Gerade für unerfahrene Anleger schafft eine Strategie Orientierung. Grundsätzlich einfach ist beispielsweise cost averaging, auf Deutsch auch „verbilligen“ genannt. Dabei wird regelmäßig ein kleiner Betrag investiert. Beispielsweise könnten Anleger jeweils zum ersten eines Monats 100 Euro in einen Indexfonds investieren. Diese bilden keine Einzelaktien ab, sondern einen ganzen Index wie den Dax. Aufgrund der breiten Streuung wird das Risiko minimiert. Diese Strategie sorgt vor allem dafür, dass regelmäßig etwas angelegt wird, und nicht nur, wenn gerade etwas Geld übrig ist. Gekauft wird auch bei sinkenden Kursen. Dann wandern fürs gleiche Geld mehr Anteile ins Depot. Das macht sich bei der nächste Hausse bezahlt.
Auch für bequemliche Anleger, die sich nicht viel mit ihrem Ersparten beschäftigen wollen, sind Indexzertifikate aufgrund ihrer Streuung eine geeignete Anlageform. Eine weitere Strategie ist das sogenannte Value Investing. Darauf setzten auch Profis wie Warren Buffett. Der Guru investiert in Unternehmen mit einem hohen Wert und einem soliden, nachhaltigen Geschäftsmodell. Allerdings kauft er diese Papiere nur, wenn er den Preis der Aktie gemessen am Unternehmenswert für zu niedrig hält. Dieser Ansatz erfordert zwar mehr Börsen-Erfahrung als das cost averaging, bietet aber ebenfalls eine Orientierungshilfe.
Gut streuen!
Diese Grundregel gilt insbesondere für die langfristige Geldanlage. Wenn das Depot nicht ständig wieder auf den Kopf gestellt werden soll, muss es für möglichst viele Situationen gut aufgestellt sein. Vor allem gegen Krisen muss es gewappnet sein. Dafür sollte das angelegte Geld nach festen Quoten auf verschiedene Anlageklassen verteilt werden. Dadurch werden Hochs und Tiefs an den Märkten bestmöglich ausgeglichen. In Krisenzeiten beispielsweise läuft es am Aktienmarkt oft nicht rund. Dafür könnte dann Gold als sicherer Hafen aushelfen.
Schon mehrfach hat die WirtschaftsWoche so ein krisenfestes Mischdepot vorgestellt. Dabei wird ein Großteil des Vermögens in Aktien und festverzinsliche Papiere investiert, der Rest fließt in Tagesgeld und Gold. Die Mischung schützt vor allem bei Krisen am Aktienmarkt. Denn sie beugt Panikverkäufen vor. Wer zu viele Aktien in seinem Depot-Mix hat, könnte bei einer Baisse versucht sein, fluchtartig zu verkaufen.
Noch einfacher klappt so ein Depot mit Mischfonds. Anders als andere Fonds kombinieren sie verschiedene Anlageklassen miteinander. Ein Fondsmanager übernimmt das Management des Fonds. Diese Bequemlichkeit hat allerdings einen Nachteil – oft haben die Fonds vergleichsweise hohe Gebühren. Wer also Zeit genug hat, kann möglicherweise Geld sparen, wenn er seinen Anlagemix selber zusammenstellt. Zum Beispiel mit einer Festgeldanlage und einem Aktienindexfonds.
Wer diese Regeln verinnerlicht und nicht einfach aus reinem Bauchgefühl bestimmte Aktien kauft oder verkauft, ist auf dem besten Weg zu einem langfristiger orientierten Anleger. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein frohes Anlagejahr 2014!