Myrrhe, Weihrauch und Gold: Die Gaben der heiligen drei Könige für das Christkind waren seinerzeit für den Anlass gewiss passend und besonders kostbar. Heute würde sich wohl kaum jemand über Myrrhe und Weihrauch freuen, über Gold dafür umso mehr. Tatsächlich sind Geldgeschenke heute so beliebt wie eh und je.
Im Durchschnitt gab jeder Deutsche – je nach Untersuchung – zwischen 219 und 285 Euro für Weihnachtsgeschenke aus – und nicht selten war das Geld selbst das Geschenk. Auf der Beliebtheitsskala rangieren Geld und Gutscheine bei den Weihnachtsgeschenken einer Untersuchung von Ernst & Young zufolge auf Platz eins. Eine Umfrage von MasterCard unter rund 15.000 Europäern förderte außerdem zutage, dass fast jeder zweite schon von einem unbedacht ausgewählten Geschenk enttäuscht wurde. Da ist das Geldgeschenk für viele eine risikoarme Alternative.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Beschenkte entscheidet selbst, ob und wofür er das Geld ausgibt. Idealerweise hilft es beim Erreichen eines großen Sparziels oder sogar beim langfristigen Vermögensaufbau. Geld lässt sich ohne Zweifel immer einem sinnvollen Zweck zuführen, umtauschen ist unnötig. Das mag zwar vielen unromantisch oder unpersönlich vorkommen. Aber was ist denn bitteschön an Smartphones und Spielkonsolen so romantisch? Ein finanzielles Polster hingegen ist für jeden sinnvoll, weil es finanzielle Freiheit und Handlungsspielräume eröffnet und Sicherheit stiftet.
Die Beschenkten dürften sich jedenfalls über den warmen Geldregen zum Fest gefreut haben. Dabei liegen nicht nur Gutscheine und Bargeld unter dem Baum. Feierlich übergeben kann man auch ein Sparbuch, Bausparvertrag, Gold- und Silbermünzen oder ein Aktiendepot – beziehungsweise dessen Kontoauszug.
Geld rentabel deponieren
Wer schon auf das geschenkte Geld gewartet hat, um eine lange benötigte Anschaffung zu tätigen, muss nicht lange überlegen. Wer aber sein Geld lieber für ein langfristiges großes Sparziel oder einfach den Vermögensaufbau zur Seite legen will, sollte die Angebote für Sparer genau vergleichen.
Zehn wichtige Tipps für Privatanleger
Edward Bonham Carter, Chairman des britischen Fondsanbieters Jupiter, gibt zehn Ratschläge, die Privatanleger bei der Geldanlage beherzigen sollten.
30. April 2014
"Anleger sind häufig zu ungeduldig. Sie glauben, dass es ihnen hilft, eine gute Performance zu machen, wenn sie häufig die Anlage wechseln. Viele schneiden dadurch nicht besser ab, als wenn sie mittel- bis langfristig investiert bleiben würden."
"Kein Fonds kann immer besser abschneiden als ein Vergleichsindex. Deshalb ist es auch für die Kunden so schädlich, wenn sie immer in den Performancelisten nach den besten Fonds schauen. Wenn sie die jeweils kaufen, wird das auf lange Sicht keinen Erfolg haben."
"Kein Fonds kann immer besser abschneiden als ein Vergleichsindex. Deshalb ist es auch für die Kunden so schädlich, wenn sie immer in den Performancelisten nach den besten Fonds schauen. Wenn sie die jeweils kaufen, wird das auf lange Sicht keinen Erfolg haben."
"Anleger sollten jedoch die Verteilung ihrer Anlageklassen jährlich überprüfen. Sind Aktien sehr stark gestiegen, sollten sie einen Teil davon als Gewinn abschöpfen und in die anderen Anlagearten stecken. Dadurch bleibt langfristig die für die Risikoabsicherung wichtige Anlageaufteilung erhalten."
"Wer sich Dividenden immer ausschütten lässt, profitiert nicht vom Zinseszinseffekt. Daher ist es sinnvoll, Ausschüttungen auch bei Fonds jährlich automatisch wieder anlegen zu lassen."
"Neue Ideen bei Anlageprodukten sind oft Verkaufsschlager. Aber Anleger sollten bei ihnen vorsichtig sein und lieber zunächst auf den Erfolgsnachweis warten, bevor sie zugreifen."
"Wertsicherungsversprechen sind in, aber Anleger müssen beachten, dass jede Wertsicherung Rendite kostet."
