Gute Vorsätze Wie werde ich ein besserer Anleger?

Seite 3/3

Mehr Orientierung am Aktienmarkt

Die zehn Horrorprognosen für 2014
1. EU-weite Einführung von Vermögensteuer läutet Rückkehr zu einer Wirtschaft im Sowjetstil einDeflation und mangelndes Wachstum versetzen die EU-Kommission in Panik, vermutet die Saxobank. Eine Vermögensteuer für Ersparnisse von über 100.000 Euro bzw. US-Dollar soll helfen. Dies soll Ungleichheit abbauen und Mittel für einen „Krisenpuffer" schaffen. Laut Saxobank wäre das der letzte Schritt in Richtung eines totalitären europäischen Staates und der Tiefpunkt für individuelle und Vermögensrechte. Dann hieße es: „Hard Assets" wie beispielsweise Immobilien kaufen und Finanzanlagen verkaufen.Quelle: Saxobank Quelle: dpa
2. Anti-europäische Allianz wird stärkste Fraktion im Europäischen ParlamentAus den Wahlen zum Europaparlament im Mai geht eine transnationale anti-europäische Allianz als stärkste Kraft und größte Fraktion im EU-Parlament hervor. Ein EU-skeptischer Präsidenten wird vom Parlament ernannt. Zugleich gelingt es den europäischen Staats- und Regierungschefs nicht, sich auf einen Präsidenten der Europäischen Kommission zu einigen. Damit verfällt Europa wieder in politisches und wirtschaftliches Chaos. Quelle: dapd
3. Die "Fat Five" des Technologiesektors erwachen 2014 mit einem üblen KaterWährend die Aktien des amerikanischen IT-Sektors derzeit um rund 15 Prozent unter der aktuellen Bewertung des S&P 500 notieren, wird eine Handvoll von Technologieaktien mit einem massiven Aufschlag von ca. 700 Prozent über der Marktbewertung gehandelt. Diese „Fat Five" - Amazon, Netflix, Twitter, Pandora Media und Yelp - stellen sozusagen eine neue Blase innerhalb der alten Blase dar. Zu verdanken ist das dem Run von Anlegern auf seltene Wachstumstitel im Nachgang zur Finanzkrise. Quelle: dpa
4. Nachdem der Dollar auf unter 80 JPY fällt, bucht Bank of Japan Staatstitel aus2014 erlahmt der globale Aufschwung. Die Kurse riskanter Assets purzeln, und Investoren sehen sich gezwungen, Yen zu kaufen. In der Folge fällt der USD/JPY-Wechselkurs unter 80. Daher greift die Bank of Japan zu einer verzweifelten Maßnahme und bucht ihre gesamten Staatstitelbestände aus ihrer Bilanz aus. Das ist ein ebenso simpler, wie unerprobter buchhalterischer Trick, der dem Land nervenaufreibende Ungewissheit und ein potenzielles Desaster mit ungeahnten Nebenwirkungen beschert. Quelle: dpa
5. US-Deflation: Bald auch in Ihrer Nähe!Zwar mögen einige Indikatoren darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft sich erholt hat, doch der Häusermarkt bleibt schwach und die Löhne stagnieren. Für Januar steht im Kongress der zweite Akt der Tragikomödie „Wie man die US-Wirtschaft am besten sabotiert" auf dem Programm. Die Leidtragenden sind Investitionen, Beschäftigung und Zuversicht der Verbraucher. Im Ergebnis würde die Inflation sinken, und Deflation stände wieder ganz oben auf der Tagesordnung des Offenmarktausschusses der Fed. Quelle: dpa
6. Quantitative Lockerung erfasst sogar HypothekenanleihenDurch die quantitative Lockerung in den USA sind die Zinskosten gesunken und die Preise für riskante Assets in die Höhe geschnellt. Dadurch ist der trügerische Eindruck entstanden, die Wirtschaft erhole sich. Es gibt immer noch massive Probleme, vor allem am Häusermarkt, der künstlich gestützt wird. Daher wird der Offenmarktausschuss der Fed die dritte Runde seiner quantitativen Lockerung 2014 auf den Hypothekenanleihemarkt ausweiten. Anstatt mit dem Tapering zu beginnen, wird die Fed ihr nunmehr völlig auf Mortgage Bonds ausgerichtetes Ankaufprogramm auf ein Volumen von über 100 Milliarden US-Dollar pro Monat hochschrauben. Quelle: dpa
7. Brent Crude fällt infolge von Ölschwemme auf 80 Dollar/BarrelDurch die zunehmende Ölförderung mit neuen Methoden und dem wachsenden Fördervolumen Saudi-Arabiens entsteht ein Überangebot am Markt. Erstmals seit vielen Jahren bauen Hedgefonds umfassende Short-Positionen auf. Im Ergebnis fällt der Preis für Brent Crude auf 80 Dollar pro Barrel. Sobald die Ölproduzenten ihren Output jedoch drosseln, wird der Ölpreis wieder in die Höhe schnellen. Letztlich wird die Branche realisieren müssen, dass hohe Preise durchaus nicht selbstverständlich sind. Quelle: dpa

