Passiv vs. aktiv gemanagte Fonds ETF – Mythos oder das bessere Investment?

Bessere Performance bei ETFs Quelle: Getty Images

Viele Ratgeber empfehlen kostengünstige, börsengehandelte Indexfonds anstelle aktiv gemanagter Fonds. Niedrige Kosten stehen der Chance auf Überrendite gegenüber. Wann aktiv gemanagte Fonds besser oder schlechter als ETFs sind.

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Keine Frage: Börsennotierte, passiv verwaltete Fonds, kurz ETFs, haben seit ihrem Erscheinen in den vergangenen beiden Jahrzehnten erhebliche Marktanteile erobert und gehören heute für viele Investoren zum festen Bestandteil ihres Portfolios. Nach Schätzungen der Ratingagentur Morningstar erreichte das insgesamt verwaltete ETF-Vermögen in Europa zum Ende des Jahres 2017 den Rekordwert von 670 Milliarden Euro. Demnach beläuft sich der Marktanteil von ETFs und nicht-börsennotierten Indexfonds am europäischen Fondsmarkt auf mehr als 15 Prozent. Ein Siegeszug, wie es ihn in der Börsenwelt nur selten gibt.

ETFs nicht auf allen Sektoren die bessere Wahl

Wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens sollten Anleger sich im Vorfeld ihrer Investitionen vor pauschalen Einschätzungen hüten. Denn erstens verhält sich beispielsweise das Segment der kleinen und mittelgroßen Aktien in den Schwellenländern (Small und Mid Caps Emerging Markets) nicht genauso oder auch nur ähnlich wie europäische Aktienschwergewichte, die sogenannten Blue Chips. Und zweitens kann sich dies auch von Zeit zu Zeit ändern.

Das heißt, wenn ETFs eines bestimmten Anlagesektors besser als entsprechende aktiv gemanagte Fonds gelaufen sind, ist das sicherlich nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt.

Die Statistik besagt, dass die Mehrheit der aktiv gemanagten Fonds es nicht schafft, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Wer aber auf Anlagerendite aus ist, meidet den Mainstream. Zudem ist zur Statistik anzumerken, dass es sich bei einer großen Zahl von Aktienfonds um Karteileichen handelt, die - wenn überhaupt - stiefmütterlich verwaltet werden (Anleger können dies beispielsweise an einem besonders niedrigen Volumen des Portfolios erkennen). Daher sollten bei einem Vergleich von ETFs und ihren aktiv gemanagten Pendants die jeweiligen Top-Performer betrachtet werden. Gerade bei Fonds, die sich auf den Börsenindex Dax beziehen, ist derzeit zu beobachten, dass sich aktiv gemanagte Fonds aktuell auch mal besser entwickeln als ETFs. Ein paar Beispiele:

Fonds
(aktiv gemanagt)

ISIN/WKN

Anlageziele

Entwick-
lung
1 Jahr*


3 J.*

5 J.*

Lau-
fende
Kosten

DWS German
Equities Typ O

DE0008474289
/847428

Investiert in Deutsche
Standardwerte (Blue
Chips) aus dem Dax

+2,2%+20,3%

+67,2%

1,45%

Fondak A

DE0008471012
/847101

Aktienfonds für dt.
Standardwerte

+4,2%

+20,2%

+55,5%

1,70%

Dax-ETFs

iShares Core
Dax UCITS ETF

DE0005933931
/593393

Investiert in Deutsche
Standardwerte
(Blue Chips)

+1,1%

+11,6%

+44,8%

0,16%

Xtrackers Dax
UCITS ETF 1C

LU0274211480
/DBX1DA

Abbildung der Wert-
entwicklung des Dax

+2,4%

+10,7%

+44,1%

0,09%

* Stand: 21.08.2018

Beispielsweise performen die besten aktiv gemanagten Dax-Fonds auf Sicht von drei Jahren um knapp zehn Prozentpunkte besser als entsprechende ETFs. Über einen Zeitraum von fünf Jahren entwickelte sich der DWS German Equities Typ O sogar mehr als 22 Prozentpunkte besser als etwa der iShares Core Dax UCITS ETF.

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