"Menschen, die versprechen, dass sie bei der Geldanlage alles im Griff haben und alles können, sollte man mit Vorsicht genießen."
"Psychologie ist wichtig. Man darf nie zu optimistisch oder pessimistisch werden. Und man sollte sich von der Masse fern halten."
"In einem Bullenmarkt mit stark steigenden Aktienkursen will man Fondsmanager haben, die 22 Jahre alt und unbekümmert sind. Aber im Sturm ist es besser, einen erfahrenen Fondsmanager zu haben."
Gerade in wohlhabenden Familien und vor allem in großen Unternehmerfamilien sind großzügige Übertragungen von Geld- und Vermögenswerten in der Weihnachtszeit gang und gäbe. In diesem und kommenden Jahr dürfte das besonders zutreffen, weil das Bundesverfassungsgericht gerade erst die Steuerprivilegien für Firmenerben als verfassungswidrig gekippt und bis 2016 ein neues Erbrecht verlangt hat. Wer also Betriebsvermögen ohne große Steuerlast an die Nachkommen weitergeben will, kann das voraussichtlich noch bis Ende kommenden Jahres. Auf der sicheren Seite ist, wer Betriebsvermögen noch in diesem Jahr auf seine Erben überträgt.
Größere Bargeldbeträge gehören jedenfalls nicht unter das Kopfkissen oder in die Sockenschublade, sondern auf ein Konto. Ein gewöhnliches Girokonto ist dabei die schlechteste Variante, da es keine oder nicht nennenswerte Zinsen bringt und die Gefahr besteht, dass das Geld beim nächsten Großeinkauf einfach mit ausgegeben wird. Wer ernsthaft sparen möchte, muss Geldgeschenke und Ersparnisse gesondert horten. Und das möglichst ohne Verlustrisiko, zu möglichst niedrigen Gebühren und mit einer attraktiven Verzinsung.
Zins oberhalb der Inflation ist die Herausforderung
Das ist angesichts der insgesamt niedrigen Zinsen aber alles andere als einfach. Wer verhindern will, dass seine Ersparnisse weniger werden, muss darauf achten, dass die Verzinsung seines Geldes oberhalb der Inflationsrate liegt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Deutschen trotz der Minizinsen noch immer 500 Milliarden Euro auf Sparbüchern geparkt haben – kein gutes Geschäft. Wer zum Beispiel auf einem Sparbuch 0,5 Prozent Zinsen bekommt, – was im Marktvergleich derzeit viel ist – liegt damit immer noch unter der aktuellen Inflationsrate. Die Teuerungsrate in Deutschland lag im November 2014 bei 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – zum Jahresbeginn betrug sie noch 1,3 Prozent. Das heißt, dass das Geld auf dem Sparbuch trotz der niedrigen Inflationsrate und einem vergleichsweise hohen Sparbuchzins mit der Zeit an Kaufkraft verliert. Anleger verlieren so schleichend ihre Ersparnisse.
Noch sind Inflation und Zinsniveau niedrig. Aber erklärtes Ziel der Europäischen Zentralbank ist es, die Inflationsrate wieder auf den Zielwert von knapp zwei Prozent pro Jahr steigen zu lassen. Es ist also damit zu rechnen, dass dieser Wert in absehbarer Zeit erreicht wird, die Zinsen aber vorerst sehr niedrig bleiben. Wer sicher gehen will, dass die Verzinsung oberhalb der Inflationsrate liegt, sollte also zusehen, dass er mehr als zwei Prozent Zinsen für sein Geld bekommt.
Tagesgeldkonten besser als Girokonto
Tagesgeldkonten sind da gegenüber dem Girokonto oder einem Sparbuch schon eine deutlich bessere Option. Sie bieten mehr Zins, dennoch ist das Geld täglich verfügbar. Viele Tagesgeldkonten sind zudem gebührenfrei. Mit etwas Glück gibt es sogar noch einen Weihnachtszins: Zum Fest bieten viele Banken Sonderkonditionen. Bis zum Jahresende bietet zum Beispiel die DAB Bank ein kostenloses Depotkonto mit 2,5 Prozent Zinsen für mindestens sechs Monate und bei Einzahlung von mindestens 5000 und maximal 20.000 Euro. Alternativ können auch Wertpapiere übertragen werden. Wer sein altes Wertpapierdepot gleich ganz auflöst, kann den Tagesgeldzins zudem auf stolze 3,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich verschenkt die DAB Bank mit dem Weihnachtskonto auch noch 20 Wertpapiertransaktionen.
