Richtig sparen Sparplan für Geldgeschenke zum Fest

Zu Weihnachten lag für Viele Geld und Wertvolles unter dem Baum. Worauf Beschenkte achten sollten, wie sie Geldgeschenke sinnvoll und rentabel anlegen.

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Geldgeschenke richtig anlegen Quelle: dpa, Montage

Myrrhe, Weihrauch und Gold: Die Gaben der heiligen drei Könige für das Christkind waren seinerzeit für den Anlass gewiss passend und besonders kostbar. Heute würde sich wohl kaum jemand über Myrrhe und Weihrauch freuen, über Gold dafür umso mehr. Tatsächlich sind Geldgeschenke heute so beliebt wie eh und je.

Im Durchschnitt gab jeder Deutsche – je nach Untersuchung – zwischen 219 und 285 Euro für Weihnachtsgeschenke aus – und nicht selten war das Geld selbst das Geschenk. Auf der Beliebtheitsskala rangieren Geld und Gutscheine bei den Weihnachtsgeschenken einer Untersuchung von Ernst & Young zufolge auf Platz eins. Eine Umfrage von MasterCard unter rund 15.000 Europäern förderte außerdem zutage, dass fast jeder zweite schon von einem unbedacht ausgewählten Geschenk enttäuscht wurde. Da ist das Geldgeschenk für viele eine risikoarme Alternative.

Wofür wir zu Weihnachten 681 Euro ausgeben
Darf's ein bisschen mehr sein?Weihnachten ist teuer - und in diesem Jahr werden die Deutschen für das Fest der Liebe noch etwas mehr ausgeben als im Vorjahr. Genau 681 Euro kostet das Fest eine deutsche Familie, knapp zwei Prozent mehr als 2013. Das ergab eine Studie des Onlineportals deals.com, welches für kostenlose Gutscheine bekannt ist. Für Geschenke wird dabei am meisten ausgegeben, insgesamt 377 Euro. Darauf folgen Essen und Trinken mit 216 Euro und Reisekosten und Ausgaben für Dekoration mit 50 beziehungsweise 33 Euro. Eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kommt zu etwa anderen Zahlen: Demnach geben die Deutschen im Durchschnitt 285 Euro für Geschenke aus - und damit drei Euro weniger als im Vorjahr. Geschenke sollen im November und Dezember für 15 Milliarden Euro Umsatz sorgen - von insgesamt mehr als 85 Milliarden Euro Handelsumsätzen. Quelle: dpa
Süßes für die LiebenPro Kopf geben die Deutschen demnach dieses Jahr 182 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Mit zehn Euro fließt ein geringer Teil dafür in Süßigkeiten. Zufrieden sein kann die Süßwarenindustrie damit allerdings nicht, gegenüber dem Vorjahr schrumpfen die Ausgaben für Zuckerzeug um fast sieben Prozent, das Weihnachtsfest wird gesundheitsbewusster. Für sonstigen Kleinkram geben die Deutschen dafür etwas mehr aus, immerhin vier Euro fließen in Kleinigkeiten. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Weniger BücherNoch größere Verluste als die Zuckerabteilung müssen Buchhändler hinnehmen. Nur noch 16 Euro geben Konsumenten zu Weihnachten für Bücher und andere Unterhaltungsmedien aus, 7,6 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Damit könnte der Buchhandel den größten Umsatzrückgang im Weihnachtsgeschäft verzeichnen. Quelle: dpa
Mehr BeautyFreuen können sich dagegen Parfümerien: dieses Jahr werden etwas mehr Beauty-Produkte unterm Weihnachtsbaum liegen, immerhin 17 Euro geben die Deutschen dafür aus, das sind knapp zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Quelle: dpa
SpielwarenEin noch größeres Umsatzplus dürfte der deals.com-Studie zufolge die Spielwarenindustrie hinlegen. Die lieben Kleinen sind den Verbrauchern etwas wert, immerhin 34 Euro werden für dieses Weihnachtsfest in Spielwaren investiert. Das sind fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Quelle: AP
UnterhaltungselektronikNachdem die Ausgaben für Smartphones, Playstation oder andere Spielkonsolen 2013 deutlich gestiegen waren, stagnieren sie jetzt. Offenbar macht sich der Preisdruck in der Elektronikbranche bemerkbar. Dennoch wird ein großer Teil des Weihnachtsbudgets in Elektronik investiert, immerhin 41 Euro sind es demnach dieses Jahr pro Kopf. Quelle: AP
Kleidung & SchuheSpitzenreiter ist allerdings mit großem Abstand die Bekleidungsindustrie. Egal ob Dessous oder Wintermantel, insgesamt 59 Euro gibt jeder Deutsche Weihnachten für Bekleidung aus. Das sind fast sieben Prozent mehr als noch im Vorjahr. Allerdings wurden auch Ausgaben für Schmuck mit in diese Kategorie gerechnet. Die Studie wurde insgesamt in acht Ländern durchgeführt, in Deutschland wurden 1000 Verbraucher nach ihren Ausgabeplänen gefragt. Alle Ergebnisse finden Sie auf www.deals.com. Quelle: dpa

