Michail Fridman Oligarch plant riesigen Tech-Fonds

Michail Fridman war zuletzt wegen eines Streits mit britischen Behörden über den milliardenschweren Kauf der RWE-Tochter Dea in den Schlagzeilen. Nun will der Oligarch offenbar strauchelnden Unternehmen helfen.

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16 Milliarden Dollar - soviel Geld soll in den neuen Tech-Fonds des russischen Oligarchen Mikhail Fridman fließen. Quelle: dapd

Der russische Milliardär Michail Fridman plant einem Zeitungsbericht zufolge massive Investitionen in Technologie- und Telekomkonzerne in den USA und Europa. Dafür wolle seine Investorengruppe LetterOne einen gleichnamigen Technologie-Fonds im Umfang von 16 Milliarden Dollar auflegen, berichtete die „Financial Times“ in der Nacht zu Montag.

Fridman habe sich erfahrene Leute an Bord geholt. Im Beirat säßen der Lastminute.com-Mitgründer Brent Hoberman, der irische Telekom-Entrepreneur Denis O'Brien, der frühere Google -Manager Osama Bedier und der ehemalige Vodafone -Mitgründer Sir Julian Horn-Smith.

Ziel sei es unter anderem, strauchelnde Unternehmen aus der Branche mit frischem Kapital zu versorgen, sagte der Chef des Fonds L1Technology, Alexei Resnikowitsch. Der Fonds L1Technology wird dem Bericht zufolge auch die Beteiligungen Fridmans an VimpelCom und Turkcell verwalten. Der Fonds war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Das verdienen die Hedgefonds-Stars
David TepperDavid Tepper gilt in der Hedgefonds-Branche nicht gerade als bescheiden. Bei einer Preisverleihung sagte der 56-Jährige einmal, er wolle als der beste Manager seiner Generation anerkannt werden. Im Ranking der reichsten institutionellen Investoren des Alpha-Magazins belegt Tepper bereits zum zweiten Mal in Folge die Top-Position. Im vergangenen Jahr verzeichneten die zwei wichtigsten Fonds seiner Investment-Gesellschaft, Appaloosa I und Palomino, geschätzte Gewinne von 42 Prozent. Seine Karriere startete Tepper mit Kauf und Verkauf von Junkbonds. In den vergangenen zwei Jahren wurde er vor allem mit Aktienwetten bekannt, die er auf Unternehmen und Branchen abschloss, die scheinbar aus der Mode gekommen waren, etwa Delta Airlines und United Continental Holdings.Gesellschaft: Appaloosa ManagementVerdienst 2013: 3,5 Milliarden DollarQuelle: Forbes Quelle: Screenshot
Steven CohenFür Steven Cohen war 2013 juristisch gesehen kein gutes Jahr. Die US-Aufsichtsbehörden verurteilten seine Hedgefonds-Firma SAC Capital wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe von 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Das ist die höchste Strafe, die in den USA jemals verhängt wurde. Die US-Behörden hatten im Juli Anklage gegen den Fonds des Milliardär Cohen erhoben. Sie waren überzeugt, dass SAC bei Spekulationen verbotenerweise Tipps von Informanten aus Unternehmen genutzt hatte, mehr als ein Jahrzehnt lang. Für den rund 15 Milliarden schweren Fonds könnte die Klage das Aus bedeuten. Finanziell geht es Cohen aber wohl nach wie vor blendend. Mit 2,4 Milliarden Dollar Gewinn gehört er nach wie vor zu den Top-Verdienern der Wall Street.Gesellschaft: SAC Capital AdvisorsVerdienst 2013: 2,4 Milliarden Dollar Quelle: REUTERS