Ohne das Weihnachtsangebot bietet die DAB Bank nur 0,60 Prozent Zinsen. Der Schnäppchenzins dient nur der Neukundengewinnung, daher gelten die Top-Konditionen nur für eine begrenzte Zeit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Zins nach einem halben Jahr auf das Standardniveau sinkt.
Auch andere Banken bieten hohe Zinsen für neue Kunden. Die Targobank zahlt beispielsweise 2,5 Prozent, die Consors Bank 2,0 Prozent. Weil die Zinsen sogar für zwölf Monate garantiert sind, fahren Kunden damit unter Umständen sogar noch besser als mit den 3,5 Prozent der DAB Bank. Bei einer Einzahlung von 10.000 Euro brächte die DAB Bank es in einem Jahr garantiert auf 193 Euro Zinsgewinn. Dagegen winken bei der Targobank 250 Euro, bei der französischen Consorsbank 200 Euro an Zinseinnahmen.
Mehr Zins und mehr Risiko im Ausland
Die attraktivsten Zinsen bieten überwiegend ausländische Banken. Sparer sollten aber dringend darauf achten, dass sie ihr Geld im Euro-Raum anlegen, um Verluste durch Wechselkursschwankungen zu vermeiden. Außerdem sollte die Auslandsbank eine Einlagensicherung bieten, die auch beim Konkurs der Bank die Auszahlung der Ersparnisse an den deutschen Sparer garantiert. Daher müssen sich Sparer vorher genau über ihre Rechte und Garantien im Ausland informieren. Ein Risiko aber bleibt: Im Pleitefall muss der Sparer seine Rechte auch durchsetzen, was bei ausländischen Banken zusätzlichen Aufwand und Kosten bedeuten kann.
Nur die großzügigsten Banken bieten auf reguläre Tagesgeldkonten derzeit maximal 1,25 Prozent. Noch liegen die Zinsen damit oberhalb der Inflationsrate. Mit einem Vergleichsrechner lassen sich die besten Bankangebote abhängig vom Sparbetrag schnell ermitteln.
Festgeld zum Fest
Festgeldkonten bringen mehr Zins, weil das Geld für eine bestimmte Zeit nicht verfügbar ist. Diese Zeit kann zwischen wenigen Monaten und vielen Jahren liegen. Was an Flexibilität fehlt, schafft dafür Stabilität: Der Zinssatz ist für die Laufzeit des Festgeldkontos festgeschrieben und ändert sich nicht.
Wer also Geld in Form eines Festgeldkontos bekommt, muss warten, bis er an das Geld rankommt. Andererseits ist es für manchen schon ein gutes Gefühl zu wissen, dass dem Guthaben bis zum Tag X nichts passieren kann.
Aber selbst bei Festgeldkonten bekommt der Sparer nur bei entsprechend langer Laufzeit eine Verzinsung von zwei Prozent und mehr. Derzeit liegen gute Zinssätze auf einem Festgeldkonto mit einem Jahr Festschreibung und einer Einzahlung von 10.000 Euro bei 1,5 bis 1,6 Prozent. Dieser Zinssatz ist allerdings mit den Sonderangeboten beim Tagesgeld auch erreichbar. Steigt die Laufzeit auf fünf Jahre, bringen Festgeldkonten bis zu 2,1 Prozent. Ob aber die Zinsen in der Euro-Zone binnen der nächsten fünf Jahre nicht auch wieder ansteigen, wie es sich zumindest in den USA für das kommende Jahr schon abzeichnet, kann derzeit niemand mit Gewissheit sagen. In fünf Jahren könnten die nun festgeschriebenen 2,1 Prozent vergleichsweise niedrig sein.
Eine Alternative können auch sogenannte Sparbriefe sein, die die Banken anbieten. Sie bieten einen festen Zins für eine bestimmte Laufzeit. Derzeit gibt es für 1000 Euro und eine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten bis zu 1,5 Prozent Zinsen. Tritt während der Laufzeit ein finanzieller Engpass ein, sind Sparbriefe außerdem bis zu 100 Prozent beleihbar. Das Angebot ist vielfältig und orientiert sich an den Kundenwünschen. Auch hier bieten Vergleichsrechner einen Überblick über marktübliche und besonders attraktive Konditionen. Wichtig: Sparer sollten Sparbriefe mit Nachrangabrede meiden. Denn ist die Bank pleite und Nachrangabrede vereinbart, greift die Einlagensicherung nicht. Aus dem Vermögen der Bank werden alle anderen Gläubiger dann vorrangig bedient, der Sparer geht womöglich leer aus.
