Die Alterspyramide ist schon lange keine Pyramide mehr. Vielmehr erinnert die Bevölkerungsentwicklung nach Geburtsjahren eher an einen Baum, denn der untere Bereich, also die jüngeren Generationen, werden immer schmaler, die älteren Generationen mit ihren geburtenstarken Jahrgängen bildet hingegen eine breite Baumkrone. Die so dargestellte Altersstruktur der Deutschen macht so auf einen Blick klar: Der Bevölkerungsanteil der Alten nimmt zu. 2030 ist schon jeder zweite Bundesbürger 50 Jahre oder älter.
Anders als zum Beispiel künftige Technologien ist diese Entwicklung nahezu ohne Unsicherheitsfaktoren prognostizierbar, denn die Alten von morgen sind längst geboren. Wir wissen um die Geburtenzahlen, es ist eine präzise vorhersehbare Entwicklung. Aus diesem Grund und weil dieser Trend weite Teile der etablierten Industrienationen trifft, ist der kontinuierlich wachsende, finanziell potente Anteil der älteren Generation in den Industrienationen längst in den Fokus der Anbieter von Waren und Dienstleistungen für diese Gruppe gerückt. Finanzstarke Senioren verfügen in ihrem Ruhestand über die Zeit und die Ersparnisse, ihr Geld unter die Leute zu bringen. Speziell für ihre Bedürfnisse ist ein Markt entstanden, der seit Jahren wächst und dies wohl auch noch viele Jahre fortsetzen wird..
Das Thema "demografischer Wandel" ist deshalb auch für Anleger attraktiv. Spezialisierte Demografiefonds suchen die erfolgreichsten und vielversprechendsten Unternehmen, um über ihre Aktien und Anleihen am Wandel der Altersstruktur mitzuverdienen. Bei den Investitionsschwerpunkten der Demografiefonds geht es auch nicht nur um Bereiche wie den Pharma- oder den Gesundheitssektor sondern auch um das Konsum- und das Freizeitverhalten der entsprechenden Altersgruppe. Wussten Sie etwa, dass in den USA der Käufer eines S-Klasse-Mercedes durchschnittlich 62 Jahre alt ist?





Daten über den demografischen Wandel werden auch von Institutionen wie der Rentenversicherung erhoben und beispielsweise für die Anpassung der Beitragssätze verwendet. So beschreibt etwa der so genannte Altenquotient, wie hoch der Anteil der Menschen im Alter über 65 Jahren auf 100 erwerbstätige Menschen im Alter zwischen 20 bis 64 Jahren ist. Bei einer entsprechenden Untersuchung stellte sich heraus, dass der Quotient im Jahr 2015 bei 35 lag. Die Prognosen für das Jahr 2035 liegen unter diesen Aspekten allerdings bereits zwischen 40 und 50 Personen. Die Unsicherheit bei der Vorhersage basiert in erster Linie auf den Unwägbarkeiten im Hinblick auf die zu erwartende Zuwanderung.
Einige Fondsgesellschaften mit ähnlichen Finanzprodukten
Für Privatanleger gibt es ein breites Angebot an Demografiefonds mit unterschiedlichsten Auswahlkriterien. Als einer der ersten bietet die Lombard Odier Funds (Europe) S.A. schon seit 1999 den LO Funds - Golden Age (EUR) an. Nach Ansicht des Fondsmanagers Johan Utterman wachse die so genannte Babyboomer-Generation drei Mal so schnell wie die nachfolgende Generation. Fast 75 Prozent des Gesamtvermögens in Ländern wie Japan oder den USA befinde sich in Händen von Senioren. Daher setzt sich der weltweit anlegende Fonds der Schweizer Privatbank auch mehrheitlich zusammen aus Unternehmen der Branchen Healthcare, Finanzen und der zyklischen Konsumgüter. Zu den Top Holdings des Portfolios gehört etwa Allergan, ein Hersteller von Botox-Präparaten.