Zugegeben, Geldgeschenke unterm Weihnachtsbaum sind nicht unbedingt die persönlichste Form des Festgeschenks. Gedanken machen muss man sich lediglich über die Summe. Dafür bleibt Schenkenden und Beschenkten so manche böse Überraschung unter dem Weihnachtsbaum erspart. Deshalb liegen Geldgeschenke bei den Deutschen weiterhin im Trend.
Laut einer Umfrage von TNS Deutschland wollten in diesem Jahr 35 Prozent aller Befragten Bargeld unter den Baum legen. Und eine Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment hat ergeben, dass die Bundesbürger 2015 insgesamt 450 Euro für Geschenke ausgeben wollen. Etwa jeder Dritte setze dabei auf Bargeld, heißt es.
Was Investoren für die lukrativste Geldanlage halten
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt einmal jährlich im Auftrag von pro aurum die Deutschen nach ihren Anlagestrategien. Hier die Ergebnisse vom Juni 2015 - im Vergleich zu den Vorjahren. Zuerst wurden den Bürgern fünf Geldanlagen genannt, mit der Bitte, anzugeben, welche davon aus ihrer Sicht derzeit am besten als langfristige Geldanlage mit mindestens drei Jahren Laufzeit geeignet ist.
Gold platziert sich zum fünften Mal in Folge an erster Stelle, diesmal allerdings deutlicher vor Aktien, die seit 2011 Zuwächse erzielten, aber aktuell in der Anlegergunst gesunken sind: 30 Prozent der Bürger würden sich heute für Gold entscheiden, weil sie vermuten, dass diese Anlage nach mindestens drei Jahren Laufzeit im Vergleich zu den vier anderen Geldanlagen den meisten Gewinn bringt. Gold konnte somit um zwei Prozentpunkte zulegen.
Nur noch 23 Prozent halten Aktien für besonders lukrativ, wenn es um langfristige Geldanlagen geht. Im Vorjahr hatte dieser Wert mit 27 Prozent offenbar einen Gipfel erreicht.
Es folgen Fondsanteile mit zwölf Prozent. Fonds sind in der Gunst der Anleger wieder leicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2013 hatte dieser Wert mit 13 Prozent noch ein Hoch erreicht, war aber 2014 auf elf Prozent zurückgefallen.
Fest- beziehungsweise Termingeld hielten sieben Prozent der Befragten für die lukrativste langfristige Geldanlage. Seit 2011 ist diese Anlageklasse deutlich ins Hintertreffen geraten, damals glaubten noch 22 Prozent der Befragten, Termin- und Festgelder würden auf drei Jahre betrachtet den meisten Gewinn abwerfen.
Drei Prozent nannten Anleihen als aussichtsreichste Anlageklasse, im Vorjahr waren es nur zwei Prozent. Anleihen spielen somit für Privatanleger praktisch keine Rolle. Ernüchternd: Knapp jeder vierte Bürger (24 Prozent) kann nicht sagen, welche dieser Anlagen am besten geeignet wäre, um langfristig möglichst viel Gewinn zu erzielen. Die Angaben "weiß nicht" oder "keine davon" kamen bereits in den Vorjahren ähnlich häufig vor.
In vielen Fällen dürfte das Geld nach Weihnachten zügig wieder ausgegeben werden - für Klamotten etwa, die Oma und Opa sicher nie ausgesucht hätten. Oft soll das Weihnachtsgeld aber auch dabei helfen, sich einen größeren Wunsch erfüllen zu können, zum Beispiel im nächsten Urlaub. Warum also nicht noch ein wenig mehr aus dem Geld machen.
Da kaum jemand eine konkrete Geldanlage verschenkt – laut Umfrage der Union Investment könnten sich rund neun Prozent vorstellen, mal einen Fondssparplan zu verschenken -, muss der Beschenkte sich selber überlegen, wie er sein Bargeld kurz- bis mittelfristig anlegen will.
Tagesgeld
Die einfachste Art, sein Weihnachtsgeld anzulegen, ist sicherlich ein Tagesgeldkonto. Sinnvoll ist das vor allem, wenn das Geld in absehbarer Zeit für eine geplante Investition benötigt wird. Tagesgeld ist sehr flexibel, das Kapital jederzeit verfügbar.
Grundsätzlich sind die Zinsen aufs Tagesgeld zwar weiterhin sehr niedrig. Solange die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrer ultra-expansiven Geldpolitik festhält, dürfte das auch so bleiben. Für Sparer, die ihr Geld nur für eine gewisse Zeit zwischenlagern wollen und möglicherweise noch gar kein Tagesgeldkonto haben, gibt es aber regelmäßig attraktive Neukundenangebote.
Aktuell bieten sowohl die Volkswagen Bank als auch die Audi Bank Neukunden 1,25 Prozent Zinsen fürs Tagesgeld. Im Vergleich zum Durchschnitt, der bei 0,36 Prozent liegt, ist das sehr viel. Bei beiden Banken gilt das Angebot für die ersten vier Monate ab Kontoeröffnung und bis zu einer Einlage von 100.000 Euro. Wird mehr Kapital angelegt, wird alles jenseits der 100.000 Euro-Grenze mit 0,3 Prozent verzinst. Ob Volkswagen nach dem Abgas-Skandal Liquidität braucht und deswegen mit diesen Kampfkonditionen auf Kundenfang ist? Dem Sparer kann es egal sein! Zudem haben Autobanken grundsätzlich einen hohen Bedarf an Liquidität. Diese wird in Form von Krediten an andere Fahrer weitergegeben.