Indexfonds EFT Investoren meiden größten Goldfonds der Welt

Raus aus Gold: Die Bestände des weltgrößten börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf das Edelmetall liegen so niedrig wie 2008 nicht mehr. Auch Hedge-Fonds wetten lieber auf einen Preisverfall.

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Sieben ästhetische Gold- und Edelmetall-Investments
SchmuckDie wahrscheinlich älteste und auch am weitesten verbreitete Art, in Gold zu investieren, ist in Schmuckform. Wer seine alten Ringe und Ketten zu Gold machen möchte, hat bei zahlreichen Juwelieren und Goldhändlern die Möglichkeit, seine Wertsachen aufwiegen und schätzen zu lassen. Das Geld gibt es zumeist bar oder per Scheck.Foto: pro aurum Quelle: Presse
BarrenWer sich sein Gold nicht um den Hals legt oder es in Form von Zahngold im Mund mit sich führt, der kann bei Goldhändlern und Banken Edelmetallbarren aus Gold, Silber, Platin oder Palladium kaufen. Bis zu einem Wert von 15.000 Euro erfolgt der Kauf anonym, darüber hinaus sind Banken, Sparkassen und Edelmetallhändler dazu verpflichtet, die Käuferpersonalien zu registrieren. Foto: pro arum Quelle: Presse
TafelbarrenDie Edelmetall-Service GmbH (ESG) bietet seit rund vier Jahren Barren zum Abbrechen an. Wie bei einer Tafel Schokolade lassen sich von 50 oder 100 Gramm schweren Barren kleine Stücke mit einem Gewicht von einem Gramm einfach abbrechen. Die ESG hat sich ihre Edelmetall-Investment Erfindung 2010 patentieren lassen: Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumtafeln werden in der Schweiz bei Valcambi, dem größten Goldbarrenhersteller der Welt, produziert und inzwischen weltweit vertrieben. Bereits kurz nach der Markteinführung waren CombiBars rund um den Globus ein Standardprodukt wie Goldbarren oder Goldmünzen. In Deutschland erfolgt der Vertrieb des ESG-Produktes neben dem Edelmetallhandel auch über Sparkassen.Foto: Edelmetall-Service GmbH & Co. KG Quelle: Presse
Verschiedene MünzformenDer Handel mit Goldmünzen besteht aus vier Bereichen: Den Bullion Goldmünzen, die nur für die Geldanlage geprägt werden und quasi das Pendant zum Goldbarren darstellen. Dazu gehören beispielsweise der Krügerrand oder der kanadische Maple Leaf. Gedenkgoldmünzensind oft limitierte Goldmünzen, die als Sonderprägung zu Jubiläen oder Sammelserien ausgegeben werden. Dann gibt es noch die alten Umlaufgoldmünzen, die tatsächlich einmal als Zahlungsmittel dienten wie die britischen Sovereigns oder die Schweizer Goldvreneli. Den vierten Bereich machen die numismatischen Sammlermünzen aus, die beispielsweise von Münzauktionshäusern vertrieben werden.Foto: pro aurum Quelle: Presse
SammlermünzenSo gibt beispielsweise die australische Münzprägeanstalt Perth Mint jedes Jahr die Lunar-Sammlermünzen in Gold, Silber und Platin heraus. Aber auch die Bundesregierung wartet regelmäßig mit neuen, wertvollen Münzen auf. Foto: pro aurum Quelle: Presse
Die australische Münzprägeanstalt Perth Mint folgt bei ihren Sammlermünzen dem chinesischen Kalender. 2014 ist das Jahr des Pferdes, weshalb die neue Serie sich ganz dem Thema Pferd widmet. Die hier dargestellte Münze hat einen Goldgehalt von 99,99 Prozent und ist limitiert. Erhältlich ist sie in drei Größen: Die Zehntelunze kostet 182,79 Euro, die Viertelunze 424,87 Euro und die Unze 1.647,50 Euro. In der nicht-colorierten Version ist die Münze auch im Dreier-Set erhältlich - kostet dann aber stolze 2.255 Euro. Zur Münze dazu gibt es ein Echtheitszertifikat. Erhältlich ist sie ab Oktober 2014 und bestellt werden kann sie hier. Bild: Perth Mint Quelle: Presse
MünztafelnAuch die Münze, ebenfalls ein beliebtes Sammler- und Anlageobjekt, stellt die ESG seit 2012 im CombiBar-Verfahren her. Statt der üblichen Münze kaufen Anleger also Münztafeln aus Feinsilber - mit offizieller Münzzulassung auf den Cook Islands.Foto: pro aurum Quelle: Presse

Gold scheint bei Investoren so unbeliebt wie seit Jahren nicht mehr. Anleger, die am weltgrößten börsengehandelten Indexfonds auf Gold (ETF) beteiligt waren, hatten zuletzt verstärkt ihre Anteile abgestoßen. Im gleichen Verhältnis muss der Fonds seine hinterlegten Goldbestände reduzieren. Mit einem Bestand von jetzt noch 780,19 Tonnen hat der SPDR Gold Trust in den vergangenen beiden Monaten 2,6 Milliarden Dollar an Wert verloren. Es ist der tiefste Stand seit 2008.

„Es gibt nun wirklich keine Gründe, in Gold investiert zu sein”, sagte James Cordier, Gründer von Optionsellers.com in Florida. „Die Prämie für sichere Anlagen ist wegen der anziehenden Wirtschaft geschwunden.”

Die wachsende Skepsis kommt auch am Futuremarkt zum Ausdruck.

Hedgefonds haben in der Woche zum 13. Mai ihre Wetten auf steigende Goldpreise (Netto-Long-Positionen) um 8,3 Prozent auf 94.329 Kontrakte reduziert, wie Zahlen der U.S. Commodity Futures Trading Commission zeigen. Short-Positionen legten dagegen um zehn Prozent auf 31.283 zu und markierten damit den höchsten Stand seit Februar. Positionen auf fallende Goldpreise haben sich damit seit Mitte März mehr als verdoppelt.

Die Analysten von Goldman Sachs rechnen angesichts der anziehenden US-Wirtschaft auf Sicht von zwölf Monaten mit einem Rückgang des Goldpreises auf 1050 Dollar. So hatten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 10. Mai den niedrigsten Stand seit 2007 erreicht, wie Angaben des US-Arbeitsministeriums zeigen.

Derzeit herrscht eine auffallende Ruhe am Future-Markt. Die Volatilität auf Sicht von 30-Tagen ist auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr gefallen. Die niedrigen Schwankungen könnten allerdings Vorbote einer stärkeren Bewegung sein.

„Viele Anleger hatten Gold bereits abgeschrieben und mit einer Abwärtsbewegung im laufenden Jahr gerechnet, aber dann haben die Spannungen in der Ukraine dazu beigetragen, den Preis zu stützen”, sagte Walter Hellwig, Fondsmanager bei BB&T Wealth Management. „Gold befindet sich in einem Prozess der Bodenbildung und scheint vor einer großen Bewegung zu stehen.”

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