Ratensparen Banksparpläne – nur sicher, oder auch gut?

Sicher, aber langweilig und schlecht verzinst. Das sind die Attribute, die einem bei Banksparplänen einfallen. Warum Anleger mit ein wenig Nachforschen dennoch gute Angebote finden und was bei der Suche zu beachten ist.

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Banksparpläne punkten mit einem stufenartigen Renditeanstieg. Oft lockt bei langer Laufzeit ein hoher Bonus aufs Ersparte. Quelle: Torsten Wolber für WirtschaftsWoche

Sie sind alles andere als sexy und gelten als ziemlich spießig. Banksparpläne, so die landläufige Meinung, sind etwas für sehr konservative, risikoscheue Anleger. Allerdings bieten sie ein hohes Maß an Sicherheit – und das ist nach der Finanz- und Schuldenkrise bei Sparern gefragt wie selten zuvor. Die Schutzbedürftigkeit der Anleger ist so groß, dass sie selbst Mini-Zinsen in Kauf nehmen, um ihr Geld in Sicherheit zu wissen. Denn auch Banksparpläne bieten zwar viel Sicherheit, die Rendite fällt aber zumindest auf den ersten Blick mager aus. Aber ist das auch so? Sind die Ratensparpläne nur sicher, oder auch gute Geldvermehrer?

Der Vorteil der Sparpläne liegt eindeutig auf der Kostenseite. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Anlageprodukten sind die Abschlussgebühren und Provisionen hier verschwindend gering. Wie fast immer liegt der Teufel allerdings im Detail. Denn jeder Sparplan ist anders. Aber wer als Anleger auf ein paar Punkte achtet, findet lohnende Angebote. Viele Banken zahlen nicht nur den Grundzins, sie bieten Sparern gleichzeitig einen Bonus. Dieser orientiert sich in der Regel anteilig an den jährlich eingezahlten Beträgen und steigt im Laufe der Jahre. Mit dieser Prämie wird aus so manchem mager verzinsten Sparplan ein echter Renditebringer.

Marktüblich ist eine maximale Sparzeit von 25 Jahren. Einige Banken zahlen beispielsweise im 25. Jahr einen Bonus von 100 Prozent auf die jährliche Einzahlung. Grundsätzlich müssen Sparer die Laufzeit allerdings genau im Blick haben. „Anleger sollten sich aufgrund der niedrigen Zinsen zurzeit nicht zu langfristig festlegen“, warnt Kerstin Becker-Eiselen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Daher gilt: „Je flexibler der Sparplan, desto besser“, sagt Sigrid Herbst von der Frankfurter Finanzberatung FMH. Schließlich wisse keiner, wie das Zinsniveau in ein paar Jahren aussehe.

Es gibt Angebote mit und ohne Mindestlaufzeit. Während die Volksbank Maingau beispielsweise eine Kündigung erst nach drei Jahren erlaubt, haben Sparer der Umweltbank keine Mindestlaufzeit, sondern lediglich eine dreimonatige Kündigungsfrist.

Gleichzeitig können Sparer zwischen Ansparplänen mit flexiblem und mit festem Zins wählen. Festzinsangebote eignen sich naturgemäß nur, um sich hohe Zinsen dauerhaft zu sichern, also wenn das allgemeine Zinsniveau hoch ist. In einer Niedrigzinsphase wie derzeit sind sie dagegen fatal. Wer jetzt einen Sparplan abschließen möchte, sollte also einen mit variablem Zins wählen – viel niedriger kann das Zinsniveau kaum werden.

Hoher Grundzins

Auch die Höhe der Prämien- oder Bonuszahlungen am Ende der Laufzeit spielt natürlich beim Vertragsabschluss eine Rolle. Allerdings raten Experten grundsätzlich zu Angeboten mit hohem Grundzins. „Anleger sollten aufpassen, welche Abstände ihr Angebot zu den besten Zinsen am Markt hat“, sagt Becker-Eiselen. Zinsvergleiche wie der von FMH bieten eine Übersicht zu den Ansparplänen mit der besten Rendite.

Zudem müssen Anleger darauf achten, woran sich die Zinsen des jeweiligen Sparplans orientieren, da die Banken diese Referenzen sehr unterschiedlich wählen. Einige richten sich nach der Umlaufrendite der Bundesbank, die sich anhand der Rendite von Anleihen mit längerer Laufzeit errechnet. Viele Angebote richten sich auch nach den Zinsen der EZB. Die Unterschiede sind zwar in der Regel marginal, dennoch kann es nicht schaden, das Kleingedruckte zu lesen. Bei flexiblen Zinsen spielt zusätzlich eine Rolle, wie oft der Zins von der jeweiligen Bank angepasst wird.

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