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Icahn, Loeb und Singer Die prominentesten aktiven Investoren

Carl Icahn, Daniel Loeb und Paul Singer gehören weltweit zu den berühmtesten aktiven Investoren. Während Icahn und Loeb nicht viele Gedanke an Moral verschwenden, sticht Singer als professoraler, philosophischer Denker heraus.

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Diese Fondsmanager schaffen Traumrenditen
Platz 20: Moritz Schildt und Claus TumbrägelBeide managen einen Euro-Rentenfonds, den NORDIX RENTEN PLUS (DE000A0YAEJ1). Performance 2012: 23,60 Prozent Fünfjahres-Performance: nicht verfügbar Outperformance unter Euro-Rentenfonds: 15,35 Prozentpunkte Einschätzung des Managements: „In 2012 ist unsere Strategie aufgegangen: Wir waren davon überzeugt, dass die Kursabschläge auf Nachranganleihen großer Banken übertrieben sind – die Vorboten einer Überwindung der Euro-Krise, die systemische Relevanz des Bankensektors und schließlich auch der Anlagedruck großer Investoren haben sehr erfreuliche Kursgewinne ermöglicht. Auch in 2013 werden wir unseren Kurs als „Bondpicker“ beibehalten und unterbewertete Anleihen suchen: Wir sehen unverändert Chancen bei Nachranganleihen aus dem Finanzsektor und finden immer wieder interessante Einstiegsmöglichkeiten bei Emissionen, die kleinere Volumina haben oder zum Beispiel wegen eines Kündigungsrechtes oder eines strukturierten Kupons von anderen Fonds vernachlässigt werden. Um auf dem aktuellen Zinsniveau noch eine Überrendite erzielen zu können, muss man bereit sein, sich auch mit Spezialitäten unter den Anleihen zu beschäftigen und auch einmal den Prospekt genau lesen. Die 2012er Performance von mehr als 20 Prozent werden wir im aktuellen Marktumfeld schwerlich wiederholen können – Das Renditeziel bleibt aber bei 7% und wir werden dieses Ziel auch in 2013 mit Direktinvestments in interessante Euro-Anleihen verfolgen - ohne Einsatz von Leverage, ohne Fremdwährungswetten, ohne Hedging und ohne Beimischung von Schwellenländerrisiken.“            Datenquelle für die Performance: Feri EuroRating Services AG, eigene Berechnungen
Platz 19: Edwin LugoDer Profi von Franklin Templeton managt den Franklin Global Small-Mid Cap Growth A (acc) USD (LU0144644332). Performance 2012: 23,67 Prozent Fünfjahres-Performance: 6,30 Prozent pro Jahr Outperformance in der Kategorie Aktien Welt Mid/Small Caps: 9,35 Prozentpunkte Outperformance über fünf Jahre: 7,60 Prozentpunkte Anlageziel dieses Fonds ist das Kapitalwachstum. Der Fonds investiert vornehmlich in Wachstumswerte mit geringer und mittlerer Marktkapitalisierung von Unternehmen mit Sitz in den Industrieländern auf der ganzen Welt. Fondsvolumen: 104 Millionen US-Dollar. Auflegungsdatum: 15.04.2002
Platz 18: Jean-Jacques DurandManager des Edmond de Rothschild Emerging Bonds C (FR0007021050). Performance 2012: 23,80 Prozent Fünfjahres-Performance: 8,56 Prozent pro Jahr Outperformance in der Renten Emerging Markets: 8,35 Prozentpunkte Underperformance über fünf Jahre: -0,82 Prozentpunkte Klassifizierung: „Rentenpapiere und andere internationale Forderungspapiere“Ziel: den Referenzindex, den Index JP Morgan EMBI Global Index (abgesichert in Euro), über den empfohlenen Anlagehorizont zu übertreffen. Dies soll mit einer diskretionären Verwaltung von Titeln aus sämtlichen Rentenmärkten der Schwellenländer erreicht werden.
Platz 17: Jürg NagelEr und sein Team managen den MIV Global Medtech Fund P1 (LU0329630999) Performance 2012: 24,02 Prozent Fünfjahres-Performance: nicht verfügbar Outperformance unter Aktien Gesundheitswesen Welt: 8,97 Prozentpunkte Kommentar des Management: „Das fünfköpfige (6 inkl. Assistentin), langjährige Team der MIV Asset Management AG besteht aus sehr erfahrenen Finanz- und Medizintechnikanalysten. Wir konzentrieren uns zu 100 Prozent auf die Verwaltung des MIV Global Medtech Fund, einem Anlagefonds der weltweit in Aktien kotierter Gesellschaften der Medizintechnik investiert. Das heißt, wir halten keine anderen Mandate, sondern managen "nur" diesen einen Fonds! Die intensive, globale Primäranalyse der attraktivsten Märkte und Unternehmen in der Medizintechnik ist die Basis für die Anlageentscheide und damit das diversifizierte Portfolio des Fonds. Das aktuelle Fondsvermögen beträgt 285 Millionen Euro.“ Ausblick: „Dank struktureller Wachstumstreiber bietet die Medizintechnik in jedem wirtschaftlichen Umfeld ein attraktives Anlageuniversum. Unsere Beteiligungen sind überwiegend hochprofitabel, generieren hohe Cashflows und verfügen über solide Bilanzstrukturen. Zudem ist die Bewertung nach wie vor attraktiv.“
