Jeder Mensch hat eine individuelle Risikoneigung. Das gilt nicht im Sport, sondern eben auch bei der Geldanlage. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Anleger sich bereits im Voraus mit ihrer persönlichen Risikoneigung auseinandersetzen. Zwar versuchen Bankberater in der Regel herauszukitzeln, ob sie es mit einem monetären Angsthasen oder Draufgänger zu tun haben. Es kann aber nie schaden, selber einige Überlegungen anzustellen.
Dabei können verschiedene Internet-Tools als Unterstützung gewählt werden. Als Einstieg geeignet ist beispielsweise der Anlage-Coach. Hier müssen unter anderem Fragen zu Zweck und Dauer der Geldanlage beantwortet werden. Am Ende des Tests werden Sie in eine von acht Anlagekategorien eingestuft und sehen, welche Anlageformen diesem Risikoprofil entsprechen. Selbstverständlich sollten Anleger nicht ausschließlich auf solche Selbsttests setzen. Sie dienen lediglich als erste Orientierungshilfe.
Die Universität Mannheim hat ein Tool entwickelt, welches die Risiken verschiedener Anlageoptionen simuliert. Hier können Anleger erleben, wie sich etwas mehr oder weniger Risiko im Geldbeutel bemerkbar machen können. Denn egal wie hoch ihre Risikobereitschaft ist, eine hohe Rendite gibt es nur bei hohem Risiko.
Insgesamt unterscheiden die meisten Anlageberater und Banken zwischen vier verschiedenen Anlegertypen. Der sicherheitsorientierte Anleger erwartet vor allem eine stetige Wertentwicklung, er will sichere Erträge. Der Konservative ist zwar auch an höheren Erträgen interessiert, möchte aber auch mögliche Kursgewinne mitnehmen. Dagegen setzt der gewinnorientierte Sparer auf Kapitalzuwachs, der chancenorientierte Anleger hat überdurchschnittlich hohe Ertragserwartungen, ihm sind hohe Gewinne wichtiger als ein niedriges Risiko.
Sparer bekommen so ein Gefühl dafür, wie riskant ihre Anlage sein darf. So können gewisse Fehlkäufe schon vorab verhindert werden. Um das Risiko eines Investments besser einschätzen zu können, hilft auch eine simple Regel: Nur Anlageprodukte kaufen, die man auch versteht! Wer sich nicht erklären kann, wie das Optionszertifikat funktioniert, welches einem der Anlageberater anschwatzen will, der sollte lieber die Finger davon lassen.
Welche Strategie will ich verfolgen?
Wer seine Geldanlage möglichst gradlinig verfolgen will, sollte sich Gedanken über die geeignete Strategie machen. Denn: Privatanleger, die ohne eine konkrete Strategie agieren und sich lieber auf ihr Bauchgefühl verlassen, entscheiden sich in der Regel zu spät für eine Anlage, erklären Forscher. Das gilt insbesondere an der Börse.