Plastikgeld mit Rabattplus Die besten Kreditkarten mit Bonusprogramm

Jemand hält eine Kreditkarte vor ein Kartenlesegerät Symbolbild Quelle: imago images

Bonusmeilen, Treuepunkte und sogar Rabatte - mit speziellen Kreditkarten kommen Verbraucher in den Genuss von Bonusprogrammen. Ein exklusives Ranking zeigt die besten Kreditkarten mit hohem Einkaufsrabatt.

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Lufthansa, Amazon, Payback und bald auch noch Apple. Seit wenigen Tagen bietet iPhone-Konzern eine Kreditkarte mit Cashback-Funktion an. Sie ist eine Erweiterung des Zahlungssystems Apple Pay, sie befindet sich in der „Apple Wallet“-App und ist auch als physische Version aus Titan erhältlich. Leider gibt es sie bisher nur in den USA. Wann Fans der Produkte mit dem „i“ im Namen auch hierzulande von den Sonderkonditionen im Apple-Store profitieren, ist noch nicht bekannt.

Aber Rabattjäger kommen trotzdem auf ihre Kosten. Denn es gibt viele Kreditkarten mit dem gewissen Extra. „Unternehmen und Banken bieten diese Partnerkarten gerne an“, sagt Max Herbst von der FMH Finanzberatung. „Die Unternehmen binden ihre Kunden stärker an sich und die Banken gewinnen zahlungskräftige Neukunden.“ Den Nutzern bieten die Karten Rabatte und zahlreiche andere Vorteile.

Siegel des Kredikartenrankings

FMH hat exklusiv für die WirtschaftsWoche aus 23 Kreditkarten die Angebote mit den attraktivsten Boni und Rabatten herausgesucht. Sie eignen sich vor allem für leidenschaftliche Meilen- und Punktesammler sowie Rabattjäger. „Wer eine kostenlose Kreditkarten mit besonders geringen Sollzinsen oder niedrigen Gebühren für die Barabhebung und den Auslandseinsatz sucht, sollte sich eher nach einer Karte ohne Bonusprogramm umschauen“, rät Herbst.

Die Konditionen der Plastikkarten mit dem gewissen Extra sind ziemlich detailliert, aber das dürfte Fans von Meilen, Payback- und Bonuspunkten und Rabatten kaum abschrecken. Viele Karten gibt es ohne Grundpreis, andere sind nur im ersten Jahr gratis. Gleiches gilt für die Zweitkarte. Mitunter ist das Geldabheben im In- und Ausland relativ teuer. Das Gleiche gilt für den Auslandseinsatz. Die vollständige Tabelle mit den Ergebnissen des Vergleichs können Sie hier herunterladen.

Für das Ranking geht FMH von einem Jahresumsatz von 2.500 Euro aus – aufgeteilt in Einkäufe beim den ausgebenden Unternehmen zu 100 Prozent beziehungsweise Einkäufe beim ausgebenden Unternehmen und anderen Firmen im Verhältnis 60 zu 40, also 1500 beim Anbieter und 1000 Euro bei anderen Händlern. Die Jahresgebühr, vor allem im zweiten Jahr, wurde im Ranking berücksichtigt. Neun Kreditkarten mit hohem Einkaufsrabatt identifizierte Herbst so.

Was Kreditkarten Schnäppchenjägern bieten

Amazon und Payback sind gleich mit jeweils zwei Karten im Ranking vertreten. Die Amazon.de Prime Visa Karte gibt es - wie der Name schon erahnen lässt - exklusiv für Abonnenten von Amazon Prime. Während der Abonnementdienst Prime kostenpflichtig ist, gibt es die Kreditkarte kostenlos dazu. Neukunden bekommen ein Startguthaben in Höhe von 60 Euro und sammeln dann Punkte. Bei Käufen über Amazon gibt es drei Punkte pro ein Euro Umsatz, bei allen anderen Händlern pro zwei Euro Umsatz einen Punkt. Außerdem locken sechs Prozent Rabatt bei Reisebuchungen über „Urlaubsplus“. Jeder Punkt ist 0,01 Euro wert. Der Rabatt liegt zwischen 12,50 und 75 Euro, je nachdem wo die Karte eingesetzt wird.

Die Amazon.de Visa Karte ist nicht an eine Prime-Mitgliedschaft gebunden. Sie kostet im ersten Jahr nichts, im zweiten dann 19,99 Euro. Für Neukunden gibt es 50 Euro Startgutschrift. Für Käufe über Amazon bekommen Kunden zwei statt drei Punkten ansonsten sind die Konditionen für die Karte gleich. Der Rabatt liegt zwischen 12,50 und 50 Euro. Aber Achtung: Wer mit den Amazon-Karten Bargeld abhebt, zahlt im Inland mindestens 7,50 Euro und im Ausland fünf Euro. Beide Karten werden von der LBB Bank herausgegeben.