Platz 16: Peter PechelManager des ISP International Stock Picking Fund (LU0046899927) Performance 2012: 24,18 Prozent Fünfjahres-Performance: -4,35 Prozent pro Jahr Outperformance in der Kategorie Aktien Welt: 13,17 Prozentpunkte Underperformance über fünf Jahre: -2,33 Prozentpunkte Strategie 2012 „Mit einer sehr optimistischen Positionierung befanden wir uns am Jahresanfang angesichts der Finanzkrise in Europa klar in der Minderheit. Das zurückliegende Jahr hat uns in dieser Einschätzung, wie auch in der strategischen Ausrichtung des Fonds, bestätigt. Es hat sich also im Jahresverlauf gelohnt, nicht zu sehr der Tagespolitik und Konjunkturprognosen zu folgen, sondern eher ruhig zu bleiben und im Zweifel gar nichts am Portfolio zu ändern. Die Zeit war für die Unternehmensanalyse besser verwendet. Der ISP hat sich bei der Aktienauswahl auf deutsche und europäische Qualitätsaktien konzentriert.“ Ausblick  2013„Beim Blick voraus gibt es handfeste Gründe, auch nach dem guten Jahr 2012 ein Plädoyer für die Aktie zu halten. Da wären zum ersten die Bilanzen der Unternehmen, die viel besser sind als die der Staaten. Die Aktienbewertungen sind günstig, so sind beispielsweise die Dividendenrenditen von vielen Dax- und MDax-Werten mehr als doppelt so hoch wie die Renditen der Bundesanleihen. Institutionelle Anleger, wie Versicherungen und Pensionskassen, aber auch Privatanleger sind unterinvestiert in Aktien, gleichzeitig sind aber die Alternativen wenig rentabel. Das Bevölkerungswachstum in den asiatischen Ländern wird am besten über Exportweltmarktführer gespielt. Die Konjunkturaussichten sind derweil gut. In den USA scheint der Wachstumsmotor anzuspringen, die chinesische Regierung tut alles, die Wirtschaft zu beleben und selbst in Europa gibt es vermehrt positive Signale. Es könnte sich also als ein großes Risiko herausstellen, im Jahr 2013 nicht in Aktien investiert zu sein. Der ISP behält seinen Fokus auf deutsche und europäische Aktien zunächst bei, hat allerdings einige Gewinne bei besonders erfolgreichen Positionen mitgenommen und dafür andere attraktive Titel aufgestockt.“  
Platz 15: Kay-Peter TönnesManager des Antecedo Independent Invest A (DE000A0RAD42). Performance 2012: 25,80 Prozent Fünfjahres-Performance: nicht verfügbar Outperformance im Bereich „Absolute Return Multi Strategy mit Verlusttoleranz“: 15,35 Prozentpunkte Information des Fondsmanagements: „Der Antecedo Independent Invest ist ein Absolute-Return-Fonds, der auf die Erzielung eines überdurchschnittlichen Wertzuwachses ausgerichtet ist, wobei gleichzeitig bei stark schwankenden Finanzmärkten als Sicherheitsstrategie der Werterhalt im Vordergrund wird, was sich bei stark schwankenden Finanzmärkten für die Anleger als außerordentlich wertvoll erweist. Langfristig wird eine Zielrendite von 6% p.a. über der Verzinsung am Geldmarkt angestrebt. Natürlich ist der Fonds nicht gegen alle Unwägbarkeiten an den Finanzmärkten gefeit. Bislang konnten zeitweilige Rückgänge des Anteilswerts aber jeweils in relativ kurzer Zeit wieder aufgeholt werden. Es gilt die Vorgabe, dass der Independent Invest im Extremfall binnen 12 Monaten jegliche Verluste ausgeglichen und ein neues Allzeithoch im Anteilswert erreicht haben soll. Das Basisinvestment des Antecedo Independent Invest besteht zu etwa 70 Prozent des Kundenvermögens aus kurz laufenden Anleihen hoher Bonität und zu etwa 30 Prozent aus der Options- und Handelsstrategie. Damit hat der Fonds seit Auflegung im Januar 2009 bis Ende 2012 p.a. 10,39 Prozent zugelegt.“ 
Platz 14: Béryl Bouvier di NotaManagerin des Amundi Fds Equity Euroland Small Cap - AE (C) (LU0568607203). Performance 2012: 29,11 Prozent Fünfjahres-Performance: -1,07 Prozent pro Jahr Outperformance in der Kategorie Aktien Euroland Mid/Small Caps: 6,33 Prozentpunkte Outperformance über fünf Jahre: 1,59 Prozentpunkte Kommentar des Fondsmanagements: „Wir sind Stock-Picker. Unser Anlagestil ist es, auf jede Gesellschaft zu schauen, die in der Lage sein könnte, ein Wachstum des Gewinns je Aktie zu liefern. Die Ursache kann eine machtvolle Wachstumsstory sein, aber auch in spezifischen Faktoren liegen, wie eine gute Umsetzung eines Turnarounds oder der Wechsel des Managements. 2012 wurde die Performance des Fonds maßgeblich getrieben von Gesellschaften wie Wirecard in Deutschland.“