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Beschenkte entscheidet selbst, ob und wofür er das Geld ausgibt. Idealerweise hilft es beim Erreichen eines großen Sparziels oder sogar beim langfristigen Vermögensaufbau. Geld lässt sich ohne Zweifel immer einem sinnvollen Zweck zuführen, umtauschen ist unnötig. Das mag zwar vielen unromantisch oder unpersönlich vorkommen. Aber was ist denn bitteschön an Smartphones und Spielkonsolen so romantisch? Ein finanzielles Polster hingegen ist für jeden sinnvoll, weil es finanzielle Freiheit und Handlungsspielräume eröffnet und Sicherheit stiftet.

Die Beschenkten dürften sich jedenfalls über den warmen Geldregen zum Fest gefreut haben. Dabei liegen nicht nur Gutscheine und Bargeld unter dem Baum. Feierlich übergeben kann man auch ein Sparbuch, Bausparvertrag, Gold- und Silbermünzen oder ein Aktiendepot – beziehungsweise dessen Kontoauszug.

Geld rentabel deponieren

Wer schon auf das geschenkte Geld gewartet hat, um eine lange benötigte Anschaffung zu tätigen, muss nicht lange überlegen. Wer aber sein Geld lieber für ein langfristiges großes Sparziel oder einfach den Vermögensaufbau zur Seite legen will, sollte die Angebote für Sparer genau vergleichen.

Zehn wichtige Tipps für Privatanleger

Gerade in wohlhabenden Familien und vor allem in großen Unternehmerfamilien sind großzügige Übertragungen von Geld- und Vermögenswerten in der Weihnachtszeit gang und gäbe. In diesem und kommenden Jahr dürfte das besonders zutreffen, weil das Bundesverfassungsgericht gerade erst die Steuerprivilegien für Firmenerben als verfassungswidrig gekippt und bis 2016 ein neues Erbrecht verlangt hat. Wer also Betriebsvermögen ohne große Steuerlast an die Nachkommen weitergeben will, kann das voraussichtlich noch bis Ende kommenden Jahres. Auf der sicheren Seite ist, wer Betriebsvermögen noch in diesem Jahr auf seine Erben überträgt.

Größere Bargeldbeträge gehören jedenfalls nicht unter das Kopfkissen oder in die Sockenschublade, sondern auf ein Konto. Ein gewöhnliches Girokonto ist dabei die schlechteste Variante, da es keine oder nicht nennenswerte Zinsen bringt und die Gefahr besteht, dass das Geld beim nächsten Großeinkauf einfach mit ausgegeben wird. Wer ernsthaft sparen möchte, muss Geldgeschenke und Ersparnisse gesondert horten. Und das möglichst ohne Verlustrisiko, zu möglichst niedrigen Gebühren und mit einer attraktiven Verzinsung.

Zins oberhalb der Inflation ist die Herausforderung

Das ist angesichts der insgesamt niedrigen Zinsen aber alles andere als einfach. Wer verhindern will, dass seine Ersparnisse weniger werden, muss darauf achten, dass die Verzinsung seines Geldes oberhalb der Inflationsrate liegt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Deutschen trotz der Minizinsen noch immer 500 Milliarden Euro auf Sparbüchern geparkt haben – kein gutes Geschäft. Wer zum Beispiel auf einem Sparbuch 0,5 Prozent Zinsen bekommt, – was im Marktvergleich derzeit viel ist – liegt damit immer noch unter der aktuellen Inflationsrate. Die Teuerungsrate in Deutschland lag im November 2014 bei 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – zum Jahresbeginn betrug sie noch 1,3 Prozent. Das heißt, dass das Geld auf dem Sparbuch trotz der niedrigen Inflationsrate und einem vergleichsweise hohen Sparbuchzins mit der Zeit an Kaufkraft verliert. Anleger verlieren so schleichend ihre Ersparnisse.