Auch Payback-Fans haben die Wahl zwischen zwei Kreditkarten: einer Payback American Express Karte und einer Payback Visa Flex Karte von der BW Bank. Die Amex ist gratis, am Geldautomaten zahlen Kunden vier Prozent beziehungsweise mindestens fünf Euro pro Abhebung. Beim ersten Einsatz der Karte gibt es 2000 Extra-Punkte, dann pro zwei Euro Umsatz eine Payback-Punkt. Die Punkte sind unbegrenzt gültig. Jeder Punkt ist 0,01 Euro wert. Der Rabatt liegt zwischen 12,50 und 25 Euro.

Die Payback Visa Flex Karte schneidet mit einem Rabatt von fünf bis 17,50 Euro deutlich schlechter ab. Das liegt unter anderem daran, dass im zweiten Jahr eine Gebühr von 29 Euro fällig wird und es nur 1000 Extra Punkte für Neukunden beziehungsweise pro fünf Euro Umsatz einen Payback-Punkt gibt. Aber: Am Geldautomaten werden keine Gebühren fällig.

Meilen sammeln kann recht teuer werden

Der Klassiker unter vielfliegenden „Sammlern“ ist sicher die Lufthansa Miles & More Blue Credit Card, ausgegeben von der DKB. Sie ist, verglichen mit anderen Karten, ziemlich teuer. Knapp 55 Euro kostet das Plastikgeld pro Jahr. Am Geldautomaten werden zwei Prozent oder mindestens fünf Euro fällig. Neukunden bekommen einen Willkommensbonus über 500 Meilen und einen Lufthansa-Fluggutschein in Höhe von 50 Euro. Pro zwei Euro Umsatz sammeln Verbraucher dann eine Meile. Die Ersparnis in der Musterrechnung liegt nur bei 4,17 Euro. „Die Karte lohnt sich vor allem für Vielflieger und für Menschen, die sehr viel höhere Umsätze tätigen als im Ranking vorgegeben“, sagt Herbst. Eingelöst werden können die Meilen nicht nur für Flüge, sondern für viele Produkte im Prämienshop.

Wer lieber Zug fährt anstatt zu fliegen, kann sich die BahnCard Kreditkarte der Commerzbank näher anschauen. Sie ist ebenfalls gebührenpflichtig, kostet 34 Euro pro Jahr. Wer allerdings eine Bahncard 1. Klasse oder die Bahncard 100 besitzt, bekommt die Karte gratis. Das Willkommensgeschenk in Höhe von 1000 Punkten können Bahn-Fans gleich in eine Freifahrt umtauschen, denn die gibt es bereits ab dieser Summe. 

Generell ohne Grundpreis kommen dagegen die gerankten Kreditkarten von Hagebaumarkt, Karstadt und Tchibo aus. Die Hagebaumarkt Partner-Card Visa ist eine reine Rabattkarte. Schlägt der Heimwerker im Baumarkt zu, gibt es drei Prozent Sofortrabatt.

Damit liegt die Ersparnis in der Beispielrechnung zwischen 45 und 75 Euro. Mit der TchiboCard Plus sammeln Kaffee-Liebhaber Treuebohnen. Pro Euro Umsatz bei Tchibo gibt es zwei Punkte, ansonsten für zehn Euro Umsatz einen Punkt. Jede Treubohne ist 0,01 Euro wert. Macht einen Rabatt zwischen 2,50 und 52,50 Euro. Die Karstadt Visa Karte bietet Sofortrabatte beim Einkauf in Karstadt-Warenhäusern und ab kommendem Jahr auch bei Kaufhof. Jährlich gibt es einen Gutschein im Wert von bis zu fünf Prozent der getätigten Einkäufe. Beim ersten Einkauf sind es sogar zehn Prozent.

Grundsätzlich gilt für alle Karten: Je höher der Jahresumsatz, desto mehr Meilen, Punkte, Bohnen und natürlich Rabatte. Bei Barabhebungen am Geldautomaten und dem Auslandseinsatz sollten Kunden unbedingt auf die Gebühren achten und im Zweifelsfall doch lieber zur EC-Karte bzw. Girocard greifen.

Verbraucherschützer sehen die Prämien- und Bonusprogramme übrigens eher kritisch und warnen immer wieder davor, dass die Unternehmen das individuelle Kaufverhalten ihrer Kunden sehr genau verfolgen, erfassen und für später sich nutzen würden. Leidenschaftliche „Sammler“ schreckt das aber nicht ab.

Hinweis: Anbieter können das Siegel nach Zahlung einer Lizenzgebühr nutzen

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