Marihuana-ETF Kiffen für die Rendite – Gras ins Depot

Investieren in Cannabis-Aktien. Quelle: dpa Picture-Alliance

Mit Kalifornien hat ein weiterer US-Bundesstaat den Cannabis-Konsum legalisiert. Nicht nur Kiffer sind begeistert – auch für Privatanleger ist viel Musik im Milliarden-Markt Marihuana.

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Das neue Jahr begann in Kalifornien mit Warteschlangen. Und nein, es gab kein neues iPhone oder ein revolutionäres Elektroauto, vielmehr standen die Kalifornier für den nächsten Rausch an: Marihuana ist in dem Sonnenstaat seit Jahresbeginn frei verkäuflich. Für kalifornische Kiffer ist das eine Zäsur: Konsumenten des Rauschmittels benötigen keinen Dealer in dunklen Seitenstraßen mehr und auch kein Rezept vom Arzt für einen Rausch aus medizinischen Gründen. Lange Warteschlangen gab es, weil das „Gras“ anfangs nur in wenigen Läden erhältlich ist. Täglich sollen neue Geschäfte mit dem Verkauf beginnen.

Von unseren niederländischen Nachbarn kennen wir das ja. Aber dass Uruguay bereits 2014 die Legalisierung von Marihuana weit umfänglich beschlossen hat und die Droge ganz offiziell anbaut und vertreibt, hat sich noch nicht sehr weit herumgesprochen. Was hierzulande (noch?) als Straftat geahndet wird, ist seit einigen Jahren in mehreren Ländern auf der Welt sowie einigen US-Bundesstaaten offiziell erlaubt. Zügig ist vor allem in den USA ein Milliardenmarkt entstanden, der rasant wächst. Und daran dürfen auch Privatanleger mitverdienen: Mit einem börsennotierten Fonds mit Aktien der noch jungen Cannabis-Industrie können auch deutsche Anleger von den lockeren Sitten anderswo profitieren.

Die Legalisierung von Gras, Pot, Dope oder Weed, wie Marihuana je nach Stimmungslage und Befindlichkeit genannt wird, macht weiter große Fortschritte. In einigen US-Bundesstaaten wie Nevada, Arizona und Massachusetts aber auch in Kalifornien mit den Metropolen San Francisco und Los Angeles hat sich die Bevölkerung in Referenden, die parallel zu den jüngsten Präsidenten- und Kongresswahlen stattgefunden haben, für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. Bei Licht betrachtet, ist die Freigabe im neuen Kifferparadies Kalifornien nur ein weiterer Meilenstein eines fortwährenden gesellschaftlichen Prozesses, der immer weitere Teile der Vereinigten Staaten erfasst und auch hierzulande immer wieder für Diskussionsstoff sorgt.

Legalisierung der Droge kaum noch aufzuhalten

Marihuana wird in der näheren Zukunft in mindestens acht der 50 US-Staaten generell erlaubt sein. In der Medizin ist die Verwendung der Droge bislang bereits in 25 Staaten gestattet. Viele Beobachter erwarten deshalb, dass eine US-weite Legalisierung durch die Freigabe von Marihuana in Kalifornien in greifbare Nähe rückt. Dem Meinungsforschungsinstitut Arcview zufolge befürworten 80 Prozent der US-Bürger die Freigabe von Cannabis.

Die Legalisierung folgt aber nicht nur den Wünschen von Alt-Hippies und Freunden des gepflegten Rauschs. Für die Staatsmacht hat die Cannabis-Legalisierung nämlich gleich mehrere entscheidende Nebeneffekte: Das Dope verschwindet aus der Ecke der Kriminalität, wird Bestandteil des ganz legalen Wirtschaftskreislaufs, schafft legale Arbeitsplätze und beschert der jeweiligen Regierung eine neue, sprudelnde Steuereinnahmequelle.

Marihuana ist ein boomendes Milliardengeschäft. Marktbeobachter gehen von einem Marktvolumen von 22,6 Milliarden US-Dollar und jährlichen Wachstumsraten von 27 Prozent bis zum Jahr 2021 aus. Und in Kanada? Hier plant die liberale Regierung ebenfalls die Freigabe von Marihuana zum 1. Juli 2018.

Die Top-Aktien im Marihuana-ETF

Mit einem Marihuana-ETF die Chancen der Legalisierung nutzen

Klar, dass auch die Industrie für Finanzprodukte die Möglichkeiten des erwachenden Marihuana-Marktes bereits erkennt. Bezeichnenderweise ist es eine kanadische Fondsgesellschaft, die den ersten Marihuana-ETF herausgibt, der auch in Deutschland zugelassen ist. Seit dem Ende Juli 2017 kann der Horizons Marijuana Life Sciences Index ETF (ISIN CA44054J1012/WKN A2DTQB) an den Börsen München und Düsseldorf gehandelt werden. Und das bislang mit bemerkenswertem Erfolg: Mit einem Kurs von 5,855 Euro gestartet, kletterte der Fonds auf relativ volatile Art und Weise in etwas mehr als fünf Monaten bis dato (Stand: 2.1.2018) um etwa 125 Prozent auf 13,20 Euro.

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