IOTA (MIOTA) im Überblick IOTA: Vorteile durch Smart Devices?

Hat der IOTA-Coin eine Zukunft? Quelle: imago images

Volkswagen, Bosch und Taiwan arbeiten mit IOTA zusammen. Das Netzwerk bietet nicht nur eine eigene Kryptowährung, sondern auch Steuerung von elektronischen Geräten. Lohnt sich ein Einstieg für Anleger?

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Seit 2016 ist IOTA ein Teil der Kryptowelt. Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt 606 Millionen US-Dollar liegt die Kryptowährung deutlich hinter dem Bitcoin und zählt nur zu den Top 80. Trotzdem glauben viele Anleger und Analysten an den Durchbruch von IOTA, da der Coin als sicheres Kommunikations- und Zahlungsmittel für das Internet der Dinge gilt. Lohnt sich ein Investment für Anleger? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

IOTA: Prognosen, Chancen und Vorteile im Überblick

Was ist IOTA (MIOTA)?

Ursprünglich sollte IOTA unter dem Namen Jinn ans Netz gehen. Im September 2014 wurde im Rahmen eines Crowdsales Geld für das Projekt eingesammelt. Schließlich wurde IOTA im Jahr 2016 nach einer kurzen Konzeptionsphase gelauncht. Die Entwicklung des Netzwerkes fand in Zusammenarbeit mit Unternehmen statt. Dementsprechend legt IOTA einen starken Akzent auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit des Coins.

Was hinter dem Boom von Kryptowährungen und NFTs steckt, wie Privatanleger Risiken meiden und Chancen nutzen.

Mit IOTA werden nicht nur Zahlungen übermittelt, sondern auch Daten und Informationen. Das hängt mit dem Ziel von IOTA zusammen: Die Gründer wollen mit IOTA die Plattform für die Durchführung von Transaktionen zwischen „Internet-of-Things“-Geräten werden.

Damit sind Geräte und Maschinen gemeint, die über eine eindeutige Identität im Netzwerk verfügen und mit elektronischer Intelligenz ausgestattet sind. Dadurch können sie über das Internet kommunizieren und automatisiert Aufgaben erledigen. In der Anwendbarkeit für das Internet der Dinge sieht IOTA großes Zukunftspotenzial. Experten erwarten bis 2024 20,4 Milliarden solcher Geräte.

Anders als viele andere Kryptowährungen setzt IOTA nicht auf eine Blockchain, sondern auf sogenannte Tangle. Das ist ein System von Knotenpunkten, auch Nodes genannt, über die die Transaktionen bestätigt werden müssen. Die Nodes sind miteinander verbunden. Diese Verbindung wird Graph genannt. Jeder Graph hat eine eindeutig festgelegte Laufrichtung. Der Ausgangspunkt kann nicht nachverfolgt werden. In regelmäßigen Abständen löscht das IOTA-Team alte Transaktionen. Der Grund: Die Nodes verbrauchen so weniger Speicherplatz und es wird weniger Rechenleistung benötigt.

Eine neue Transaktion wird erst dann bestätigt, wenn zwei vorherige Transaktionen von einem anderen Knotenpunkt genehmigt wurden – ein Ansatz, den keine weitere Kryptowährung bisher verfolgt. Geschwindigkeit und Größe des Netzwerkes hängen so direkt mit der Anzahl der Nutzer zusammen.

Da IOTA nicht auf einer Blockchain basiert, könnte man davon ausgehen, dass kein Konsensmechanismus notwendig sei. Allerdings nutzt das Netzwerk zur Sicherung ein Proof-of-Work-Konzept, um Transaktionen zu bestätigen. Dafür muss der Sender eine kryptografische Aufgabe lösen – wie beim Bitcoin.

IOTA ist allerdings nur das Netzwerk. Der dazugehörige Coin wird als MIOTA bezeichnet.

Wer steckt hinter IOTA?

Hinter dem IOTA-Netzwerk stehen vier Gründungsmitglieder: Sergey Ivancheglo, Serguei Popov, David Sønstebø und Dominik Schiener. Ihren Hauptsitz hat IOTA in Berlin. Beaufsichtigt wird sie von der IOTA-Foundation, die dafür sorgen soll, dass das Netzwerk für alle Entwickler lizenzfrei bleibt und sich der Entwicklung der Technologie widmet. Mittlerweile besteht die Foundation aus vielen Mitgliedern, die in mehr als 25 Ländern leben. Sergey Ivancheglo trat 2019 nach einem Streit aus. Seitdem ist er nur noch als externer Berater für IOTA tätig.

Wie hat sich der IOTA-Kurs entwickelt?

