Ranking Welche Bankkonten die besten Extras bieten

Konten der Luxusklasse kosten viel, bieten aber auch einiges. Quelle: imago images

Konten der Luxusklasse kosten viel, bieten aber auch einiges. Welche der teuren Extras sinnvoll sind oder einfach nur Spaß machen, zeigt ein neues Ranking.

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Im kommenden Februar startet in der Kunsthalle München eine neue Ausstellung über die Samurai und die Pracht des japanischen Rittertums. Besucher zahlen regulär zwölf Euro Eintritt. Mit einer Kreditkarte der HypoVereinsbank kommen sie jedoch in jede Ausstellung umsonst rein, also nicht nur zu den Samurais. Die Bank sponsert die Kunsthalle.

Das Beispiel zeigt: Nutzer von Premiumkonten winken als Gegenleistung für die hohen Gebühren nette Extras. Zum freien Eintritt in die Kunsthalle kommt für Inhaber des HVB ExklusivKontos auch noch der Goldstatus beim Autovermieter Sixt dazu.

Diese und andere Extras haben allerdings ihren Preis, der hier einschließlich der Kreditkarte 178,80 Euro im Jahr beträgt. Die Gebühr liegt etwa in der Mitte dessen, was andere Banken für ähnliche Premiumkonten verlangen.

Weil Kreditinstitute wegen der niedrigen Zinsen neue Geldquellen brauchen, fahren sie ihre einst so verbreiteten Gratiskonten zurück und bieten stattdessen immer öfter sogenannte Mehrwertkonten – gegen teils happige Gebühren an. Für Sparfüchse kommen diese Alternativen eher nicht in Frage. Wer sich die Kosten aber leisten kann, kommt in den Genuss von netten Extras, die in den billigeren Basiskonten nicht enthalten sind. Hier lohnt sich ein Blick in die Details.

Die FMH-Finanzberatung aus Frankfurt hat exklusiv für die Leser der WirtschaftsWoche die Konditionen sogenannter Mehrwertkonten verglichen. Kunden erkennen diese Angebote an ihren Werbeprädikaten wie Premium, Exklusiv oder Plus.

Ausgewertet wurden von FMH insgesamt 30 bundesweite und 807 regionale Banken. Die Bandbreite der im Ranking enthaltenen Jahresgebühren liegt bei rund 120 bis 220 Euro. Ins Ranking schaffen es fünf bundesweit tätige und 19 regionale Banken. Je niedriger die Jahresgebühr, desto weiter vorn im Ranking landet eine Bank.

Da die Zusatzleistungen sehr unterschiedlich sind, müssen Kunden teils tief ins Kleingedruckte schauen, ob die angebotenen Extras für sie sinnvoll sind. Das FMH-Ranking hilft beim Überblick, denn es listet auch die Extras wie die kostenlosen Kunstausstellungen bei der HypoVereinsbank auf.

Kostprobe: Beim BestKonto der Deutschen Bank ist eine Versicherung gegen Schäden oder Verlust von Waren dabei, die der Kunde mit seiner Gold-Kreditkarte bezahlt hat. Und beim PremiumKonto der Commerzbank gibt es laut FMH-Ranking einen Priority Pass im Wert von 99 Euro oben drauf. Der bringt Vorteile und mehr Komfort bei Flugreisen.

Die günstigsten Mehrwertkonten (Bundesweite Banken)

Nutzer sollten beachten, dass sie oft nur in den Genuss der Extras kommen, wenn sie die mit dem Konto verbundene Kreditkarte einsetzen. Das kann zum Beispiel bei Versicherungen gegen Reiserücktritt oder Schäden am Gepäck entscheidend sein.

Wenig Spaß aber mehr Sicherheit bringen die Generatoren für Transaktionsnummern, die es bei den Mehrwertkonten vieler Sparkassen gratis dazu gibt. Für Anleger ein nettes Extra bietet die Kreissparkasse Ravensburg. Bei der können Nutzer des Giro-Premium-Kontos ein kostenloses Wertpapierdepot bei der DekaBank eröffnen. Das kostet normalerweise bis zu 19,50 Euro pro Jahr.

Ein Rund-um-Sorglos-Paket bieten die meisten Mehrwertkonten jedoch nicht. Beim Giro extra plus der Postbank kostet eine zusätzliche Girokarte zum Beispiel für den Ehepartner sechs Euro extra im Jahr. Dafür verzichtet die Postbank aber auf die monatliche Kontogebühr von 9,90, wenn monatlich 3000 Euro oder mehr auf dem Konto eingehen. Wer darüber liegt, was insbesondere Doppelverdienern leicht gelingen dürfte, muss bei der Postbank nur die Jahresgebühr für die Kreditkarte von 30 Euro zahlen sowie die Gebühr für eine eventuelle zusätzliche Girokarte.

Ein Mehrwertkonto, bei dem die Kontoführungsgebühr entfallen kann, gibt es im Ranking nur bei der Postbank. Bei anderen Banken sind zumindest Rückvergütungen drin, wenn Mindestumsätze über die Kreditkarte erreicht werden. Bei der Bremischen Volksbank zum Beispiel gibt es mit bis zu 120 Euro einen großen Teil der Jahresgebühr zurück, wenn über die Kreditkarte ein Jahresumsatz von bis zu 18000 Euro erreicht wurde. Je nach Einkaufsgewohnheit lassen sich die Kontokosten so erheblich drücken.

Die günstigsten Mehrwertkonten (Regionale Banken)

Bargeld im Ausland erhalten Kunden bei zehn der im Ranking vertretenen Banken ohne wenn und aber kostenlos.

Bei den anderen dagegen ist die Zahl der kostenlosen Auslandsabhebungen auf sechs oder wie im Fall der Commerzbank auf großzügigere 25 limitiert. Wer nicht ständig auf Reisen ist, sollte damit hinkommen. Allerdings will man vor allem als Premiumkunde wohl kaum mitzählen müssen, wie oft man im Ausland noch frei abheben darf.

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