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Profi-Anlageempfehlung Sachwerte bieten Sicherheit

Markus Taubert, Leiter Private Banking der Berenberg Bank, zeichnet Szenarien der Euro-Schuldenkrise. Für alle Wahrscheinlichkeiten sollte der Anleger gerüstet sein. Der Experte gibt Ratschläge für schwierige Zeiten.

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Markus Taubert ist Leiter Private Banking der Berenberg Bank. Quelle: Pressefoto

Die Länder der Euro-Zone bleiben auch nach der Vergrößerung des Euro-Rettungsschirms EFSF angesichts der anhaltenden Schuldenkrise weiter unter Druck. Die Krise konnte nicht auf Griechenland begrenzt werden, sondern hat sich auf mehrere Länder ausgebreitet und deren Finanzierungskosten an den Kapitalmärkten deutlich ansteigen lassen. Daran konnten auch bislang die Staatsanleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) nichts ändern.

Zusätzlich reagiert die Politik gespalten: Während von der EU-Kommission die Einführung von Euro-Bonds erneut diskutiert wird, enttabuisiert die Bundesregierung inzwischen sogar ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone. Aber wie geht es weiter?

Das erste, weniger wahrscheinliche Szenario geht von einer Fortsetzung der Krise mit weiteren Staatsbankrotten, aber ohne Austritte aus der Euro-Zone aus. Das Vertrauen der Märkte in die Sanierungsfähigkeit der Schuldenländer würde in diesem Fall nicht zurückkehren, Griechenland wäre nur ein Präzedenzfall in einer Reihe von Staatspleiten. Dieses Szenario würde eintreten, wenn die Zweifel der Märkte bestehen blieben und die EZB nicht eingriffe, weil das Volumen des Rettungsschirms EFSF zu klein und auch günstige Konditionen für Euro-Bonds nur begrenzt umsetzbar wären.

Eine Rezession in Europa wäre die Folge. Man müsste von weiteren Verlusten an den Aktienmärkten ausgehen, eine Bankenkrise wäre wahrscheinlich. An den Rentenmärkten würden sich die Verluste bei den Krisenländern ausweiten, während die „Safe-Haven-Länder“ vorerst profitierten. Die europäische Gemeinschaftswährung käme erheblich unter Druck.


Zusammenbruch der Euro-Zone als Worst-Case-Szenario

Ein Worst-Case-Szenario umfasst den Zusammenbruch der Euro-Zone. Die Verweigerung zusätzlicher Hilfen seitens der soliden Länder und das Ausbleiben weiterer Staatsanleihenkäufe durch die EZB würden letztlich von der Illiquidität zur Insolvenz mehrerer Krisenländer führen. Diese müssten die Euro-Zone verlassen und zu nationalen Währungen zurückkehren mit der Folge eines Ansturms auf die Banken und einer wirtschaftlichen Depression in Europa.

Der Euro würde zu einem Kern-Euro zusammenschrumpfen und der Wirtschaftseinbruch potenziell zu einer dramatischen Zunahme der Staatsschulden führen. Die Aktienmärkte würden daraufhin mit Turbulenzen und markanten Kursverlusten reagieren. Auch die Anleihen von Krisenstaaten würden ihre Kursverluste ausweiten, und bisherige "Safe Havens" dürften infrage gestellt werden. Bis sich ein neues Währungsgefüge abzeichnet, geriete der Euro zunächst stark unter Druck.

Wir gehen jedoch unverändert von einer mittelfristigen Eindämmung der Euro-Krise aus. Kurzfristige Reform- und Sparmaßnahmen der Krisenländer hätten keine Bedeutung mehr für die nervösen Finanzmärkte, die EZB müsste beherzt eingreifen und in großem Umfang Staatsanleihen der Krisenländer aufkaufen, um eine Marktpanik zu verhindern. Nur so könnten sich einzelne Staaten refinanzieren und sich die Marktlage beruhigen.

Anleger müssen sich für diese Szenarien rüsten. In einem solchen Umfeld wird auf absehbare Zeit die Schwankungsintensität und Nervosität der Märkte hoch bleiben. Wir stellen daher grundsätzlich Engagements in sachwertorientierten Vermögensanlagen wie Aktien, Edelmetallen, Immobilien auf mittlere bis lange Sicht in den Mittelpunkt unserer Überlegungen und Investments.

Für risikobewusste Investoren, die hierzu ein liquides Investmentvehikel suchen, bietet sich der DWS Sachwerte Fonds an (WKN DWS 0W3), der flexibel in unterschiedlichen Sachwerten und -instrumenten wie etwa Aktien oder Rohstoffe anlegt. Ebenso aussichtsreich halten wir - eher illiquide - Investitionen in land- und forstwirtschaftliche Flächen..

Die Anlageempfehlung spiegelt die Einschätzung des Autors wider. Sie ist keine Empfehlung der Redaktion.

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