Wer auf eine Tagesgeldanlage fürs Weihnachtsgeld setzt, sollte darauf achten, wie seine Einlagen gesichert sind. Die ausgewählte Bank sollte der deutschen oder zumindest der europäischen Einlagensicherung unterliegen. Damit sind im Fall einer Pleite des Instituts 100.000 Euro abgesichert. In Deutschland besteht dieses Sicherheitsnetz seitens des Bankenverbandes.
Wichtig ist das Kriterium insbesondere bei Auslandsbanken. Hier gilt es genau zu prüfen, ob eine Einlagensicherung vorhanden ist. Vielen Sparern ist die Pleite der isländischen Kaupthing-Bank noch allzu lebhaft in Erinnerung. Auch die Nordeuropäer umwarben deutsche Kunden mit sehr attraktiven Zinsen aufs Tagesgeld, die am Ende zittern mussten, ob sie ihr Kapital wohl wiedersehen würden.
Gold
Wer auf Sicherheit setzen möchte, kann auch kleinere oder mittlere Beträge in Gold anlegen. Am einfachsten ist der Kauf von Münzen. Eine Krügerrand-Münze zu 1/10 Unze Gold ist bei Goldhändlern wie Degussa zurzeit für rund 115 Euro erhältlich. Die nächstgrößere Münze zu ¼ Unze gibt es für rund 275 Euro - für das gesammelte Weihnachtsgeld also durchaus eine Anlagemöglichkeit.
Dabei wird das Edelmetall gerade immer erschwinglicher. Der Goldpreis hat im laufenden Jahr schon rund sieben Prozent verloren und sich nach seinem Absturz 2013 nicht wieder erholt. Im Gegenteil, nach der Zinserhöhung der US-Notenbank Fed Mitte Dezember bewegt sich der Preis immer stärker auf die 1000-Dollar-Marke zu. Analysten der Société Générale sehen den Preis Ende 2016 bei 955 Dollar je Feinunze. Auch Goldman Sachs warnt seit einiger Zeit vor dem Kauf, wenn die wichtige 1000-Dollar-Preisgrenze zu fallen droht.
Grundsätzlich sprechen die sinkenden Preise natürlich nicht gerade für steigendes Vertrauen in das Edelmetall. Allerdings könnte das Durchbrechen dieser symbolisch signifikanten Marke auch für Käufe sorgen, Investoren könnten den dreistelligen Preisbereich als Gelegenheit zum Einstieg nutzen.
Die wichtigsten Fakten zu Gold
Die gesamte Goldnachfrage im dritten Quartal 2014 betrug 929,3 Tonnen. Damit ist die Nachfrage um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 952,8) gefallen.
Quelle: World Gold Council
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck betrug im dritten Quartal 2014 insgesamt 534,2 Tonnen und ist damit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 556,3) gefallen.
Die Nachfrage des Technologiesektors belief sich im dritten Quartal 2014 auf 97,9 Tonnen und fiel, verglichen mit den 103,1 Tonnen im dritten Quartal 2013, um fünf Prozent.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen ist im dritten Quartal 2014 deutlich gesunken – auf 245,6 Tonnen. Ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu 2013 (Q3: 312,3).
Dass die Gesamtnachfrage nach Gold gefallen ist, ist auch auf die Abflüsse aus Gold-EFTs zurückzuführen. Im dritten Quartal 2014 beliefen sich diese auf 41,3 Tonnen. Allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Im dritten Quartlal 2013 betrugen sie noch 120,2 Tonnen.
Die Nettoeinkäufe von Zentralbanken betrugen im dritten Quartal 2014 92,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von neun Prozent (Q3'13: 101,5).
Die Goldnachfrage im Investment belief sich im dritten Quartal 2014 auf 204,4 Tonnen. Das ist eine minimale Steigerung von sechs Prozent, im Vorjahresquartal waren es 192 Tonnen.
Allerdings werden die Treiber für den Goldpreis zunehmend andere sein. Die stabilere Konjunktur der USA und vor allem die straffere Geldpolitik der US-Notenbank sprechen eher gegen den sicheren Hafen Gold, der vor allem in inflationären, expansiven Zeiten gefragt ist. Der aufwertende Dollar macht Goldkäufe für Anleger außerhalb der USA teurer und könnte somit ebenfalls zu einem dauerhaften Belastungsfaktor werden.