Das verschenken die Deutschen zu Weihnachten
Platz zehn: HelikopterEin Spielzeug für Outdoor-Fans sind Quadrocopter, die Platz zehn im Geschenke-Ranking einnehmen. Diese meist per Smartphone oder Tablet steuerbaren Mini-Helikopter lassen sich mit Actionkameras kombinieren, womit vor allem Hobby- und auch Profi-Fotografen einzigartige Fotos aus Vogelperspektive aufnehmen können. Quelle: AP
Platz neun: SüßwarenPlatz neun belegen die obligatorischen Süßigkeiten, die fast unter jedem Tannenbaum zu finden sind. Quelle: dpa/dpaweb
Platz acht: Action-KamerasPlatz acht benötigen vor allem Sport- und Actionfans: Action-Kameras wie die "GoPro Hero". Der Marktführer in diesem Segment ist allerdings alles andere als günstig, denn mindestens 180 Euro für die passende "White Edition" sollte man einkalkulieren. Quelle: dpa
Platz sieben: GesellschaftsspieleAuf Platz sieben befinden sich Gesellschaftsspiele, welche bei vielen Familien direkt nach der Bescherung für Unterhaltung am Weihnachtsbaum sorgen dürfte. Schon ab rund 15 Euro sind hier gleich mehrere Verwandte versorgt. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Platz sechs: Pad-MaschinenEbenso beliebt bei Schenkenden wie auch Beschenkten sind Kaffee-Pad-Maschinen - Platz sechs der Weihnachtsgeschenke-Top-10. Quelle: dpa
Platz fünf: MassagerolleDie "Blackroll" - eine Rolle aus hartem Schaumstoff - ist auf Platz fünf der beliebtesten Weihnachtsgeschenke gelandet. Quelle: Screenshot
Platz vier: DFB-TrikotSportlich geht es mit Platz vier, dem DFB-Trikot mit dem vierten Weltmeister-Stern zu. Die Weltmeisterschaft in Brasilien ist vielen Deutschen noch lebhaft in Erinnerung und das Shirt der Fußballnationalmannschaft ein gern genutztes Geschenk - nicht nur für Fans. Quelle: dpa

Noch sind Inflation und Zinsniveau niedrig. Aber erklärtes Ziel der Europäischen Zentralbank ist es, die Inflationsrate wieder auf den Zielwert von knapp zwei Prozent pro Jahr steigen zu lassen. Es ist also damit zu rechnen, dass dieser Wert in absehbarer Zeit erreicht wird, die Zinsen aber vorerst sehr niedrig bleiben. Wer sicher gehen will, dass die Verzinsung oberhalb der Inflationsrate liegt, sollte also zusehen, dass er mehr als zwei Prozent Zinsen für sein Geld bekommt.

Tagesgeldkonten besser als Girokonto

Tagesgeldkonten sind da gegenüber dem Girokonto oder einem Sparbuch schon eine deutlich bessere Option. Sie bieten mehr Zins, dennoch ist das Geld täglich verfügbar. Viele Tagesgeldkonten sind zudem gebührenfrei. Mit etwas Glück gibt es sogar noch einen Weihnachtszins: Zum Fest bieten viele Banken Sonderkonditionen. Bis zum Jahresende bietet zum Beispiel die DAB Bank ein kostenloses Depotkonto mit 2,5 Prozent Zinsen für mindestens sechs Monate und bei Einzahlung von mindestens 5000 und maximal 20.000 Euro. Alternativ können auch Wertpapiere übertragen werden. Wer sein altes Wertpapierdepot gleich ganz auflöst, kann den Tagesgeldzins zudem auf stolze 3,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich verschenkt die DAB Bank mit dem Weihnachtskonto auch noch 20 Wertpapiertransaktionen.

