Interaktiver Rechner Ab diesem Einkommen gehören Sie zu den reichsten zehn Prozent

Bin ich nun reich oder doch noch im Mittelfeld? Untersuchungen helfen, die eigene Situation besser einzuschätzen Quelle: Getty Images

Die Deutschen werden immer reicher. Damit steigt auch die Schwelle, ab der Haushalte zu den obersten zehn Prozent zählen. Überprüfen Sie im interaktiven Rechner, wo Sie mit Ihrem Haushaltseinkommen stehen.

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Die Menschen in Deutschland haben immer mehr Geld - und zwar nicht nur die Topverdiener, sondern auch die mittleren Einkommen. Das zeigen brandneue Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, für die die Experten Daten aus der Haushaltsbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) neu ausgewertet haben. Der Wohlstand ist demnach insgesamt deutlich gestiegen.

Eines vorweg: Die Zahlen stammen aus der Zeit vor Corona, und zwar deutlich. So vergleichen die IW-Forscher etwa die Median-Einkommen der Jahre 2016 und 2017. Während ein Single vor vier Jahren noch mit 1869 Euro netto im Monat exakt in der Mitte der Einkommen stand, so waren dafür ein Jahr später schon 1946 Euro im Monat nötig. Medianeinkommen bedeutet, dass jeweils genau die Hälfte der Menschen mehr beziehungsweise weniger Geld zur Verfügung hat.

Auch der Betrag, ab dem ein Haushalt zu den obersten zehn Prozent in Deutschland gehört, ist gestiegen. Paare ohne Kinder zählen ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 5294 Euro zu den Top-10-Verdienern. Zu den sieben Prozent der Bestverdienen zählen wiederum Singles, die mindestens 3892 Euro netto im Monat zur Verfügung haben.

Wo Sie mit Ihrem Einkommen stehen, können Sie im interaktiven Rechner des IW Köln überprüfen:

„Recht unabhängig davon, wie Reichtum definiert wird, ordnen sich selbst nur wenige der Oberschicht beziehungsweise den Reichen zu“, urteilen die Verteilungsexperten des IW Köln. So gäben in Umfragen die meisten Menschen an, dass Reichtum erst ab etwa 7000 bis 10.000 Euro Nettoeinkommen im Monat beginne. Tatsächlich definiert die amtliche Statistik Reichtum jedoch in der Regel als das Doppelte des Medianeinkommens – also eben 3892 Euro bei Singles.

Während die Menschen ihren eigenen Platz im bundesdeutschen Vermögensspektrum also in der Regel unterschätzen, tendieren sie jedoch gleichzeitig dazu, die Zahl der Reichen insgesamt zu überschätzen. So gehen Umfragen zufolge die meisten Menschen davon aus, dass 20 Prozent der Deutschen als reich bezeichnet werden können. Tatsächlich verdienen jedoch nur besagte sieben Prozent der Singles das doppelte Mediangehalt oder mehr. Ganz ähnlich sieht es bei Doppelverdienern ohne Kinder aus.



„Bei Einschätzungen zum Thema Reichtum gehen Daten und Wahrnehmung besonders weit auseinander“, erklärt Judith Niehues, IW-Verteilungsexpertin. „Kaum jemand empfindet sich selbst als reich, gleichzeitig glauben viele, dass sehr große Teile der Bevölkerung reich sind.“

Bleibt freilich die Frage, wie sich die Einkommenssituation der Deutschen durch die Coronapandemie verändern wird. Bislang stimmen die Daten jedoch auch hier hoffnungsfroh. So erleiden laut Haushaltskrisenbarometer bislang vier von fünf deutschen Haushalten keine wesentlichen finanziellen Einbußen, wie zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Auch die Zahl der Haushalte, die künftige Einbußen befürchten, ist demnach deutlich gesunken.

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