Ranking Diese Banken haben die zufriedensten Kunden

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Kostenlos, aber...

Bei den drei von der DKI-Umfrage erfassten Sparda-Banken aus München, Baden-Württemberg und Hessen dagegen wird das kostenlose Konto bedingungslos angeboten, sofern man von der Notwendigkeit absieht, Genossenschaftsanteile der Bank zu zeichnen. Ganz ohne detaillierte Nebenbedingungen kommt man aber auch in der Welt der Sparda-Banken nicht aus.

Klage wegen irreführender Werbung

So hat die Wettbewerbszentrale die Sparda-Bank Baden-Württemberg in einem viel beachteten Verfahren wegen irreführender Werbung verklagt. Die Wettbewerbszentrale ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die sich die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs auf die Fahnen geschrieben hat.

Wo deutsche Sparfüchse ihr Geld anlegen
Studie zum Sparverhalten der Deutschen Quelle: dpa
Sparen ist und bleibt in Deutschland ein wichtiges Thema. Quelle: dpa
Vor allem Bürger aus unteren Einkommensschichten werden durch den anhaltenden Niedrigzins entmutigt. Quelle: dpa
Die Deutschen sparen mehr – weil sie es können. Die Studie zeigt, dass der Durchschnittsdeutsche seine Sparfähigkeit besser ausschöpft. Quelle: dpa
Mit 39,6 Prozent stellen Bankeinlagen den größten Teil des deutschen Privatvermögens. Quelle: dpa
Klassische Versicherungen machen in diesem Bereich den größten Posten aus. Quelle: dpa
Zurückhaltend sind die Deutschen nach wie vor bei der Kapitalanlage in Wertpapiere. Quelle: dapd

Der Anlass der Klage: Die Sparda-Bank Baden-Württemberg hat mit einem kostenlosen Girokonto geworben, bei dem die Bankkarte fürs Geldabheben am Automaten und das Bezahlen an der Ladenkasse zehn Euro pro Jahr kosten soll – sofern sie in diesem Zeitraum nicht für mindestens 100 Umsätze eingesetzt wird. Dafür müsste man die Karte im Schnitt gut zwei Mal pro Woche für eine Zahlung oder Abhebung verwenden.

Das Landgericht Stuttgart will im Januar ein Urteil in dem Rechtsstreit verkünden. Trotzdem sind die Kunden dieser Sparda-Bank laut DKI-Umfrage sehr zufrieden mit ihrem Institut.

Bei der Punktevergabe an die Banken hat das DKI nicht nur die subjektiven Kundenstimmen berücksichtigt, sondern auch die objektiv vergleichbaren Angebote und die Preise der Banken für ihre Finanzprodukte und Dienstleistungen. Dazu gehören etwa die Zahl der zur Verfügung gestellten Geldautomaten, die zur Wahl stehenden Kontomodelle sowie die Kosten für Kontoführung und Kreditkarten. Zudem wurde erfasst, welche Funktionen die App der jeweiligen Bank anbietet.

Banken müssen beim Kontoumzug helfen

Zinsen aufs Tagesgeld bekommen Sparer nur noch bei zwei der untersuchten Banken. Die Postbank und die Targobank bieten hier immerhin noch 0,01 Prozent Jahresverzinsung, während es bei der Konkurrenz glatt null Prozent gibt. Die Deutsche Bank bietet schon gar kein Tagesgeldkonto mehr an.