John PaulsonJohn Paulson machte sich 2007 einen Namen, als er 3,7 Milliarden Dollar durch Wetten gegen den Subprime-Hypothekenmarkt verdiente. Doch in den Folgejahren ging es für den Manager steil nach unten. 2011 etwa büßten die von Paulson verwalteten Vermögenswerte rund die Hälfte ein. 2013 feierte der Manager sein Comeback mit Aktien, offenbar erfolgreich. Inzwischen fährt er seine Gewinne durch Investments in den Telekommunikationssektor und die Gesundheitsbranche. Gesellschaft: Paulson & Co.Verdienst 2013: 2,3 Milliarden Dollar Quelle: dpa
James SimonsJames Simons ist beim Reichenranking ein alter Hase. Der Manager hat es in den vergangenen 13 Jahren jedes Mal auf die Alpha-Liste geschafft und das, obwohl er lange keinen Hedgefonds mehr verwaltet. Der 75-Jährige ist eigentlich Mathematikprofessor. Die Vorliebe für Zahlen spiegelt sich auch in der Mitarbeiterpolitik von Renaissance Technologies wieder: Simons stellt besonders gerne Physiker, Statistiker und Astronomen ein.Gesellschaft: Renaissance TechnologiesVerdienst 2013: 2,2 Milliarden Dollar Quelle: AP
Kenneth GriffinDer 45-jährige Griffin stand im vergangenen Jahr auf der Gewinnerseite, wenn auch nicht so stark wie in den Jahren davor. Obwohl seine Hedgefonds-Firma Citadel nur einer mäßige Performance am US-Aktienmarkt aufweisen konnte, brachten die wichtigsten Fonds mit 19,25 Prozent ordentlich Rendite. 2012 waren es noch 25 Prozent. Von sich reden machte der Manager durch seine 150 Millionen Dollar schwere Spende an die Uni Harvard. Das Geld soll finanziell schwachen Studenten zugute kommen.Gesellschaft: CitadelVerdienst 2013: 950 Millionen Dollar Quelle: REUTERS
Israel (Izzy) Englander Mehr als 21 Milliarden Dollar verwaltet die von Israel Englander 1990 gegründete Hedgefonds-Gesellschaft Millennium Management. Gewinn 2013: 13,07 Prozent laut Forbes. Das Besondere am Management Stil Israels: Er teilt die Kosten und Gewinne mit seinen Investoren, anstatt eine fixe Verwaltungsgebühr zu verlangen. Das bedeutet auch, dass der Manager nur dann bezahlt wird, wenn er Gewinne einfährt. Gesellschaft: Millennium ManagementVerdienst 2013: 850 Millionen DollarQuelle: mpl.com Quelle: Screenshot
Leon CoopermanDie Fonds von Leon Coopermans Omega Advisors verzeichneten 2013 ein besonders starkes Jahr. Die Gewinne der Hedgefonds-Gesellschaft betrugen 30 Prozent und stiegen damit im Vergleich zu 2012 (25 Prozent). Gesellschaft: Omega InvestorsVerdienst 2013: 825 Millionen DollarQuelle: Forbes Quelle: Screenshot

Fridman war zuletzt wegen eines Streits mit britischen Behörden über den milliardenschweren Kauf der RWE -Tochter Dea in den Schlagzeilen. Der russische Milliardär droht, die Regierung in London zu verklagen, sollte sie ihn dazu zwingen, Anteile in Großbritannien zu veräußern.

Denn der Verkauf der RWE-Tochter beinhaltet auch Fördergebiete in der britischen Nordsee. London fürchtet nun Einschränkungen durch den Ukraine-Konflikt.

Dem Milliardärs-Ranking des Magazins Forbes zufolge liegt Fridman auf Rang 68 und ist mit einem aktuell geschätzten Vermögen von 14,7 Milliarden Dollar der zweitreichste Russe. Sein Kapital stammt unter anderem vom Verkauf seines 14-Milliarden-Dollar-Anteils am britisch-russischen Ölkonzern TNK-BP, den der russische Staatsgigant Rosneft 2013 für 28 Milliarden Dollar übernahm. Fridmans Erlös betrug 5,1 Milliarden Dollar.

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