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Pfeiffer Vacuum und Leoni

Das sind die Top-Perforrmer im MDAX

Pfeiffer Vacuum

Was zeichnet das Unternehmen aus?
Obwohl vor 18 Jahren einer der deutschen Pioniere an Wall Street und 1998 dann am Neuen Markt, ist Pfeiffer schon über 120 Jahre Spezialist für Vakuumtechnik und gilt als Weltmarktführer für Vakuumpumpen. Eingesetzt werden Vakuumlösungen in Reinräumen, etwa in Laboren oder in der Halbleiterindustrie; überall, wo Staub stört.

Wie sieht die Bilanz aus?
Das Eigenkapital ist hoch, mit einer Quote an der Bilanzsumme von 64,1 Prozent. 53,6 Millionen Euro Netto-Bares liegen auf der Kante – solide. Umsatz und Gewinn waren zuletzt wegen der Schwäche wichtiger Märkte stark rückläufig. 2013 blieben bei 408,7 Millionen Euro Umsatz (minus 11,4 Prozent) netto 34,8 Millionen Euro Ertrag übrig – fast ein Viertel weniger als 2012.

Daten

Wie bewertet die Börse?
In der Summe aller Kennzahlen ist die Aktie moderat, aber nicht sehr billig bewertet.

Was treibt langfristig den Kurs?
So aktionärsfreundlich wie Pfeiffer sind nur wenige Unternehmen: Seit 2006 wandern regelmäßig drei Viertel des Konzerngewinns als Ausschüttung in die Taschen der Anteilseigner. Am 23. Mai sollen es 2,65 Euro je Aktie sein, 80 Cent weniger als vor Jahresfrist, aber dennoch ordentliche gut drei Prozent Rendite. Wenn auch rückläufig, ist die Marge vor Steuern und Zinsen (Ebit) mit 12,4 Prozent deutlich zweistellig. Dieses Jahr erwartet das Management eine verbesserte Marge bei höheren Erlösen.

Was könnte den Kurs belasten?
Der positive Ausblick könnte bei Konjunkturschwierigkeiten Makulatur sein.

Fazit: Als Einzel-Investment ist die Aktie nicht billig genug. Einem ausgewogenen Depot kann der Zykliker aber Kick geben.

Leoni

Was zeichnet das Unternehmen aus?
Leoni ist einer der führenden europäischen Anbieter von Kabelsystemen für die Autobranche (75 Prozent Erlösanteil) und weitere Industrien. Die Nürnberger entwickeln, produzieren und verkaufen weltweit Drähte und optische Fasern, Kabel und Kabelsysteme, dazu kommen Services. Im Bereich Fahrzeugleitungen für Automobile und Spezialkabel für die Solarindustrie ist die 1917 gegründete Leoni Weltspitze.

Wie sieht die Bilanz aus?
827,6 Millionen Euro Eigenkapital und eine Quote von 34,5 Prozent sind angemessen für einen Automobilzulieferer. Die Nettofinanzschulden stiegen zuletzt leicht, sie sind aber mit nur 257 Millionen Euro überschaubar. 2013 legte der Umsatz auf einen Rekordwert von 3,92 (2012: 3,81) Milliarden Euro zu. Der Überschuss sackte dagegen auf 105,5 nach 155,7 Millionen Euro ab. Erwartungsgemäß, da im Vorjahr der Verkauf einer Tochter gewinnsteigernd war. Das reduziert die Dividende je Aktie auf 1,00 von 1,50 Euro. Zahltag ist der 9. Mai.

Daten

Wie bewerte die Börse?
Die Aktie ist mit einem KGV 2014 von 12,2 recht günstig bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis bleibt mit gut 0,4 im Rahmen.

Was treibt langfristig den Kurs?
Leoni will klotzen und legt die Messlatte hoch. 2016 soll Leoni fünf Milliarden Euro Umsatz erreichen und will dabei sieben Prozent Ebit-Marge schaffen, das wären dann 350 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern. Bis 2025 wollen die Franken um durchschnittlich acht Prozent jährlich wachsen, die Erlöse könnten dann bei zehn Milliarden Euro liegen. Zudem soll die Europa-Abhängigkeit reduziert werden. Zuletzt trug Europa noch zwei Drittel zum Umsatz bei, 2018 soll der Anteil auf knapp 60 Prozent zurückgehen. Langfristig strebt Leoni eine Gleichverteilung des Geschäfts auf Europa, Asien und Amerika an.

Was könnte den Kurs belasten?
Der überraschend angekündigte Abschied von Konzernchef Klaus Probst, der seinen Vertrag auf eigenen Wunsch nur um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2015 verlängerte, ist ein Belastungsfaktor; ein Nachfolger soll erst im kommenden Jahr vorgestellt werden. Der muss die von Probst aufgestellten Pläne dann erst einmal umsetzen.

Fazit: Gehen Leonis ehrgeizige Pläne auf und bewertet die Börse die Aktie langfristig wie heute, müsste der Kurs je nach Kennzahl um zehn bis zwölf Prozent pro Jahr zulegen – plus Dividende.

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