Weniger Filialen, weniger Mitarbeiter
Kreditbanken Alle deutschen Privatbanken – sowohl die Großbanken, Regionalbanken wie auch die Zweigstellen ausländischer Banken – haben die Zahl ihrer Beschäftigten drastisch verringert. Von 171.200 Beschäftigten im Jahr 2014 waren Ende 2016 noch 166.050 übrig: Das ist ein Abbau von rund 5.000 Beschäftigten in drei Jahren. Bei der Entwicklung der Institutszahlen und der Zweigstellen ergibt sich jedoch kein einheitliches Bild. Quelle: Deutsche Bundesbank Quelle: dpa
GroßbankenDeutschlands Großbanken, zu denen die Bundesbank die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Deutsche Postbank und Hypovereinsbank zählt, haben die Zahl der Zweigstellen rapide verringert. 7.443 Zweigstellen gab es noch 2014, im vergangenen Jahr waren es nur noch 7.005. Quelle: REUTERS
RegionalbankenDie Zahl der deutschen Regionalbanken – private Kreditinstitute, die mit oder ohne Zweigstellennetz nur in einer bestimmten Region Geschäfte betreiben – verringerte sich von 176 Instituten im Jahr 2014 auf 166 Institute. Im selben Zeitraum wurden 118 Zweigstellen geschlossen, damit gibt es 2016 noch 2.245 Filialen deutscher Regionalbanken. Quelle: dpa
Zweigstellen ausländischer Banken Besser sieht die Bilanz ausländischer Banken aus. Zwar hat sich auch bei ihnen die Zahl der in Deutschland tätigen Institute in den letzten drei Jahren von 115 auf 110 verringert. Gleichzeitig wurde jedoch das Zweigstellennetz ausgebaut. Nun haben ausländische Banken 156 Niederlassungen in Deutschland. 2014 waren es nur 148. Quelle: REUTERS
LandesbankenAuch bei den deutschen Landesbanken ist vieles in Bewegung: Die Institute, die gemeinsam vom jeweiligen Bundesland und den regionalen Sparkassen- und Giroverbänden getragen werden, reduzierten die Zahl der Zweigstellen von 408 auf 384. Knapp 2.000 Beschäftigte mussten in den letzten drei Jahren gehen. Ende 2016 zählte die Bundesbank noch 31.800 Stellen. Quelle: dpa
SparkassenAufmerksam verfolgt wurde in den letzten zwei Jahren der Rückbau des Zweigstellennetzes bei den Sparkassen. Wo früher in jedem noch so kleinen Ortsteil eine Sparkassenfiliale zu finden war, müssen Kunden für eine persönliche Beratung nun häufig bis ins Stadtzentrum fahren. Kein Wunder: Von ehemals 11.951 Zweigstellen sind 2016 nur noch 10.555 vorhanden, also rund 1.500 weniger. Das hatte auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl: Knapp 15.000 Sparkassenmitarbeiter mussten gehen, Ende 2016 waren noch 224.700 Menschen in Voll- oder Teilzeit bei einem öffentlich-rechtlichen Geldinstitut beschäftigt. Quelle: dpa
KreditgenossenschaftenAuch die Zahl der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken ist leicht gesunken. Die noch 975 Institute (2015: 1.050) bauten gut 100 Zweigstellen ab. Fast 7.000 der ehemals 158.700 Mitarbeiter mussten gehen. Auf den Sparkassen und Kreditgenossenschaften, deren Geschäftsmodelle auf das traditionelle Kreditgeschäft ausgerichtet sind, lastet ein zunehmender Margendruck. Dieser fällt im Vergleich zu den meisten anderen Bankengruppen höher aus, wofür die hohen Anteile der Sichteinlagen von inländischen privaten Haushalten sowie zahlreiche langfristige Wohnungsbaukredite verantwortlich sind, schreibt die Bundesbank in ihrem Bericht. Quelle: dpa

Knifflig ist zuweilen die Gebührenpraxis beim mobilen Banking. So berechnen die Deutsche Bank sowie die Sparda-Bank Hessen neun und zwölf Cent je per SMS versendeter Transaktionsnummer, die zum Beispiel für die Autorisierung von Überweisungen benötigt werden. Alternativ werden jedoch auch kostenlose Sicherheitsverfahren angeboten, wie die Autorisierung durch ein Secure App genanntes Programm für gängige Smartphone-Betriebssysteme.

Erstaunlich ist, wie treu die meisten Kunden ihrer Bank trotz der so unterschiedlich ausgeprägten Zufriedenheit ergeben bleiben. Laut einer aktuellen Umfrage des Bankenverbands haben zwei Drittel der Deutschen noch nie ihr Finanzinstitut gewechselt. Und dass, obwohl die Banken seit September 2016 verpflichtet sind, abtrünnigen Kunden beim Umzug ihres Kontos zu einer anderen Bank zu helfen. Wer wirklich nachhaltig unzufrieden mit den Konditionen oder dem Service seiner Bank ist, kann also jederzeit mit den Füßen dagegen abstimmen.

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