Ökonomen warnen Lockere Geldpolitik treibt Anleger ins Risiko

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Gefahr von Schattenbanken

Ökonomen zu den Staatsanleihenkäufen der EZB

Als größte Gefahr für das Finanzsystem sehen sie heute weniger die klassischen Banken. Denn diese würden seit Finanzkrise tatsächlich schärfer reguliert und härteren Kapitalanforderungen unterliegen. Anders sehe das bei den so genannten Schattenbanken aus, die bankähnliche Geschäfte betreiben, wie zum Beispiel  Investmentfonds, Versicherer und Pensionskassen.

Bei Investmentfonds sehen die Autoren zum Beispiel Probleme, wenn Kursrückgänge zu Verlusten und schnellen Mittelabflüssen führen. In diesem Fall könne von ihnen ein systemisches Risiko ausgehen. Versicherer und Pensionskassen wiederum hätten inzwischen einen vergleichsweise hohen indirekten Anteil an Unternehmensanleihen mit zum Teil niedrigeren Bonitäten, von denen Risiken ausgingen.

Auch Geldmarktfonds hätten ihr Geschäft verändert und würden sich zunehmend außerhalb des Euroraums engagieren. Das Problem dabei: Mit diesen Engagements sind hohe Fremdwährungsrisiken verbunden, wenn die betroffenen Währungen schnell auf- oder abwerten. Wie schnell das gehen kann, zeigte sich Anfang des Jahres zum Beispiel beim schweizer Franken. Als die schweizer Notenbank völlig überraschend den Mindestkurs zum Euro fallen ließ, gab es eine Wechselkursbewegung von fast 20 Prozent.

Eigentlich gehört das IMK zu den Befürwortern der lockeren Geldpolitik – trotz aller Risiken. Sie müsse jedoch mit höheren Ausgaben des Staates verbunden werden, um die Niedrigzinsphase möglichst schnell zu überwinden.

     

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