
Mit 25.000 Teilnehmern ist die Weltklimakonferenz in Bonn die größte, die es je gab. Das dürfte vor allem Donald Trump zu „verdanken“ sein, der mit seinen umweltpolitischen Vorstellungen die weltweite Öffentlichkeit provoziert und Gegenreaktionen von in- und ausländischen Politikern, Unternehmen und Institutionen geradezu herausfordert. Sogar bei Anlegern ist das Thema angekommen. Investmentfonds mit dem Anlageschwerpunkt Klimawandel sind derzeit ein Renner auf dem Finanzmarkt.
Der neue US-Präsident ist noch nicht einmal zwölf Monate im Amt. Gemessen an seinen markigen Ankündigungen im Wahlkampf (wie der Bau der Mauer an der mexikanischen Grenze) hat er bislang verhältnismäßig wenig umgesetzt – manche würden sagen: Gott-sei-Dank. In Puncto Klimapolitik ist Trump jedoch konsequent geblieben. Im Juni 2017 erklärte er den Rückzug aus dem internationalen Klimaabkommen von Paris. Neben Syrien und Nicaragua gehören die Vereinigten Staaten von Amerika nun zu den drei einzigen Ländern, die dem Abkommen ihre Anerkennung versagen.
Womit Donald Trump vielleicht nicht in dieser Form gerechnet hatte, war der Protest, den der Ausstieg selbst im Kreis der eigenen Berater ausgelöst hat. Andere Regierungen und einige Bundesstaaten der USA wie etwa Kalifornien oder Washington sowie zahlreiche Konzerne haben ihre Aktivitäten im Hinblick auf ökologisches Handeln sogar ausgeweitet. Da der US-amerikanische Rückzug aus dem Klimawandel bis zu vier Jahre – also bis hinein in die nächste Legislaturperiode - andauern kann, besteht rund um den Globus die Hoffnung, dass hierbei noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Der Klimawandel – ein weltweites Phänomen
Die krude Vorstellung, der Klimawandel sei eine Erfindung der Chinesen, hat Donald Trump wohl beinahe exklusiv. Die Kritiker Trumps bezeichnen dessen Klimapolitik als „Geschenk an die Kohleindustrie“. Der US-Präsident hält dagegen und kommentiert das Pariser Abkommen, es habe in den USA 2,7 Millionen Jobs gekostet, den Möglichkeiten der US-Wirtschaft geschadet, es senke Löhne und nutze ausschließlich anderen Ländern.
Die Annahme, dass wir uns in einer so genannten Warmphase der globalen klimatischen Verhältnisse befinden, wird von den meisten Menschen dieser Erde geteilt und von anerkannten Wissenschaftlern mit Daten unterlegt. Das Abschmelzen der arktischen und antarktischen Polkappen sowie der Gebirgsgletscher oder der Anstieg des Meeresspiegels sind Fakten, die nur schwer von der Hand zu weisen sind. Überall auf der Erde sind Auswirkungen auf Fauna und Flora zu beobachten.
Wärme- und Kälteperioden haben sich in der Erdgeschichte immer wieder abgewechselt. Wie groß allerdings der Anteil des Menschen und dessen Ökonomie an dem derzeitigen Anstieg der Durchschnittstemperaturen ist, löst aufgrund der vielen darauf einwirkenden Faktoren starke Kontroversen aus. Die Diskussion darüber ist voll im Gange. Was aber weltweit (außer von Trump) kaum in Frage gestellt wird: Die Auswirkungen der Erderwärmung müssen so effizient als möglich entschärft werden.
Klimaschutz besteht aber nicht nur in der Verpflichtung der Produzenten und Verbraucher, ihren Schadstoffausstoß und Rohstoffverbrauch zu senken. Auch Investoren und Anleger sehen sich zusehends in der Pflicht, ihr Kapital vorzugsweise in klimafreundliche Unternehmen zu investieren. Ökologische und nachhaltige Investitionen sind daher ein zunehmend wichtiges Trendthema.
Allerdings ist die Auswahl von Unternehmen und ihren Aktien oftmals schwierig und kompliziert. Für Privatanleger ist es daher sinnvoll, die Auswahl der Einzelaktien einem Fonds zu überlassen. Das Problem: Auch das Angebot an klimafreundlichen Fondsanlagen ist unübersichtlich und die Frage, welcher Fonds tatsächlich klimafreundlich investiert, ist je nach Anspruch an den Klimaschutz nur schwer zu beantworten.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Akteinkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.