Wo es noch Zinsen gibt
Wer derzeit für ein Jahr lang Geld auf einem Tagesgeldkonto parkt, bekommt durchschnittlich nur 0,54 Prozent Zinsen. Wer also 10.000 Euro auf der hohen Kante hat, hat nach einem Jahr lediglich 54 Euro mehr. (Stand: 12. Mai 2014) Quelle: AP
Die besten Anbieter von Tagesgeldkonten sind derzeit die Renault Bank direkt Tagesgeld mit 1,31 Prozent p.a. und MoneyYou Tagesgeld (1,31 Prozent p.a.). Viel mehr als 1,3 Prozent Prozent Jahreszins sind derzeit aber - unabhängig vom Anbieter - nicht drin.Quelle: Tagesgeldvergleich.net Quelle: Screenshot
Beim Festgeld ist die Verzinsung gut doppelt so hoch. Wer 10.000 für drei Jahre festlegt, bekommt schon zwischen 2,1 und 3,3 Prozent Zinsen. Für ein einjähriges Festgeld bekommen Sparer in Deutschland allerdings maximal 1,7 Prozent Zinsen. Besonders hohe Zinsen bieten Tochtergesellschaften ausländischer Banken. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Im Dezember 2013 hat die Saving­Global GmbH die Onlineplattform Welt­sparen.de gestartet, über die deutsche Sparer Festgeldkonten im Ausland eröffnen können. Die First Investment Bank in Sofia bietet derzeit 2,9 Prozent Zinsen für einjährige Festgeld-Anlagen an, bei einer Laufzeit von 36 Monaten winken 3,3 Prozent. Das Geld wird in Euro angelegt, es gibt also kein Währungsrisiko. Quelle: Screenshot
Künftig sollen auch andere ausländische Banken über die Plattform deutschen Kunden Festgeldkonten anbieten. So soll neben einer italienischen und einer portugiesischen Direktbank auch ein Institut aus Norwegen dazu stoßen, das 2,2 Prozent Zinsen für ein einjähriges Festgeld bei einer Mindestanlage von 15.000 Euro anbietet. Allerdings müssen die Kunden in norwegischen Kronen anlegen. Quelle: dpa
Um ein solches Festgeldkonto eröffnen zu können, müssen Sparer bei Welt­sparen.de Kunde werden, in dem sie online und per Postident-Verfahren ein Konto bei der deutschen MHB Bank eröffnen. Die MHB Bank ist Abrechnungsbank für die Festgeldgeschäfte der Saving­Global und legt das Geld der Sparer bei den ausländischen Partnerbanken an. Sobald das Konto eröffnet ist, können Kunden via Online-Plattform den gewünschten Betrag überweisen. Am Ende der Laufzeit überweist die Partnerbank das Geld mit Zinsen auf das Weltsparkonto bei der MHB Bank zurück. Quelle: Screenshot
Die Kontoführung ist für Kunden der MHB Bank kostenlos. Saving-Global und MHB verdienen an einer Vermittlungsgebühr von den ausländischen Partnerbanken. Wie hoch diese Provision ist, lässt sich nur schätzen. So bekommen beispielsweise bulgarische Kunden bei der Fibank für ein einjähriges Festgeld in Höhe von 10.000 Euro 4,15 Prozent Zinsen, Deutsche dagegen 2,9 Prozent. Die Differenz dürfte der Vermittlungsgebühr entsprechen. Quelle: dpa

Ohne das Weihnachtsangebot bietet die DAB Bank nur 0,60 Prozent Zinsen. Der Schnäppchenzins dient nur der Neukundengewinnung, daher gelten die Top-Konditionen nur für eine begrenzte Zeit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Zins nach einem halben Jahr auf das Standardniveau sinkt.

Auch andere Banken bieten hohe Zinsen für neue Kunden. Die Targobank zahlt beispielsweise 2,5 Prozent, die Consors Bank 2,0 Prozent. Weil die Zinsen sogar für zwölf Monate garantiert sind, fahren Kunden damit unter Umständen sogar noch besser als mit den 3,5 Prozent der DAB Bank. Bei einer Einzahlung von 10.000 Euro brächte die DAB Bank es in einem Jahr garantiert auf 193 Euro Zinsgewinn. Dagegen winken bei der Targobank 250 Euro, bei der französischen Consorsbank 200 Euro an Zinseinnahmen.

