Schon jetzt buhlen Konkurrenten um die FXdirekt-Währungsspekulanten. Sehr schnell reagiert hat die Hamburger Varengold Bank FX. Sie lockt Kunden damit, dass sie bei ihr offenbar handeln könnten, ohne selbst Geld einzuzahlen. Varengold will ihnen ein Handelslimit einräumen, wenn die Kunden ihre Ansprüche gegen die EdW an Varengold abtreten. Allerdings sind die EdW-Ansprüche noch gar nicht festgestellt und ihre Höhe daher keineswegs sicher.
Wer jetzt schon mit Geld spekuliert, dass er eventuell später doch noch aus dem eigenen Geld zuschießen muss, geht ein besonders hohes Risiko ein.
Die EdW würde ihre Ansprüche auch zunächst an die FX-direkt-Kunden richten. Und da auch Varengold den Neukunden weiterhin dazu verpflichtet, alle nötigen Schritte zu unterstützen, um eine Entschädigung zu bekommen, wird der Kunde den Entschädigungs-Aufwand keineswegs los.
Die Aktion wirkt wie der verzweifelte Versuch, bei der Währungsspekulation Neukunden zu gewinnen. Denn in der Sparte Capital-Markets-Brokerage sind bereits im Geschäftsjahr 2011 bei Varengold Verluste entstanden, die das Ergebnis der Geschäftstätigkeit der Hamburger mit 1,3 Millionen Euro ins Minus rutschen ließen. Hohe Marketingaufwendungen für die Bereiche Währungs- und CFD-Handel macht das Unternehmen für die Verluste verantwortlich.
Da bietet sich die Insolvenz des Konkurrenten als willkommene Gelegenheit, billig Kunden zu akquirieren. Die Bilanz von Varengold ist aber auch nicht goldgerändert.