
Im dritten Quartal hatten die Goldkäufe staatlicher Institutionen ein Volumen von mehr als 148 Tonnen erreicht – das ist sogar mehr, als im ganzen Jahr 2010. Damit dürften die staatlichen Goldkäufe für das Gesamtjahr 2011 ein Niveau von rund 450 Tonnen erreichen, schätzt der World Gold Council, der Interessenverband der Goldindustrie. Seit fast vierzig Jahren wären die Staaten damit erstmals wieder Nettokäufer auf dem Goldmarkt – sie stocken also ihre Reserven nach langer Pause wieder auf.
Gold für Asien und Lateinamerika
Die Schweizer Bank UBS geht davon aus, dass dieser Trend weiter anhält und sieht Gold als den Favoriten unter den Edelmetallen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. UBS-Analystin Edel Tully geht davon aus, dass die staatlichen Käufe 2012 erneut ein Gewicht von 450 Tonnen Gold erreichen. Auch die Goldinvestments der Finanzdienstleister für mit Gold unterlegte Wertpapiere haben Bloomberg zufolge ein Volumen von mehr als 2350 Tonnen erreicht. Das entspricht der weltweiten Goldfördermenge von zehn Monaten. Edel Tully erwartet deshalb, „dass es nächstes Jahr ganz ähnlich wie in diesem Jahr aussehen wird. Die Tendenz geht dahin, dass asiatische und lateinamerikanische Zentralbanken Gold kaufen.“
Der UBS-Prognose zufolge wird der Goldpreis unter anhaltender Nachfrage dann im kommenden Jahr auf durchschnittlich 2075 Dollar je Feinunze steigen, allerdings bis 2015 wieder auf 1300 Dollar zurückgehen. Bislang liegt der Durchschnittspreis für das laufende Jahr bei 1566 Dollar je Unze.