Mehr Zins und mehr Risiko im Ausland

Die attraktivsten Zinsen bieten überwiegend ausländische Banken. Sparer sollten aber dringend darauf achten, dass sie ihr Geld im Euro-Raum anlegen, um Verluste durch Wechselkursschwankungen zu vermeiden. Außerdem sollte die Auslandsbank eine Einlagensicherung bieten, die auch beim Konkurs der Bank die Auszahlung der Ersparnisse an den deutschen Sparer garantiert. Daher müssen sich Sparer vorher genau über ihre Rechte und Garantien im Ausland informieren. Ein Risiko aber bleibt: Im Pleitefall muss der Sparer seine Rechte auch durchsetzen, was bei ausländischen Banken zusätzlichen Aufwand und Kosten bedeuten kann.

Nur die großzügigsten Banken bieten auf reguläre Tagesgeldkonten derzeit maximal 1,25 Prozent. Noch liegen die Zinsen damit oberhalb der Inflationsrate. Mit einem Vergleichsrechner lassen sich die besten Bankangebote abhängig vom Sparbetrag schnell ermitteln.

Festgeld zum Fest

Festgeldkonten bringen mehr Zins, weil das Geld für eine bestimmte Zeit nicht verfügbar ist. Diese Zeit kann zwischen wenigen Monaten und vielen Jahren liegen. Was an Flexibilität fehlt, schafft dafür Stabilität: Der Zinssatz ist für die Laufzeit des Festgeldkontos festgeschrieben und ändert sich nicht.

Wer also Geld in Form eines Festgeldkontos bekommt, muss warten, bis er an das Geld rankommt. Andererseits ist es für manchen schon ein gutes Gefühl zu wissen, dass dem Guthaben bis zum Tag X nichts passieren kann.

Aber selbst bei Festgeldkonten bekommt der Sparer nur bei entsprechend langer Laufzeit eine Verzinsung von zwei Prozent und mehr. Derzeit liegen gute Zinssätze auf einem Festgeldkonto mit einem Jahr Festschreibung und einer Einzahlung von 10.000 Euro bei 1,5 bis 1,6 Prozent. Dieser Zinssatz ist allerdings mit den Sonderangeboten beim Tagesgeld auch erreichbar. Steigt die Laufzeit auf fünf Jahre, bringen Festgeldkonten bis zu 2,1 Prozent. Ob aber die Zinsen in der Euro-Zone binnen der nächsten fünf Jahre nicht auch wieder ansteigen, wie es sich zumindest in den USA für das kommende Jahr schon abzeichnet, kann derzeit niemand mit Gewissheit sagen. In fünf Jahren könnten die nun festgeschriebenen 2,1 Prozent vergleichsweise niedrig sein.

Eine Alternative können auch sogenannte Sparbriefe sein, die die Banken anbieten. Sie bieten einen festen Zins für eine bestimmte Laufzeit. Derzeit gibt es für 1000 Euro und eine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten bis zu 1,5 Prozent Zinsen. Tritt während der Laufzeit ein finanzieller Engpass ein, sind Sparbriefe außerdem bis zu 100 Prozent beleihbar.  Das Angebot ist vielfältig und orientiert sich an den Kundenwünschen. Auch hier bieten Vergleichsrechner einen Überblick über marktübliche und besonders attraktive Konditionen. Wichtig: Sparer sollten Sparbriefe mit Nachrangabrede meiden. Denn ist die Bank pleite und Nachrangabrede vereinbart, greift die Einlagensicherung nicht. Aus dem Vermögen der Bank werden alle anderen Gläubiger dann vorrangig bedient, der Sparer geht womöglich leer aus.

Gold für die Währungskrise

Der Goldpreis unterlag in den vergangenen Monaten deutlichen Schwankungen, im November sank er mit 1141 Dollar für die Feinunze (31,1 Gramm) auf den tiefsten Wert seit drei Jahren. In Euro notiert das Edelmetall bei 978 Euro je Feinunze. Der eigentliche Wert von Gold zeigt sich aber in Zeiten hoher Inflationsraten und heftiger Währungskrisen, wie sie derzeit der russische Rubel erlebt. Dann bietet Gold den idealen Vermögensschutz, denn Gold ist ein universelles Zahlungsmittel, ewig haltbar und dauerhaft knapp, da es sich nicht wie Papiergeld vermehren lässt. Deshalb wird der Goldpreis immer der Inflation folgen und so die Kaufkraft erhalten, auch wenn durch Börsenspekulationen und Goldhandel die Preise zwischenzeitlich schwanken.