Bleibt die Schmuckindustrie. Sie war einer der Faktoren, warum der World Gold Council für das dritte Quartal dieses Jahres eine um 7,6 Prozent erhöhte Nachfrage vermelden konnte. Auch langfristig ist mit einer steigenden Nachfrage nach Goldschmuck in Indien und China zu rechnen. Indien gehört zwar zu den wankenden Schwellenländern, die Konjunktur entwickelt sich aber vergleichsweise gut. Im dritten Quartal wuchs die Volkswirtschaft um 7,4 Prozent, also schneller als beim Rivalen China.
Gleichzeitig sorgen die niedrigen Preise dafür, dass ein immer größerer Teil der Förderung zumindest vorläufig eingestellt wird. Sinkt also das Angebot bei gleichzeitig steigender Nachfrage, könnte die Preise langfristig wieder zulegen.
Festgeld
Seit langem sind beim Festgeld ähnlich wie beim Tagesgeld kaum Zinsen zu verdienen. Allerdings sind die Zinsen seit Oktober zumindest leicht gestiegen. Marktbeobachter wie Max Herbst, Inhaber der Frankfurter FMH Finanzberatung, gehen aber davon aus, dass der leichte Aufwärtstrend bestehen bleibt. Der Grund: die Banken suchen einen Weg, um an länger laufende Kundengelder zu kommen. Aufgrund der niedrigen Zinsen scheuen Sparer berechtigterweise davor zurück, ihr Geld langfristig anzulegen. Sie wollen flexibel bleiben, um schnell auf steigende Zinsen reagieren zu können.
Bei einem attraktiven Angebot lohnt es sich dennoch, in eine Festgeld-Anlage zu investieren. Und davon gibt es dank des harten Wettbewerbs der Banken um die Kundeneinlagen immer mehr. Wer bereit ist, 5000 Euro für sechs Monate anzulegen, bekommt als Neukunde bei der portugiesischen Atletico Europa aktuell 1,5 Prozent Zinsen.
Das ist zwar für den überschaubaren Zeitraum attraktiv, allerdings gilt es für Sparer beim Festgeld genau wie beim Tagesgeld, auf die Einlagensicherung zu achten.
Angeführt werden die Festgeld-Bestenlisten zurzeit von Auslandsbanken. Den Portugiesen folgt eine estnische Bank, erhöht man die Anlagesumme auf das Doppelte, liegt ein kroatisches Institut ganz vorne.
Anleger sollten jeweils genau prüfen, welche Einlagensicherung im Fall einer Bankenpleite greift, denn Experten zweifeln in vielen Fällen daran, ob die jeweiligen Rücklagen und Sicherungsinstrumente ausreichen. In Portugal musste mit der Bank Espirito Santo schon eine Bank vom Staat gerettet werden, auch bei der Schieflage der bulgarischen Fibank waren Einlagen ausländischer Festgeldsparer in Gefahr.
Dabei werden Geldanlagen im Ausland durch neue Anlagevermittler immer einfacher. Internetplattformen wie Weltsparen oder Zinspilot vermitteln dabei den Anleger an die ausländische Bank, die Anlage erfolgt in der Regel über eine zwischengeschaltete Bank als Komplementärin. Für den Sparer hat das den Vorteil, dass er nicht selber überall einzelne Konten eröffnen muss, sondern seine Einlagen über den Vermittler steuern kann. Das mag zwar komfortabel klingen, Sparer sollten aber die Einlagensicherung prüfen, bevor sie sich von einem der Portale einen Zins vermitteln lassen.
Noch nicht zu spät
Wer sich nun ärgert, dass unter dem Baum doch kein Umschlag mit Barem lag, der muss sich nicht grämen.
Einer vom Branchenverband Bitkom in Auftrag gegebenen Studie zufolge will jeder vierte Deutsche ungeliebte Weihnachtsgeschenke über das Internet weiterverkaufen. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar über 40 Prozent, die sich von ungewünschten Büchern oder Schals möglichst schnell wieder trennen wollen.
Das Geld, welches damit verdient werden kann, lässt sich im Nachhinein wieder zinsbringend anlegen.