




Diesen Nobelpreis haben zuletzt immer US-Amerikaner abgestaubt - und fast noch nie Frauen: In Stockholm wird an diesem Montag (13.00 Uhr) der diesjährige Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaft gekürt.
Anders als die traditionellen Nobelpreise geht die Auszeichnung nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel zurück. Sie heißt deshalb nicht offiziell Nobelpreis, sondern „Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften zum Andenken an Alfred Nobel“. Die schwedische Reichsbank stiftete den Preis 1968. Ein Jahr später wurde er zum ersten Mal vergeben.
Der Wirtschaftsnobelpreis: Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre
Oliver Hart (USA) und Bengt Holmström (Finnland). Mit dem Preis zeichnet die Jury die Forschungen zur Kontrakttheorie aus.
Angus Deaton (Großbritannien) für seine "Analyse von Konsum, Armut und Wohlfahrt".
Jean Tirole (Frankreich) für seine Analysen zu den Themen Marktmacht und Regulierung.
Eugene F. Fama (USA), Lars Peter Hansen (USA) und Robert J. Shiller (USA). Die Drei wurden für ihre Methoden zur Beobachtung der Kursbildung an den Aktienmärkten ausgezeichnet.
Alvin E. Roth (USA) und Lloyd S. Shapley (USA). Beide entwickelten wichtige Erkenntnisse, wie man verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander bringt.
Christopher A. Sims (USA) und Thomas Sargent (USA). Ihr Gebiet: Modelle, mit denen sich das Wechselspiel von Inflation, Zinsen und Arbeitslosigkeit analysieren lässt.
Peter A. Diamond, Dale T. Mortensen (USA) und Christopher A. Pissarides (Großbritannien). Sie wurden für ihre Untersuchung von Marktmechanismen ausgezeichnet.
Elinor Ostrom (USA) und Oliver E. Williamson (USA). Sie haben gezeigt, „wie gemeinschaftliches Eigentum von Nutzerorganisationen erfolgreich verwaltet werden kann“. Zu Williamson hieß es, er habe Modelle zur Konfliktlösung mit Hilfe von Unternehmensstrukturen entwickelt.
Paul Krugman (USA) für seine Forschungsergebnisse als Handelstheoretiker.
Leonid Hurwicz (USA), Eric S. Maskin (USA) und Roger B. Myerson (USA) für ihre Arbeiten über die Grundlagen der „Mechanischen Designtheorie“.
Edmund S. Phelps (USA) für seine Analyse zum Verhältnis kurz- und langfristiger Effekte in der Wirtschaftspolitik.
Meist waren die Preisträger seitdem US-Ökonomen. Auch 2013 wurden mit den Börsen-Forschern Eugene F. Fama, Lars Peter Hansen und Robert J. Shiller drei Amerikaner geehrt. Sie hatten den Preis für ihre Erkenntnisse über das Funktionieren der Aktienmärkte erhalten.
In keiner anderen Disziplin gibt es außerdem weniger weibliche Preisträger. Bislang hat nur eine Frau den Wirtschaftspreis bekommen: die US-amerikanische Umwelt-Ökonomin Elinor Ostrom 2009.
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Unter den bisherigen Preisträgern befindet sich mit dem Bonner Spieltheoretiker Reinhard Selten nur ein deutscher Wissenschaftler.
Überreicht wird die mit acht Millionen schwedischen Kronen (aktuell rund 875.000 Euro) dotierte Auszeichnung gemeinsam mit den traditionellen Nobelpreisen am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
In der vergangenen Woche hatten Jurys bereits Nobelpreisträger in den Disziplinen Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden verkündet. Literaturnobelpreisträger 2014 ist der französische Schriftsteller Patrick Modiano (69). Den prestigeträchtigen Friedensnobelpreis bekamen am Freitag die Kinderrechtsaktivisten Malala Yousafzai (17) aus Pakistan und Kailash Satyarthi (60) aus Indien zugesprochen.