So legen Sie Ihr Geld möglichst günstig an
GirokontoZahlen Sie noch Gebühren für Ihr Girokonto? Viele Geldinstitute bieten inzwischen auch kostenlose Alternativen an. Gerade bei Direktbanken ist das gebührenfreie Konto zum Standard geworden. Wer auf seine Filiale um die Ecke nicht verzichten möchte, findet aber auch unter den traditionellen Banken Anbieter, bei denen das Konto kostenlos ist. Quelle: dpa
Angebote vergleichenSchon bei der Wahl des Kontos lohnt es sich, die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen. Während es bei einigen die Kreditkarte kostenlos gibt, werben Banken auch immer öfter mit anderen Zusatzleistungen. Die Postbank beispielsweise beglückt neue Kunden ihres "Postbank Giro Plus" derzeit mit einem kostenlosen Smartphone, wenn das Konto als Gehaltskonto geführt und online beantragt wird. Grundsätzlich muss das Kleingedruckte angeschaut werden, oft sind Konten nur kostenlos, wenn monatlich ein gewisser Betrag eingeht. Quelle: dpa
Gebühren am AutomatenGerade im Ausland kann Geldabheben extrem teuer werden - je länger und weiter die Reise ist, desto kostspieliger wird es oft. Einige Geldinstitute bieten ihren Kunden an, kostenlos auf der ganzen Welt Geld abzuheben - egal bei welcher Bank Sie gerade sind. Globetrotter sollten nach derartigen Angeboten, wie sie beispielsweise die Direktbank DKB hat, Ausschau halten. Quelle: dpa
DispozinsenAm meisten spart sicher derjenige, der den Dispo überhaupt nicht braucht und entsprechend auch keine Überziehungszinsen zahlen muss. Wer allerdings hin und wieder auf den Dispo angewiesen ist, sollte sich über die herrschenden Unterschiede informieren. Angesichts der erneuten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben einige Banken ihren Dispo zuletzt gesenkt, darunter auch Deutsche Bank und Commerzbank. Auch wenn es sich oft nur um Zinskosmetik handelt, lohnen sich Vergleiche zwischen verschiedenen Anbieter. Quelle: dpa
ETF statt teures FondsmanagementAktien gelten in der Niedrigzinsphase als alternativlos, was die Rendite angeht. Auf einzelne Aktien sollten allerdings eher erfahrene Anleger setzen, das Risiko im Depot soll bestmöglich gestreut werden. Bleiben für viele Privatanleger nur Fonds. Wer da auf aktiv von Fondsmanagern verwaltete Angebote setzt, muss natürlich auch das Fondsmanagement finanzieren und zahlt entsprechend hohe Gebühren. Anders bei ETFs. Das sind Indexfonds, die den jeweiligen Index, beispielsweise den Dax abbilden. Hier sind die Gebühren deutlich niedriger. Verschiedene Angebote hat beispielsweise iShares, der ETF-Anbieter des Vermögensverwalters Blackrock. Die ETFs können bei Banken und Sparkassen erworben werden. Bei einigen Direktbanken und Sparkassen kann sogar ein Sparplan abgeschlossen werden, bei dem monatliche Raten eingezahlt werden. Regelmäßiges Sparen funktioniert also auch kostengünstig mit Indexfonds. Quelle: REUTERS
DepotAuch die Kosten fürs Wertpapierdepot variieren von Bank zu Bank. Wer seine Geldanlage lieber selber in die Hand nimmt, kann normalerweise besonders viel sparen. Insbesondere regelmäßiges Sparen wird oft mit niedrigeren Depotkosten belohnt. Wer beispielsweise bei der comdirect mindestens quartalsweise in einen ETF-Sparplan einzahlt, dem werden die Gebühren für die Depotführung erlassen. Quelle: dpa
Jährlich statt monatlichVersicherungen gehören zu einer guten Geldanlage dazu. Zumindest die existenziellen Risiken sollten abgesichert sein. Wer seinen Beitrag bei Haftpflicht- oder Hausratversicherung einmal jährlich zahlt statt jeden Monat kleine Raten, kommt normalerweise günstiger davon. Das gilt beispielsweise auch für Kfz-Versicherungen. Quelle: dpa

Silber, Platin oder Edelsteine sind hingegen als Wertaufbewahrungsmittel schwieriger. Die beiden Edelmetalle sind wichtige Industrierohstoffe und ihre Preise schwanken daher auch mit der Konjunktur stärker. Juwelen sind generell kein homogenes Anlagegut, die Qualität und damit den Wert eines Diamanten, Rubins oder anderen Edelsteins können nur Gutachter bestimmen.

