




Der milliardenschwere offene Immobilienfonds SEB ImmoInvest wird abgewickelt. Die verfügbare Liquidität des Fonds habe bei weitem nicht ausgereicht, um alle Wünsche nach Anteilrückgaben befriedigen zu können, teilten die Fondsverwalter von SEB Asset Management am Montag in Frankfurt mit. Wer sein Geld in den seit zwei Jahren eingefrorenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest gesteckt hatte, konnte bis zum 7. Mai um 13 Uhr entscheiden, ob er seine Anteilsscheine verkaufen möchte. So lange nahm die Kapitalanlagegesellschaft SEB die Verkaufsaufträge entgegen.
Fonds in Auflösung
Rund sechs Milliarden Euro war Fonds schwer, nach Angaben der SEB lag die Liquidität, also das verfügbare Geld des Fonds, bei über 30 Prozent des Volumens. Allerdings sind die 30 Prozent - also rund zwei Milliarden Euro - Kredite. Tatsächlich hätte der Fonds also wohl nur rund eine Milliarde zur Verfügung gehabt, um die Verkaufswilligen auszuzahlen. Da nun mehr Anleger ihr Geld zurück wollten, als der Fonds an Mitteln hatte, muss der Fonds abgewickelt werden. "Mit Blick auf die Gleichbehandlung aller Anleger wird somit das Fondsmanagement keine Order ausführen und in Abstimmung mit der BaFin den Fonds bis zum 30. April 2017 auflösen", sagte SEB-Chefin Barbara Knoflach. Noch vor einigen Wochen war sie sicher gewesen, dass "Die Mehrheit unserer Anleger den Fonds fortführen" wolle.
Geldanlage
In dem Fonds mit einem Volumen von rund 6,3 Milliarden Euro sind rund 350.000 Kleinanleger investiert. Die Privatanleger hielten somit 92 Prozent der Anteile. Sie sollen im Juni 2012 eine erste Auszahlung in Höhe von etwa 20 Prozent des Fondsvermögens bekommen. Danach sind nach den Angaben halbjährliche Auszahlungen vorgesehen, deren Höhe sich an den jeweiligen Immobilienverkäufen orientiert. Im Portfolio des Fonds sind unter anderem Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin enthalten. Der Fonds ist nach Angaben der SEB in 132 Immobilien in 18 Ländern und 64 Städten investiert. Bis zur Finanzkrise galt er als sichere Anlagemöglichkeit mit stabiler Rendite.