Slobodan Cvetkovic führt ein Leben auf der Überholspur. Der 48-Jährige ist Chef der Prosperia AG in Frankfurt am Main und Würzburg, hat Wohnsitze in Deutschland, den USA und der Dominikanischen Republik. Und er ist Miteigentümer von Prosperia Abt Racing – einem Rennstall, der 2013 bestes Team in der ADAC GT Masters-Serie war.
Prosperia hat unter anderem drei „Green Gallon“ getaufte Fonds aufgelegt, die in den USA aus altem Frittenfett Biodiesel erzeugen und damit Geld verdienen wollen. Zudem verwaltete Prosperia ab 2009 die beiden Fonds CSA Capital Sachwert Alliance 4 und 5. Es sind Mischfonds, die von einem anderen Initiator aufgelegt wurden und ihre Anleger schon viel Geld gekostet hatten, bevor Cvetkovic das Fondsmanagement übernahm. Der gebürtige Serbe kam als Hoffnungsträger.
Allerdings gibt es Ungereimtheiten, etwa bei einer Immobilie in Köln. Zwei Grundschuld-Forderungen über insgesamt drei Millionen Euro waren im Grundbuch zugunsten der beiden Fonds CSA 4 und CSA 5 eingetragen. 2012 wurden die Millionenforderungen dann abgetreten – an Fondsmanager Cvetkovic persönlich. Doch welche Gegenleistung erbrachte der dafür? Auf eine entsprechende schriftliche Nachfrage reagiert er nicht.
Anleger, die sich betrogen oder schlecht beraten sehen, sollten...
bei Verbraucherzentralen eine erste Prüfung vornehmen lassen (Kosten ab etwa 60 Euro), auch Kanzleien bieten die zum Pauschalpreis an
prüfen lassen, ob der Wertpapierprospekt fehlerhaft war (Risiken oder Provisionen wurden verschwiegen, die in Aussicht gestellte Rendite war nicht zu erzielen); wenn ja, können sie den Herausgeber des Produkts oder Vorstand und Gesellschafter des Unternehmens verklagen
auf Fristen achten; Ansprüche verjähren oft drei Jahre nach Vertragsabschluss
prüfen lassen, ob der Berater Fehler gemacht hat; hat er etwa Risiken verschwiegen, muss die Bank oder, bei freien Beratern, die Vermögensschadenshaftpflichtpolice zahlen
Sein Sekretariat versucht, einen Anruf abzuwimmeln. Man habe das Fondsmanagement abgegeben und könne zu CSA keine Auskünfte mehr erteilen. Sie verweist auf das neue Management – das zufälligerweise an derselben Adresse sitzt wie zwei der Green-Gallon-Fonds und diese ebenfalls managt. Die neuen Fondsverwalter lassen mitteilen, dass die Forderungen der beiden CSA-Fonds inklusive Zinsen getilgt worden seien. Die Staatsanwaltschaft Würzburg allerdings hat Zweifel an dem Deal: Sie ermittelt gegen Cvetkovic wegen des Verdachts der Untreue, bestätigt der leitende Oberstaatsanwalt. Cvetkovic selbst reagiert auf eine Anfrage der WirtschaftsWoche nicht. Trotz der Ermittlungen gilt bis zu einer etwaigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.
Warnsignale ernst nehmen
Wer in Produkte des grauen Markts investiert hat, sollte Warnsignale ernst nehmen und frühzeitig aussteigen. Auch bei Prokon gab es solche Signale. So verurteilte das Landgericht Itzehoe im März 2011 das Unternehmen wegen irreführender Werbung in Anlageprospekten (5 O 66/10). Das Oberlandesgericht Schleswig bestätigte das Urteil (6 U 14/11). Prokon hatte seine Genussrechte als „grünes Sparbuch“ feilgeboten und dabei einseitig die Vorteile hervorgehoben, ohne zugleich darauf hinzuweisen, dass Anleger ihr Kapital komplett verlieren können, bemängelten die Gerichte.