Derzeit ist die Gelegenheit für Goldkäufe günstig, denn der Goldpreis bewegt sich auf niedrigem Niveau. In Form von Anlagemünzen wie etwa dem südafrikanischen Krügerrand, den Wiener Philharmonikern, American Eagle oder kanadischem Maple Leaf sind sie ein ideales Geschenk. Kauf und Verkauf sind bei zahllosen Goldhändlern und Banken problemlos möglich. Der Goldhandel verlangt für Anlagemünzen aus einer Feinunze reinem Gold in der Regel einen Aufschlag von zwei bis fünf Prozent auf den Goldpreis. Wer die Münzen später wieder verkaufen will, sollte nahezu den Gegenwert für die Feinunze Gold erhalten.

So sieht die Geldanlage der Deutschen aus

Schmuck verliert an Wert

Goldschmuck taugt hingegen nur sehr eingeschränkt zum Schutz vor Vermögensverlusten, denn die Schmuckpreise liegen meist sehr weit über dem Wert des enthaltenen Goldes. Je nach Gestaltung und handwerklichem Aufwand liegen die Preise schnell beim Doppelten und mehr des reinen Edelmetallgegenwertes. Wer Schmuck wieder zu Geld machen will, erhält zudem oft nur 90 Prozent des Edelmetallwertes. Eine Kette oder ein Ring aus Gold hat damit zwar einen bleibenden Wert, allerdings liegt der wahre Zauber im Tragen der Schmuckstücke.

Alte Bausparverträge sind wertvoll

Ein schönes Geldgeschenk kann auch der bereits angesparte Bausparvertrag sein. Ältere Verträge bieten dabei noch attraktive Guthabenzinsen. Derzeit kündigen einige Bausparkassen alte, voll angesparte Bausparverträge, wenn die Kreditsumme für den Immobilienkauf nach zehn Jahren nicht abgerufen wurde, denn diese Verträge bringen auf die Ersparnisse nicht selten 3,5 Prozent Zinsen oder mehr. Angesichts der aktuell rekordniedrigen Zinsen wird das für die Bausparkassen allmählich zu teuer.

Wer so einen Vertrag bekommt und damit noch ein paar Jahre Zeit hat, bis es zur Vertragsauflösung oder zur Immobilienfinanzierung kommt, kann sich daher glücklich schätzen und sollte daran festhalten, solange es geht. Derartige Konditionen wird es so schnell nicht wieder geben.

Neue Verträge sind hinsichtlich der Verzinsung uninteressant und nur sinnvoll, wenn wirklich in ferner Zukunft ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder modernisiert werden soll, aber schon jetzt der niedrige Bauzins dauerhaft gesichert werden soll. Geht es jedoch primär um die Verzinsung und einen langen Anlagehorizont, sind kostengünstigere Sparpläne der Banken oder noch renditeträchtigere Aktien- und Fondssparpläne die bessere Wahl.

Bessere Chancen mit Wertpapieren

Aktien, Anleihen oder Fonds bieten derzeit noch die besten Renditechancen für Anleger. Interessant sind sie für Beschenkte, die langfristig investieren möchten und auf das Geld bis auf weiteres nicht angewiesen sind. Denn je länger der Anlagehorizont – mindestens drei Jahre sollte es schon sein – umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass auch Verluste an der Börse wieder ausgeglichen werden. Empfehlenswert sind seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise vor allem solide Aktiengesellschaften mit regelmäßiger hoher Dividendenausschüttung, die unabhängig von der Kursentwicklung erfolgt. Die dividendenstärksten Dax-Unternehmen schaffen etwa eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent – und sind damit viel einträglicher als garantierte Bankprodukte.