Gerade für unerfahrene Anleger schafft eine Strategie Orientierung. Grundsätzlich einfach ist beispielsweise cost averaging, auf Deutsch auch „verbilligen“ genannt. Dabei wird regelmäßig ein kleiner Betrag investiert. Beispielsweise könnten Anleger jeweils zum ersten eines Monats 100 Euro in einen Indexfonds investieren. Diese bilden keine Einzelaktien ab, sondern einen ganzen Index wie den Dax. Aufgrund der breiten Streuung wird das Risiko minimiert. Diese Strategie sorgt vor allem dafür, dass regelmäßig etwas angelegt wird, und nicht nur, wenn gerade etwas Geld übrig ist. Gekauft wird auch bei sinkenden Kursen. Dann wandern fürs gleiche Geld mehr Anteile ins Depot. Das macht sich bei der nächste Hausse bezahlt.

Auch für bequemliche Anleger, die sich nicht viel mit ihrem Ersparten beschäftigen wollen, sind Indexzertifikate aufgrund ihrer Streuung eine geeignete Anlageform. Eine weitere Strategie ist das sogenannte Value Investing. Darauf setzten auch Profis wie Warren Buffett. Der Guru investiert in Unternehmen mit einem hohen Wert und einem soliden, nachhaltigen Geschäftsmodell. Allerdings kauft er diese Papiere nur, wenn er den Preis der Aktie gemessen am Unternehmenswert für zu niedrig hält. Dieser Ansatz erfordert zwar mehr Börsen-Erfahrung als das cost averaging, bietet aber ebenfalls eine Orientierungshilfe.  

Gut streuen!

Diese Grundregel gilt insbesondere für die langfristige Geldanlage. Wenn das Depot nicht ständig wieder auf den Kopf gestellt werden soll, muss es für möglichst viele Situationen gut aufgestellt sein. Vor allem gegen Krisen muss es gewappnet sein. Dafür sollte das angelegte Geld nach festen Quoten auf verschiedene Anlageklassen verteilt werden. Dadurch werden Hochs und Tiefs an den Märkten bestmöglich ausgeglichen. In Krisenzeiten beispielsweise läuft es am Aktienmarkt oft nicht rund. Dafür könnte dann Gold als sicherer Hafen aushelfen.

Schon mehrfach hat die WirtschaftsWoche so ein krisenfestes Mischdepot vorgestellt. Dabei wird ein Großteil des Vermögens in Aktien und festverzinsliche Papiere investiert, der Rest fließt in Tagesgeld und Gold. Die Mischung schützt vor allem bei Krisen am Aktienmarkt. Denn sie beugt Panikverkäufen vor. Wer zu viele Aktien in seinem Depot-Mix hat, könnte bei einer Baisse versucht sein, fluchtartig zu verkaufen.  

Noch einfacher klappt so ein Depot mit Mischfonds. Anders als andere Fonds kombinieren sie verschiedene Anlageklassen miteinander. Ein Fondsmanager übernimmt das Management des Fonds. Diese Bequemlichkeit hat allerdings einen Nachteil – oft haben die Fonds vergleichsweise hohe Gebühren. Wer also Zeit genug hat, kann möglicherweise Geld sparen, wenn er seinen Anlagemix selber zusammenstellt. Zum Beispiel mit einer Festgeldanlage und einem Aktienindexfonds.

Wer diese Regeln verinnerlicht und nicht einfach aus reinem Bauchgefühl bestimmte Aktien kauft oder verkauft, ist auf dem besten Weg zu einem langfristiger orientierten Anleger. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein frohes Anlagejahr 2014!

 

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%