Die Zukunft des ZDF-„Traumschiffs“ ist weiter ungewiss. Der vorläufige Insolvenzverwalter Reinhold Schmidt-Sperber warte weiter auf Finanzierungsnachweise der Kaufinteressenten für die MS „Deutschland“, sagte sein Sprecher Andreas Jung am Freitag. Wegen der nach wie vor ungeklärten Situation des Kreuzfahrtschiffes hatte Schmidt-Sperber am Donnerstag eine geplante mehrmonatige Weltreise abgesagt. Über den Reisesicherungsschein sei sichergestellt, dass alle Passagiere bereits geleistete Anzahlungen zurück bekämen, sagte Jung.
Beim ZDF wurde die Absage der Weltreise mit Bedauern zur Kenntnis genommen. „Wir arbeiten derzeit an einer Lösung. Wir gehen davon aus, dass wir 2015 wie geplant jeweils zwei neue Folgen 'Das Traumschiff' und 'Kreuzfahrt ins Glück' produzieren werden“, sagte ein ZDF-Sprecher am Freitag auf Anfrage. Der Sender wollte bereits während der nun abgesagten Weltreise im Februar und März in der Südsee drehen.
Die durch die ZDF-Serie bekannte „Deutschland“ liegt derzeit vor Gibraltar auf Reede. Sie solle demnächst im Hafen festgemacht werden, um Besichtigungen mit Kaufinteressenten zu erleichtern, sagte Jung. Jeder Tag Liegezeit kostet die Eigner zwischen 12 000 und 15 000 Euro.
An Bord sind noch etwa 40 Besatzungsmitglieder. „Das sind Techniker und auch Nautiker, die das Schiff auch jederzeit fahren können“, sagte Jung. Das Servicepersonal, das die Mehrheit der 280-köpfigen Crew bildet, war bereits vor knapp drei Wochen in Lissabon von Bord gegangen. Die Gehälter der Besatzung und der etwa 40 Mitarbeiter in Neustadt in Holstein, wo die Reederei Peter Deilmann ihren Sitz hat, sind noch bis Ende Dezember durch das Insolvenzgeld gesichert.