Sammlerstücke, die ein kleines Vermögen kosten
Superman-Comic Quelle: IMAGO
WeinAuch Wein ist bei Sammlern begehrt. Den bislang höchsten Preis erzielte eine Flasche 1974er Chateau Cheval Blanc. Die einmalige Flasche wurden von einem Liebhaber für 304.000 US-Dollar gekauft. Fünfstellige Beträge sind für seltene Weine nicht ungewöhnlich. Allerdings müssen die edlen Tropfen fachgerecht gelagert werden, um weiterhin schmackhaft zu bleiben. Bestimmte Weine können ihren Wert bei richtiger Lagerung um bis zu 20 Prozent jährlich steigern. Quelle: IMAGO
Teekanne Quelle: dpa
Dinosaurierknochen Quelle: AP
FossilienFossilien zu sammeln hat einen eigenen Charme, denn die Funde sind Millionen von Jahren alt. Es gibt allerdings viele nahezu wertlose, weil häufig vorkommende Fossilien. Hinzu kommt, dass derlei Versteinerungen in manchen Bundesländern per Gesetz dem Land ganz oder zur Hälfte gehören. Auf Messen oder Fachtagungen werden Fossilien auch gehandelt. Generelle Aussagen zur Rendite sind kaum möglich und es gibt sogar Fälschungen. Quelle: Fotolia
PorzellanJahrhundertelang hüteten die Chinesen das Geheimnis der Porzellanherstellung und drohten Verrätern mit Strafe. Marco Polo brachte es erstmals nach Europa. Erst im 18. Jahrhundert lüfteten die Sachsen das Produktionsgeheimnis. Meißener Porzellan hat seitdem eine herausragende Stellung unter Sammlern in Europa. Viele Stücke erschienen in streng limitierter Auflage. Generell steigt der Wert um acht bis zehn Prozent jährlich, besonders begehrte und seltene Stücke auch deutlich mehr. Quelle: IMAGO
RumAnders als Whisky, Wein oder Cognac findet Rum erst seit kurzem immer mehr Fans unter Anlegern. Dabei ist die Vielfalt enorm und in den vergangenen Jahren erzielten kundige Rum-Sammler beachtliche Wertsteigerungen mit Flaschenpreisen von bis zu 1000 Euro. Ausgewählte Sorten verzeichneten seit 2008 Preissteigerungen um mehr als 300 Prozent. Besonders geeignet als Wertanlage sind ausgesuchte, lang gereifte Sorten und alte Abfüllungen von den karibischen Inseln. Quelle: Fotolia

Wer ein ganzes Aktiendepot geschenkt bekommt, muss volljährig sein und der Depotbank sein Risikoprofil mitteilen, aus dem hervorgeht, ob und wie viel Verlust der Anleger aushält. Wie bei allen Geldanlagen gehen dabei höhere Renditechancen auch mit höheren Verlustrisiken einher. Oberstes Gebot bei der Wertpapieranlage ist daher eine Streuung der Risiken über Anlageklassen, Branchen und Länder. Sinnvoll möglich ist das aber erst mit einem Depotvolumen von mindestens 10.000 Euro. Die WirtschaftsWoche empfiehlt dafür eine Depotstruktur aus Aktien, Anleihen, Bargeld und Gold, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat und sich auch für den Aufbau einer Altersvorsorge eignet.

Zuerst Schulden tilgen

Wer zu den Festtagen Geld geschenkt bekommt, aber noch Kreditschulden hat, sollte das Geld nicht anlegen. Er erzielt den besten Effekt für sein Vermögen, wenn er die Summe zur Schuldentilgung nutzt. Schließlich liegen die Kreditzinsen deutlich über der Verzinsung von Guthaben und eine vorzeitige Rückzahlung schafft neue finanzielle Spielräume für Sparvorhaben.

Viele Raten- und Baukredite bieten die Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgung. Gerade bei Hypothekenkrediten mit langen Laufzeiten macht sich eine einmalige Tilgungszahlung sehr positiv bemerkbar. Wer zum Beispiel einen Immobilienkredit über 200.000 Euro mit 20 Jahren Zinsbindung, einem Zinssatz von 3,5 Prozent und eine Anfangstilgung von zwei Prozent hat, kann mit einer einmaligen Sondertilgung über 2500 Euro viel bewirken.

Die Schuldentilgung spart nach Berechnungen des Vergleichsportals Biallo 21.000 Euro an Zinszahlungen bis zum Laufzeitende und verkürzt die Rückzahlungsdauer auf einen Schlag um acht Jahre. Besser lässt sich das Weihnachtsgeld nicht anlegen.

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