Goldpreismanipulation Barclays muss 26 Millionen Pfund Strafe zahlen

Wegen Manipulation am Goldpreis ist die britische Barclays als erste Bank zu einer Strafe verurteilt worden. Das Bußgeld beträgt 26 Millionen Pfund.

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Warum Investoren wieder auf Gold setzen
Muster-Banknoten und Goldbarren Quelle: dpa
Goldbarren liegen in der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main Quelle: dpa/dpaweb
Die Rückseite einer Krügerrand-Goldmünze vor Goldbarren Quelle: dpa
American investor Jim Rogers, chairman of Rogers Holdings Quelle: AP
President and Portfolio Manager of Paulson & Co. John Paulson Quelle: REUTERS
An Indonesian customer holds a 10 grams fine gold Quelle: dpa
Der US-Milliardär und Investor George Soros Quelle: dpa

Die britische Barclays muss als erste Großbank für die Manipulation des Goldpreises eine Strafe zahlen. Die Buße für mangelhafte interne Kontrollen belaufe sich auf 26 Millionen Pfund (gut 32 Millionen Euro), wie die nationale Finanzaufsicht FCA am Freitag mitteilte. Verfehlungen habe es zwar von 2004 bis 2013 gegeben. Bestraft worden sei aber vor allem das Vorgehen eines Händlers Ende Juni 2012. Besonders brisant ist, dass die skandalreiche Bank nur einen Tag vor dem Vorfall als erstes Institut weltweit eine Strafe wegen der Manipulation des Interbanken-Zinses Libor aufgebrummt bekommen hatte.
Obwohl auch die Aufseher in Deutschland und in den USA das Goldpreis-Fixing gerade genauer anschauen, handelt es sich einem Insider zufolge um einen Einzelfall, der nicht Teil einer größeren Überprüfung von Banken sei. Für Barclays-Chef Antony Jenkins ist es gleichwohl ein Rückschritt bei den Bemühungen, die Vergangenheit mit zahlreichen Skandalen hinter sich zu lassen. Er hatte der Bank bei seinem Antritt im August 2012 einen Kulturwandel verordnet, um sie wieder in ruhigeres Fahrwasser zu steuern. Das Institut bedauere den Vorfall und nehme ihn zum Anlass, die internen Kontrollen weiter zu verbessern, erklärte Jenkins.


Im konkreten Fall hatte ein Händler den Goldpreis manipuliert, um eine Zahlung von 3,9 Millionen Dollar an einen Kunden aus einem Optionsgeschäft zu vermeiden. Da dies nur einen Tag nach der Veröffentlichung der Buße im Libor-Skandal geschehen sei, sei es ganz klar, dass der Bank und dem Händler der Interessenkonflikt bewusst gewesen sein müsse, erklärte die FCA. Den Händler verdonnerte sie zu einer Strafe von knapp 96.000 Pfund.
Barclays hatte im Juni 2012 als erstes Institut eine Buße von 450 Millionen Dollar für die Manipulation des Referenz-Zinssatzes Libor aufgebrummt bekommen, der Grundlage für unzählige Finanzgeschäfte ist. In dem Skandal mussten später auch andere Geldhäuser wie die Deutsche Bank, die Schweizer UBS und die Royal Bank of Scotland hohe Summen zahlen.
Am Gold-Fixing sind noch vier Institute beteiligt: neben Barclays, die britische HSBC, die kanadische Bank of Nova Scotia und Societe Generale aus Frankreich. Die Deutsche Bank hat sich kürzlich aus dem exklusiven Kreis verabschiedet, der den Goldpreis in einer Telefonkonferenz zwei Mal am Tag festlegt.

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