Renditevergleich Das Jahrhundertduell - Aktien gegen Immobilien

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Vorteile für Aktionäre

Aktien haben gegenüber Immobilien klare Nachteile. Vor allem schwanken die Kurse und damit auch die Renditen viel stärker als bei Immobilien. Außerdem müssen sich Investoren fortwährend mit der Entwicklung der Aktien beziehungsweise der dahinter stehenden Unternehmen beschäftigen. Geht es einem Unternehmen oder einer Branche aus irgendwelchen Gründen auf einmal sehr schlecht, kann das für den Anleger im schlimmsten Fall sogar einen Totalverlust bedeuten. Dass der Wert von Immobilie und Grundstück ganz auf Null fällt, ist hingegen nicht zu erwarten. Das Anlagerisiko bei Aktien ist also zunächst höher als bei Immobilien

Dem stehen jedoch zahlreiche Vorteile von Aktien gegenüber.

• Investitionssumme: Zunächst zahlen Aktionäre nur den Aktienkurs nebst Bankgebühren für die Transaktion. Aktien gibt es schon im Cent-Bereich, verächtlich Pennystocks genannt. Schwergewichtigere und damit auch solidere Titel kosten meist zwei- bis dreistellige Beträge. Die Transaktionskosten sind niedrig, bei Online-Depotbanken gibt es eine Aktienorder teilweise für weniger als zehn Euro. Am Aktienmarkt lässt sich also schon mit kleinen Summen investieren.
• Risikostreuung: Aktien erleichtern die Streuung des Vermögens auf verschiedene Märkte, Branchen, Länder, Währungen und Unternehmen. Diversifikation heißt das Zauberwort, das meist auch andere Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, Bargeld und Gold mit einschließt. Mit Aktien können Anleger zum Beispiel auch auf Banken, Immobilienunternehmen oder Goldminenbetreiber setzen. Anleger müssen aber für jeden Aktienkauf die Verlustrisiken einschätzen – und die sollten sich nicht gegenseitig verstärken, sondern möglichst aufheben. Wer etwa auf Konsumgüterhersteller setzt, sollte daneben nicht auch noch auf Handelsketten setzen, sondern lieber Hersteller von Investitionsgütern oder Dienstleister hinzunehmen. So kann in einer Krise der einen Branche die andere womöglich profitieren und Verluste im Depot ausgleichen.


• Liquidität: Wer Aktien hat und dringend Geld braucht, hat es einfach. Über die Depotbank sind Aktien jederzeit an der Börse handelbar. Sie können bei Bedarf sofort verkauft werden. In nur wenigen Stunden oder Tagen hat der Anleger sein Geld. Und sofern ständig viele dieser Aktien gehandelt werden, muss der Verkäufer auch kaum einen Abschlag auf den aktuellen Börsenkurs fürchten. Wer hingegen eine Immobilien aus der Not heraus verkaufen muss, wird sich in den meisten Fällen vom Käufer im Preis deutlich drücken lassen – wie zum Beispiel bei Zwangsversteigerungen nach einer Scheidung.
• Homogenität: Einfach gesagt, sind alle Aktien eines Unternehmens gleich. Das macht es zum Beispiel einfach, ein Unternehmen im Portfolio neu zu gewichten, indem weitere Aktien gekauft oder Anteile verkauft werden. Immobilien sind hingegen höchst unterschiedlich, was ihre Lage, ihren Zustand und ihre Ausstattung betrifft. Zudem gibt es womöglich bauliche Unterschiede, die hinter der Oberfläche versteckt sind. Jedes Objekt muss einzeln betrachtet werden.
• Geringer Pflegeaufwand: Aktien können nach ihrem Kauf unbeachtet im Depot liegen. Zwar kann der Kurs fallen, aber der verbriefte Anteil am Unternehmen bleibt immer gleich, Verluste können also mit der Zeit auch wieder ausgeglichen werden. Noch einfacher habe es Anleger, die Aktien oder Fonds im Sparplan kaufen und so jeden Monat ihr Investment ein wenig aufstocken. Sie müssen sich später nur noch um den Verkauf kümmern.

So viel schütten die Dax-Unternehmen aus

Auch wenn die eingangs erwähnte Studie Aktien und Immobilien hinsichtlich ihrer Rendite direkt miteinander vergleicht, so unterscheiden sich beide Anlageformen doch so stark voneinander, dass sie für Anleger eigentlich keine Alternativen darstellen. Wer eine Immobilie wegen der stabilen laufenden Mieterträge wünscht, wird mit den schwankungsfreudigeren Aktien und unsicheren Dividenden nicht zufrieden sein.

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