Mobiles Bezahlen Wie Chinesen mobiles Bezahlen in Deutschland etablieren

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Schub für den gesamten Zahlungsmarkt

Obwohl nur Chinesen damit zahlen können, „wird im deutschen Handel das Bewusstsein wachsen, dass sich an der Kasse etwas verändert“, sagt Mosen. Alipay bringt als erster Anbieter kauffreudige Kunden gleich mit, die zudem daran gewöhnt sind, mit dem Smartphone zu zahlen.

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Sie dürften deshalb dem gesamten Zahlungsmarkt in Deutschland einen Schub geben. Und die Branchengrößen Apple oder Samsung animieren, ihre Zahldienste bald auch in Deutschland zu etablieren.

Markus Eichinger weiß, warum gerade Alipay international mit seiner Zahlfunktion Erfolg haben dürfte: „Kein Kunde richtet eine digitale Geldbörse auf dem Smartphone ein, nur damit er im Geschäft bezahlen kann“, sagt der Leiter für mobile Dienste bei Wirecard. „Er erwartet von der App einen Mehrwert. Das bietet Alipay seinen Kunden und ist weltweit Vorreiter.“

Bis 2019 sollen Zahlungen über digitale Geldbörsen auf dem Smartphone, in denen Kunden etwa ihre Kreditkartendaten oder Guthaben hinterlegen können, den Anteil regulärer Kartenzahlungen übersteigen, erwartet der Zahlungsdienstleister Worldpay.

Zwar müssen Händler bei Alipay etwa 1,9 bis 2,0 Prozent Gebühr je Buchung zahlen. Dafür kann Alipay Shops mit Gutscheinen und Werbung promoten. „Je mehr Kunden auf diese Anzeigen klicken und je beliebter ein Shop in unserer App, desto höher taucht er in den Empfehlungen für unsere Nutzer auf“, sagt Rita Liu. Heißt: neue Kunden für den Shop.

Noch erwartet keiner der Kooperationspartner, dass chinesische Touristen bereits 2016 Millionen Zahlungen über Alipay in Deutschland abwickeln. Wirecard geht aber davon aus, dass bald mindestens ein Drittel der Zahlungen, die bislang über Bargeld oder Kreditkarte liefen, durch Alipay ersetzt wird. Und Markus Eichinger ist sicher: „Wenn deutsche Kunden das nun an den Kassen sehen, wird es nicht lange dauern, bis auch ein deutscher Anbieter an einer solchen Lösung für die heimischen Kunden arbeitet.“

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