Eigentlich sind Parkhäuser nicht mehr als ein notwendiges Übel. Sie sind oft eng und dunkel, die Suche nach einer Parklücke kostet oft viel Zeit. Und das dicke Ende kommt wie immer zum Schluss, denn vor allem in den Innenstädten werden saftige Gebühren fällig. Wer sein Auto beispielsweise in der Nähe der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil abstellen will, zahlt bis zu 2,20 Euro pro angefangene Stunde. Da ist nicht nur gutes Zeitmanagement gefragt, sondern auch ein volles Portemonnaie.
Auch viele Immobiliensuchende kennen diese Zwickmühle. Selbst wer sich gegen zahllose Mitbewerber durchgesetzt hat und die hart umkämpfte Traumwohnung in Innenstadtlage ergattert hat, steht in der Regel vor einem weiteren Problem: Wo bleibt das Auto? Wer nicht jeden Abend gefühlt die Hälfte des Feierabends damit verbringen will, einen Parkplatz zu suchen, muss einen Stellplatz mieten. Gerade in den beliebten Wohnlagen von Städten wie München, Hamburg oder Frankfurt sind Parkplätze rar und vor allem teuer. Bis zu 100 Euro im Monat an Miete sind Autofahrer dort schnell los.
Finger weg von Finanzprodukten, wenn...
Renditen von über acht Prozent pro Jahr versprochen werden, gleichzeitig aber ein Drittel der eingeworbenen Summe für Kosten wie Werbung oder Vertrieb draufgeht
der Initiator bislang noch keine erfolgreichen Finanzprodukte aufgelegt hat
der Initiator nicht nachweisen kann, dass er die versprochenen Renditen im Kerngeschäft erwirtschaftet oder mit Vorgängerprodukten bereits erzielt hat
das Objekt, in das investiert werden soll, noch nicht feststeht oder das Anlegergeld als Kredit an andere Gesellschaften weitergereicht wird, der Anleger sich also nicht direkt an einer Immobilie oder einem Schiff beteiligt
Anleger Geld nachschießen müssen, falls das Unternehmen zum Sanierungsfall wird
Das Geschäft mit den Parkplätzen boomt also, die hohe Nachfrage und vor allem das geringe Angebot befeuern die Preisrally. Das können mittlerweile auch Privatanleger für sich nutzen. Dafür sind weder ein eigener Parkplatz noch ein eigenes Auto notwendig. Statt dessen können Investoren ihr Geld in geschlossene Fonds anlegen, die in Parkhäuser investieren. Das Fondshaus Bouwfonds REIM ist das erste Unternehmen, welches die Fonds auch für Privatanleger anbietet. Zuvor hatte das Unternehmen nur Fonds für institutionelle Investoren im Angebot, 2005 legte Bouwfonds den ersten Parkhausfonds in Europa auf. Seit dem vergangenen August konnten deutsche Privatanleger in den Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I investieren. Sechs niederländische Parkhäuser des Betreibers Q-Park gehören in das Portfolio des Fonds. Seit Anfang 2013 ist der Fonds platziert, insgesamt sammelte das Fondshaus, ein Tochterunternehmen der niederländischen Rabobank, rund 36 Millionen Euro ein. Mit mindestens 10.000 Euro konnten sich Anleger an dem Fonds beteiligen, es winken Auszahlungen von 5,75 Prozent im Jahr bei prognostizierten elf Jahren Laufzeit. Die Nachfrage war laut Bouwfonds so hoch, dass es in jedem Fall einen Folgefonds geben wird, vermutlich noch in diesem Jahr.
Neben Bouwfonds bieten noch weitere Anbieter Investitionen in Parkhäuser an. Auch das Bankhaus Ellwanger & Geiger hat einen Parkhausfonds im Angebot, allerdings nicht für normale Privatanleger. Noch bis 2015 können hier institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Versorgungswerke oder vermögende Privatpersonen investieren. Auch der Fonds der Quantum Immobilien Kapitalanlagegesellschaft richtet sich nur an institutionelle Investoren.
Derartige Nischenfonds boomen. Nicht nur mit Hilfe von Parkhäusern werben Fondshäuser um die Gelder der Anleger. Auch andere Anlageobjekte wie Kindergärten oder Studentenwohnheime sollen den Anlegern ihr Geld entlocken. Denn das Image geschlossener Fonds ist mehr als angeknackst, mit den traditionellen Sparten wie Immobilien- oder Schiffsfonds lässt sich kein Gewinn mehr erwirtschaften. Laut Daten des Branchenverbandes VGF konnten geschlossene Fonds in Deutschland 2012 nur noch 4,5 Milliarden Euro Eigenkapital platzieren. Im Vorjahr waren es noch knapp sechs Milliarden Euro gewesen. Zu den besten Zeiten der Branche vor dem Ausbrechen der Finanzkrise 2008 waren es jährlich rund 10,5 Milliarden Euro.
Das meiste Kapital wird immer noch im Bereich der Immobilienfonds platziert, 46 Prozent des Geldes fließt in die Assetklasse. Insgesamt ist aber auch das Volumen der Immobilienfonds zwischen 2011 und 2012 um zwölf Prozent zurückgegangen. Durch die enorme Nachfrage nach Betongold sind die Immobilienpreise derart in den Himmel geklettert, dass die Renditen der Fonds zurückgehen und das hohe Risiko, welches Anleger bei geschlossenen Fonds eingehen, kaum rechtfertigen. Das Analysehaus Deutsche Fondsresearch rechnet in einer Studie damit, dass in den kommenden drei Jahren jedem zehnten geschlossenen Immobilienfonds die Pleite droht, weil Mieterträge zu hoch kalkuliert wurden und jetzt nicht ausreichen, um aufgenommene Darlehen zu bedienen. Skandale wie der um die Frankfurter Immobiliengruppe S&K, der vorgeworfen wird ihre Anleger auch mit Hilfe geschlossener Fonds um einen dreistelligen Millionenbetrag betrogen zu haben, tragen ebenfalls nicht zum Imagewandel der Branche bei.