Kurz nach der Veröffentlichung profitierte IOTA bereits vom damaligen Kryptoboom und erreichte im Juni 2017 ein erstes Hoch von 0,45 Dollar. Danach schwanke der Kurs des Coins zwischen 0,38 und 0,96 Dollar. Am 27. November knackte MIOTA das erste Mal die Dollar-Marke. Am 19. Dezember 2017 erlebte der Coin sein derzeitiges Allzeithoch von 5,25 Dollar. Im darauffolgenden Jahr sank der Kurs auf bis zu 0,23 Dollar. Der Kurs war dabei immer wieder starken Schwankungen ausgesetzt.

Der Coronacrash ging an IOTA so ziemlich vorbei. Einen ersten Aufschwung gab es wieder im Frühjahr 2021. Danach setze eine Preiskorrektur ein.

Seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 schaffte der Kurs es nicht mehr über die Marke von einem Dollar. Der Kurs schwankt seitdem im unteren zweistelligen US-Cent-Bereich. Mit dem Kollaps der Silicon Valley Bank (SNB) brach der IOTA-Kurs zeitweise stärker ein, erholte sich allerdings schnell wieder. Aktuell wird MIOTA bei knapp 0,22 Dollar gehandelt. (Stand 17. März 2023; 10:40 Uhr)

Wie viele MIOTA gibt es?

Anders als viele Kryptowährungen hat sich das IOTA-Netzwerk dazu entschieden, alle Token in Umlauf zu bringen. Insgesamt gibt es 2.779.530.283 Coins. Damit ist IOTA zwar leicht deflationär, weil keine neuen Token dazu kommen, funktioniert aber anders als beispielsweise Bitcoin. Die Coins werden nach und nach geschürft, bis zur Obergrenze von maximal 21 Millionen Coins. Voraussichtlich wird die Maximalanzahl im Jahr 2140 erreicht.

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Prognose: Wie wird sich der IOTA-Kurs entwickeln?

Eine valide Aussage über die künftigen Kursentwicklungen des IOTA-Coins lässt sich nicht treffen. Die Vergangenheit zeigte, dass es starke Schwankungen zwischen den Monaten gibt. Zudem gibt es keine Fundamentaldaten, anhand derer man eine Digitalwährung bewerten könnte. Aktuell liegt der Kurs deutlich unter seinem Allzeithoch. Das liegt auch daran, dass Kryptobörsen im vergangenen Jahr bei den Anlegern stark an Vertrauen verloren haben.

Trotzdem sehen die Anhänger IOTA als einen vielversprechenden Coin an. Durch die Vernetzung des IOTA-Netzwerkes mit dem Internet of Things, sehen viele ein großes Entwicklungspotenzial. Gestützt wird das Vertrauen durch diverse Partnerschaften, die IOTA in den vergangenen Jahren eingegangen ist. Unter anderem arbeitet IOTA mit Volkswagen, Bosch und der Deutschen Telekom zusammen.

IOTA plant aktuell das Update „Coordicide“, dies soll für mehr Dezentralität sorgen, indem die Tangle abgeschafft werden. Wann das Update erscheint und, ob es hält, was es verspricht, bleibt abzuwarten.

Anleger sollten allerdings vor Augen haben, dass Kryptowährungen sehr volatil sind. Analysten gehen davon aus, dass der Kurs von MIOTA mit dem nächsten Bullenmarkt steigen könnte. Andere sehen weniger Potenzial und gehen davon aus, dass die Entwicklung auf dem derzeitigen Niveau bleibt.

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Welche Vorteile hat IOTA?

Da der IOTA-Coin nicht auf dem System einer klassischen Blockchain basiert, bietet er einen Vorteil bezüglich der Netzwerkkapazität und Geschwindigkeit. Da ohne Blockchain keine Miner benötigt werden, gibt es auch bei IOTA keine Transaktionsgebühren. Bei vielen anderen Netzwerken schnellen die Kosten bei Überlastungen in die Höhe. Außerdem bietet IOTA mit der dezentralen Kreditplattform Deepr Finance die Möglichkeit, ungenutztes Kryptoguthaben zu verzinsen. Dies ist allerdings riskant.

Welche Nachteile hat IOTA?

Einige Nutzer sehen in dem Knotenpunkt-Netzwerk ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Ein sogenannter Koordinator soll vor dem Zugriff Unbefugter schützen, indem er alle 60 bis 90 Sekunden eine signierte Transaktion versendet. Wenn die Transaktion die Knotenpunkte passiert, wird automatisch überprüft, ob die Informationen übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, liegt ein unbefugter Zugriff vor.

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Wo wird IOTA gehandelt?

Durch das Tangles-System kann der IOTA-Coin nicht an allen gängigen Kryptobörsen gehandelt werden. Coinbase und E-Toro führen die digitale Währung nicht. Über Binance ist IOTA verfügbar.

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