Ranking Das sind die günstigsten Girokonten

Viele Verbraucher wollen eine Bankfiliale vor Ort, kein reines Online-Konto. Wer genau rechnet, stellt aber fest: Gratiskonten gibt es nicht mehr. Die 25 günstigsten Gehaltskonten bei Filialbanken.

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Commerzbank-Filiale in Berlin.

Im September vergangenen Jahres schlug die Stunde der Commerzbank. Ein paar Monate zuvor hatte die Deutsche Bank, Branchenführer und größter Konkurrent der Commerzbank, angekündigt, die Zahl ihrer in ganz Deutschland verteilten 723 Filialen um 188 Standorte zu verringern. Die Marketing-Verantwortlichen der Commerzbank starteten daraufhin im Herbst eine Werbekampagne. Auf Plakaten und in Anzeigen war zu sehen, wie ein Handwerker den Rest des Schriftzugs „Deutsche Bank“ von einer Wand entfernte. Darüber hatten die Commerzbank-Werber geschrieben: „Es gibt eine deutsche Bank, die an Ihrer Seite bleibt“. Gemeint sind natürlich die rund 1000 Filialen der Commerzbank in Deutschland.

Ob die provokante Werbekampagne der Commerzbank tatsächlich geholfen hat, Kunden aus Deutsche-Bank-Filialen abzuwerben, ist nicht bekannt. Aber sie zeigt: Eine Filiale vor Ort ist für viele Bankkunden wichtig. Eine repräsentative Umfrage des Bankenverbands vom Februar, die der WirtschaftsWoche vorab vorliegt, bestätigt das eindrucksvoll: Nur 13 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Banken heutzutage keine Filialen mehr benötigen, weil alle Finanzdienstleistungen genauso online abgewickelt werden könnten. 86 Prozent der von der GfK befragten Deutschen sehen das aber anders und halten Bankfilialen für nötig. Dabei ist die Zustimmung zum Filialbankgeschäft in allen Altersgruppen ähnlich hoch.

Tatsächlich gehen 21 Prozent der Deutschen sogar mindestens einmal pro Woche in ihre Bankfiliale, knapp die Hälfte macht mindestens einmal im Monat einen Filialbesuch. Online-Banking wird zwar immer beliebter, aber noch wollen viele Bankkunden eine Bankfiliale mit Schalter, persönlicher Beratung, SB-Terminal und Geldautomaten unter einem Dach. Zwar geht die Häufigkeit der Filialbesuche Jahr für Jahr leicht zurück, aber die Möglichkeit, Beratung und persönlichen Service bei Bedarf in Anspruch zu nehmen, bleibt der großen Mehrheit der Bankkunden nach wie vor wichtig.

Banken und Kunden müssen ihre Konten sichern. Wer sein Vermögen vor Angriffen aus dem Netz schützen will, darf nicht bequem sein – und muss im Zweifel sogar auf Tradition setzen.
von Sebastian Kirsch

Das beste Girokonto bei einer Filialbank

Die WirtschaftsWoche hat deshalb die FMH Finanzberatung einen Kostenvergleich von Filialbanken erstellen lassen. Gesucht war ein hochklassiges Girokonto mit großem Leistungspaket und möglichst geringen Gesamtkosten. 29 regionale Banken sowie alle acht bundesweit aktiven Banken in Deutschland nahmen an dem Vergleich teil. In das Ranking wurden dabei nur Banken mit mindestens zehn Filialen in Deutschland aufgenommen. Deshalb fehlen zum Beispiel kleine Sparkassen und die als günstig geltenden PSD-Banken im Vergleich.

Unter dem Strich führen bei den Gesamtkosten die drei bundesweit tätigen Kreditinstitute Santander Bank, Santander Consumer Bank (früher CC Bank) und die BBBank das Ranking an. Die jährlichen Gebühren reichen dabei von 8,50 Euro bis 40 Euro. Bei den Regionalbanken liegen auf den ersten sechs Plätzen Sparda-Banken, die zum genossenschaftlichen Bankenzweig gehören. Hier liegen die Gebühren zwischen 9,50 Euro (Sparda-Bank Hessen) und 68 Euro (Sparda-Bank Berlin). Das komplette Ranking ist der Tabelle zu entnehmen.

Die besten Gehaltskonten mit Kontoführung in der Filiale - bundesweite Banken

Gratis ist passé

Bei den Kontogebühren gibt es gravierende Unterschiede. Die jährlichen Kontogebühren reichen dabei insgesamt bis 131,50 Euro bei den Regionalbanken (Berliner Sparkasse) und sogar 153,90 Euro bei der Targobank. Über das Ergebnis staunt selbst Bankenkenner Max Herbst, Gründer und Chef der FMH Finanzberatung: „Die größte Überraschung in unserem Test war, dass es kein Konto bei einer Filialbank gibt, das tatsächlich kostenlos ist.“

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