Carl Icahn

Icahn ist nicht nur einer der aggressivsten Investoren der Welt, er gehört mit einem Privatvermögen von geschätzten 20 Milliarden Dollar auch zu den gewichtigsten. Unter den bekannten Hedgefondsgründern verkörpert der 78-Jährige am ehesten das Klischee des skrupellosen Raiders. Icahn wollte Arzt werden, brach das Studium in New York aber ab und mischte ab Anfang der 60er Jahre als Aktienhändler und Investor an der Wall Street die amerikanische Firmenwelt auf. Spätestens nach der feindlichen Übernahme und stückweisen Zerschlagung der Fluggesellschaft TWA in den 80ern war er der Inbegriff des gierigen Firmenjägers.

Carl Icahn gilt als der Inbegriff des gierigen Firmenjägers. Quelle: REUTERS

Icahn prägte maßgeblich den Kurs Dutzender amerikanischer Konzerne, darunter das Mineralölunternehmen Texaco, die Bank Western Union, der Medienkonzern Time Warner und der Handyhersteller Motorola. Zuletzt hatte Icahn, dessen Hedgefonds insgesamt rund 30 Milliarden Dollar verwaltet, den Computerhersteller Dell, die Videoplattform Netflix und Apple ins Visier genommen. Bei Apple scheiterte er mit seinem Versuch, eine Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufprogramms durchzusetzen – obwohl Apple-Chef Tim Cook unlängst Icahns Einladung zum Abendessen unter vier Augen in seinem New Yorker Luxusapartment gefolgt war. Mit dem Ebay-Management streitet sich Icahn über eine mögliche Abspaltung des Bezahldienstes Paypal.

Daniel Loeb

Kaum 20 Jahre mit seinem Hedgefonds Third Point Management am Markt, verwaltet Daniel Loeb bereits rund 14 Milliarden Dollar und konnte 1,5 Milliarden Dollar für sich selbst beiseitelegen. Loeb brüstet sich damit, dass er sich mit moralischen Fragen nicht lange aufhalte: Business sei nicht weder moralisch noch unmoralisch, „es geht schlicht ums Geld verdienen“.

Unmoral wittert der 52-jährige Loeb nur, wenn zu wenig Geld verdient wird, wenn Manager seiner Sicht zu faul oder zu dumm sind. Dann überzieht er sie in seinen gefürchteten Investorenbriefen mit schriftlichen Schmähungen, die an Deutlichkeit kaum zu überbieten sind und Kultstatus in den Hedgefondsszene genießen. Die Beschimpfungen Loebs sind aber nicht nur sprachlich starker Tobak. Nicht selten finden er und seine Mitarbeiter Missstände, die rechtlich angreifbar sind und Untersuchungen der Börsenaufsicht auslösen.

Seit Januar attackiert Daniel Loeb den Chemiekonzern 'Dow Chemical' heftig. Quelle: REUTERS

2012 fand Loeb heraus, dass der damalige Yahoo-Chef Scott Thompson anders als allgemein angenommen, keinen Abschuss in Informationstechnik hat. Thompson musste zurücktreten und Loeb zog in den in den Verwaltungsrat von Yahoo ein. Im Jahr darauf machte er sich den Schauspieler und Filmproduzenten George Clooney zum Feind, als der Aufspaltung des Elektronik- und Filmkonzerns Sony forderte. Clooney Filmfirma ist mit Sony eng verbandelt. Loeb gehe bei Sony genauso skrupellos vor der Einzelhandelsriese Walmart, der den Fachhandel und kleine Händler kaputt mache, wetterte Clooney. Letztlich blitzte Loeb mit seinen Plänen bei Sony ab.

Heftig attackiert wird seit Januar auch der Chemiekonzern Dow Chemical von Loeb, der einen Anteil am Unternehmen erworben hat und nun eine Aufspaltung fordert. Loebs Pläne seien unproduktiv, heißt es bei Dow Chemical. Die Anteile am Chemiekonzern sind Loebs größtes Investment derzeit. Zu den wichtigen Investitionen gehören auch Anteile am Logistikunternehmen FedEx, dem Versicherer AIG und dem Auktionshaus Sotheby’s. Auch diese Unternehmen sehen sich ständig neuen Attacken Loebs ausgesetzt.

Von seinen beruflichen Schlachten entspannt sich Loeb bei Yoga und Meditation. Das sei nicht nur etwas für Mönche und Einsiedler, ein Teil seines beruflichen Erfolges beruhe darauf, sagte Loeb bei einer Diskussionsrunde mit dem Dalai Lama. Dieser gestand später, Loebs Vortrag über die segenreichen Wirkungen freier Märkte habe sein Bild vom Kapitalismus verbessert, tief im Herzen sei er jedoch eher ein Marxist.

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