Investmentfonds Balance für das Wertpapierdepot

Seite 4/6

Chinas Fünfjahresplan

Eine Alternative zum Investieren in Anleihen sind Festgelder von Banken in Hongkong, die auf Yuan laufen - allerdings ist das Geld im Falle einer Bankpleite nur niedrig gesichert. Quelle: dpa

Die chinesische Regierung gibt in ihrem Fünfjahresplan als Ziel an, die starke Exportabhängigkeit zu mindern und den Konsum zu stärken. Dazu sind mehr Importe nötig. „Das wird die Handelsbilanzüberschüsse reduzieren und kann zu importierter Inflation führen. Dagegen schützt nur die Aufwertung der Währung“, sagt Meier. Der DWS-Fonds braucht diese Währungsgewinne dringend, denn die Rendite der Papiere im Fonds liegt im Schnitt bei 2,7 Prozent. Erst wenn tatsächlich die fünf Prozentpunkte pro Jahr durch die Währungsaufwertung hinzukämen, würde das ein lukratives Geschäft.

Währungsgewinne für Euro-Land-Anleger

Völlig entziehen kann sich Hongkong den Kapitalbewegungen am globalen Markt nicht. „Ziehen risikoscheue Anleger ihr Geld aus Schwellenländern ab, gehen auch in Hongkong die Kurse runter“, sagt Meier. Führt die Kapitalflucht zu Kursverlusten, macht das mitunter ein Plus durch die Währungsaufwertung zunichte.

Alternative: China-Festgeld

Der neue Allianz RCM Renminbi Currency vermeidet Kursverluste, weil er nicht in Anleihen investiert, sondern nur in Festgelder bei Banken in Hongkong, die auf Yuan lauten. Infrage kommen beispielsweise die Agricultural Bank of China, aber auch Deutsche Bank oder Commerzbank, die dort eine Lizenz haben. Allerdings sind Hongkong-Einlagen pro Bank und für das gesamte von AGI investierte Geld im Fall einer Bankpleite nur mit 48.000 Euro gesichert. Dafür sind selbst die von AGI rausgeschlagenen Großkundenkonditionen nicht üppig. Bei der China Construction Bank gibt es für Sechs-Monats-Yuan-Festgeld 1,3 Prozent pro Jahr, und die Allianz-Manager ziehen dem Fonds für die Verwaltung jährlich etwa 0,7 Prozent ab. Trotz der Magerzinsen hat sich das in Hongkong von Ausländern angelegte Spargeld in zwölf Monaten auf 65 Milliarden Euro etwa verdoppelt.

Weder die Sorgen um ein schwächeres chinesisches Wirtschaftswachstum, noch Unsicherheiten am Immobilien- und Bankenmarkt schrecken Anleger ab. Sie vertrauen vermutlich auf Pekings Feuerkraft, die angesichts von 3.400 Milliarden Dollar Währungsreserven und einer Verschuldung von offiziell 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes immer noch enorm ist.

Diverse Fonds haben offensichtlich Probleme, genügend unkompliziert handelbare Yuan-Anleihen zu finden, oder weichen lieber in die Nachbarländer aus. Der ACM RMB Income Plus vom US-Haus AllianceBernstein trägt zwar das RMB für Renminbi im Namen, investiert aber überwiegend in Chinas Nachbarländern. Singapur, Taiwan, Indonesien, Thailand und Südkorea sind eng mit China verflochten. „Die Aufwertung des Yuan bietet auch ihnen die Chance, ihre Währungen aufzuwerten“, sagt Kemmsies, der für den Fonds Nomura Asian Bonds dort investiert.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%