Bei den drei von der DKI-Umfrage erfassten Sparda-Banken aus München, Baden-Württemberg und Hessen dagegen wird das kostenlose Konto bedingungslos angeboten, sofern man von der Notwendigkeit absieht, Genossenschaftsanteile der Bank zu zeichnen. Ganz ohne detaillierte Nebenbedingungen kommt man aber auch in der Welt der Sparda-Banken nicht aus.
Klage wegen irreführender Werbung
So hat die Wettbewerbszentrale die Sparda-Bank Baden-Württemberg in einem viel beachteten Verfahren wegen irreführender Werbung verklagt. Die Wettbewerbszentrale ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die sich die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs auf die Fahnen geschrieben hat.
Der Anlass der Klage: Die Sparda-Bank Baden-Württemberg hat mit einem kostenlosen Girokonto geworben, bei dem die Bankkarte fürs Geldabheben am Automaten und das Bezahlen an der Ladenkasse zehn Euro pro Jahr kosten soll – sofern sie in diesem Zeitraum nicht für mindestens 100 Umsätze eingesetzt wird. Dafür müsste man die Karte im Schnitt gut zwei Mal pro Woche für eine Zahlung oder Abhebung verwenden.
Das Landgericht Stuttgart will im Januar ein Urteil in dem Rechtsstreit verkünden. Trotzdem sind die Kunden dieser Sparda-Bank laut DKI-Umfrage sehr zufrieden mit ihrem Institut.
Bei der Punktevergabe an die Banken hat das DKI nicht nur die subjektiven Kundenstimmen berücksichtigt, sondern auch die objektiv vergleichbaren Angebote und die Preise der Banken für ihre Finanzprodukte und Dienstleistungen. Dazu gehören etwa die Zahl der zur Verfügung gestellten Geldautomaten, die zur Wahl stehenden Kontomodelle sowie die Kosten für Kontoführung und Kreditkarten. Zudem wurde erfasst, welche Funktionen die App der jeweiligen Bank anbietet.
Banken müssen beim Kontoumzug helfen
Zinsen aufs Tagesgeld bekommen Sparer nur noch bei zwei der untersuchten Banken. Die Postbank und die Targobank bieten hier immerhin noch 0,01 Prozent Jahresverzinsung, während es bei der Konkurrenz glatt null Prozent gibt. Die Deutsche Bank bietet schon gar kein Tagesgeldkonto mehr an.
Knifflig ist zuweilen die Gebührenpraxis beim mobilen Banking. So berechnen die Deutsche Bank sowie die Sparda-Bank Hessen neun und zwölf Cent je per SMS versendeter Transaktionsnummer, die zum Beispiel für die Autorisierung von Überweisungen benötigt werden. Alternativ werden jedoch auch kostenlose Sicherheitsverfahren angeboten, wie die Autorisierung durch ein Secure App genanntes Programm für gängige Smartphone-Betriebssysteme.
Erstaunlich ist, wie treu die meisten Kunden ihrer Bank trotz der so unterschiedlich ausgeprägten Zufriedenheit ergeben bleiben. Laut einer aktuellen Umfrage des Bankenverbands haben zwei Drittel der Deutschen noch nie ihr Finanzinstitut gewechselt. Und dass, obwohl die Banken seit September 2016 verpflichtet sind, abtrünnigen Kunden beim Umzug ihres Kontos zu einer anderen Bank zu helfen. Wer wirklich nachhaltig unzufrieden mit den Konditionen oder dem Service seiner Bank ist, kann also jederzeit mit den Füßen dagegen abstimmen.