle nur dann über Online-Plattformen zu kaufen, wenn es zusätzlich zum Shop auch eine Filiale gibt“, empfiehlt Philoro-Chef Brenner.

Diese Substanzen sind teurer als Gold
Platz 10: MethamphetaminKosten: 95 Euro pro Gramm Hoher Grammpreis, aber billig im Vergleich zu anderen Drogen: Unter dem Modenamen Crystal Meth gilt Methamphetamin heutzutage als am schnellsten zerstörende Droge überhaupt. Der Gebrauch führt unter anderem zu Karies und Zahnausfall. Quelle: dpa
Platz 9: KokainKosten: 470 Euro pro Gramm Kokain gilt als die Partydroge in besseren Kreisen. Besser Finger weg: Kokain hat ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Quelle: dpa
Platz 8: LSDKosten: 2.300 Euro pro Gramm Lysergsäurediethylamid, kurz LSD genannt, ist in Deutschland ein nichtverkehrsfähiges Betäubungsmittel. Der unerlaubte Gebrauch ist strafbar. In zahlreichen anderen Ländern, wie den USA, ist die Droge verboten. Quelle: dapd
Platz 7: PlutoniumKosten: 3.150 US-Dollar pro Gramm Die Atombombe, die 1945 auf Nagasaki fiel, trug Plutonium als Spaltmaterial in sich. Außer militärischen Zwecken dient Plutonium auch der Energiegewinnung. Es entsteht aus dem Uran der Brennelemente in Atomkraftwerken.   Quelle: REUTERS
Platz 6: TaaffeitKosten: 2.000 bis 15.750 Euro pro Gramm Der irische Forscher Richrd Taaffe entdeckt den Edelstein bei einem Schmuckkauf 1945. Wegen seiner hohen Seltenheit dient er bis heute nur als Schmuckstück. Quelle: Rob Lavinsky, iRocks, Creative Commons, CC BY-SA 3.0
Platz 5: TritiumKosten: 23.616 Euro pro Gramm Tritium ist ein Nebenprodukt der Kernspaltung und kommt auf natürliche Weise nur in der Stratosphäre vor. Damit lassen sich in der Medizin bestimmte Substanzen markieren. Außerdem ist der Stoff fester Bestandteil von Atombomben. Quelle: dpa
Platz 4: DiamantenKosten: ein farbloser Stein von einem Karat kann über 50.000 Euro pro Gramm kosten Diamanten machen was her und sind der härteste natürliche Stoff der Welt. Ihr Aussehen macht sie zu Kostbarkeiten der Schmuckbranche, ihre Härte zu einem begehrten Schneidstoff in der Industrie. Quelle: AP

Gold zu Anlagezwecken ist schon lange kein Luxusgut mehr. Schon mit kleinen Anlagemünzen mit einem Feingoldgehalt von einer halben oder ganzen Unze gelingt der Einstieg in ein Goldinvestment. Allerdings sind dann die Gebühren im Verhältnis zum Goldgehalt relativ hoch.

Eine Alternative können börsengehandelte Fonds sein, sogenannte ETFs oder ETCs, die jeden investierten Euro tatsächlich mit physischen Gold - und nicht nur mit Terminkontrakten oder Zertifikaten auf den Goldpreis – unterlegen. Damit lässt sich ein Goldinvestment schon ab wenigen Hundert Euro realisieren. „Da die Aufbewahrung von Edelmetallen mit Lagerkosten verbunden ist, bieten sich ETFs und ETCs an“, sagt Anlagemanager Posthoff. „Auch große Volumina können problemlos gehandelt werden. Zudem beträgt der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreisen nur wenige Cent.“

Barren, Goldfonds oder Gewinne auf Xetra-Gold sind nach einem Jahr steuerfrei. Was für andere Goldinvestments gilt und welche Regeln Anleger beachten sollten.
von Martin Gerth

Christian Brenner sieht noch weitere Gründe für die „Anlageform der Stunde“. Schließlich würde die Förderung für die Goldminenbetreiber immer teurer. „Vor ein paar Jahren lagen sie noch bei 750 bis 800 Dollar je Feinunze. Heute betragen sie schon 1000 Dollar“, sagt Brenner. Er rechnet wie viele Marktkenner mit sinkenden Förderkapazitäten und Minenschließungen. Zudem sei der Abverkauf der institutionellen Anleger beendet, sie kehrten vielmehr auf der Suche nach alternativen Anlagen zurück an den Markt.

Und nicht nur das sollte den Goldpreis stützen. „Derzeit wirkt der Wechselkurs zwischen US-Dollar und Euro als weiterer Preistreiber“, so Goldhändler Brenner. Ein im Verhältnis zum Dollar schwächelnder Euro verteuert Gold in unserem Währungsraum. Goldkäufer sollten daher nicht den Fehler machen, zu sehr auf den Dollarpreis für die Feinunze zu achten. „Am Ende des Tages zahlt der Kunde hierzulande in Euro“, weiß Brenner.

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