Gold für die Währungskrise
Der Goldpreis unterlag in den vergangenen Monaten deutlichen Schwankungen, im November sank er mit 1141 Dollar für die Feinunze (31,1 Gramm) auf den tiefsten Wert seit drei Jahren. In Euro notiert das Edelmetall bei 978 Euro je Feinunze. Der eigentliche Wert von Gold zeigt sich aber in Zeiten hoher Inflationsraten und heftiger Währungskrisen, wie sie derzeit der russische Rubel erlebt. Dann bietet Gold den idealen Vermögensschutz, denn Gold ist ein universelles Zahlungsmittel, ewig haltbar und dauerhaft knapp, da es sich nicht wie Papiergeld vermehren lässt. Deshalb wird der Goldpreis immer der Inflation folgen und so die Kaufkraft erhalten, auch wenn durch Börsenspekulationen und Goldhandel die Preise zwischenzeitlich schwanken.
Silber, Platin oder Edelsteine sind hingegen als Wertaufbewahrungsmittel schwieriger. Die beiden Edelmetalle sind wichtige Industrierohstoffe und ihre Preise schwanken daher auch mit der Konjunktur stärker. Juwelen sind generell kein homogenes Anlagegut, die Qualität und damit den Wert eines Diamanten, Rubins oder anderen Edelsteins können nur Gutachter bestimmen.
Derzeit ist die Gelegenheit für Goldkäufe günstig, denn der Goldpreis bewegt sich auf niedrigem Niveau. In Form von Anlagemünzen wie etwa dem südafrikanischen Krügerrand, den Wiener Philharmonikern, American Eagle oder kanadischem Maple Leaf sind sie ein ideales Geschenk. Kauf und Verkauf sind bei zahllosen Goldhändlern und Banken problemlos möglich. Der Goldhandel verlangt für Anlagemünzen aus einer Feinunze reinem Gold in der Regel einen Aufschlag von zwei bis fünf Prozent auf den Goldpreis. Wer die Münzen später wieder verkaufen will, sollte nahezu den Gegenwert für die Feinunze Gold erhalten.
So sieht die Geldanlage der Deutschen aus
35 Prozent der Deutschen haben eine Lebensversicherung abgeschlossen.
Fast ebenso viele, nämlich 32 Prozent, besitzen einen Bausparvertrag oder Bausparplan.
In Deutschland besitzen 29 Prozent der Bürger ein Tagesgeldkonto.
Ebenso viele, nämlich 29 Prozent, sehen ihre Immobilie als Geldanlage an.
20 Prozent besitzen Fondsanteile, 17 Prozent Festgeld/Termingeld und 12 Prozent Aktien.
Deutlich geringer ist dagegen der Anteil der Edelmetallbesitzer: sieben Prozent haben in Goldbarren oder -münzen investiert und vier Prozent zählen Silberbarren oder -münzen zu ihrem Besitz.
Sechs Prozent sehen ihre Antiquitäten (z. B. einen sehr alten Schrank) als Geldanlage und vier Prozent besitzen wertvolle Kunstgegenstände.
Jeweils zwei Prozent haben Geld in Anleihen bzw. Zertifikate angelegt.
Schmuck verliert an Wert
Goldschmuck taugt hingegen nur sehr eingeschränkt zum Schutz vor Vermögensverlusten, denn die Schmuckpreise liegen meist sehr weit über dem Wert des enthaltenen Goldes. Je nach Gestaltung und handwerklichem Aufwand liegen die Preise schnell beim Doppelten und mehr des reinen Edelmetallgegenwertes. Wer Schmuck wieder zu Geld machen will, erhält zudem oft nur 90 Prozent des Edelmetallwertes. Eine Kette oder ein Ring aus Gold hat damit zwar einen bleibenden Wert, allerdings liegt der wahre Zauber im Tragen der Schmuckstücke.
Alte Bausparverträge sind wertvoll
Ein schönes Geldgeschenk kann auch der bereits angesparte Bausparvertrag sein. Ältere Verträge bieten dabei noch attraktive Guthabenzinsen. Derzeit kündigen einige Bausparkassen alte, voll angesparte Bausparverträge, wenn die Kreditsumme für den Immobilienkauf nach zehn Jahren nicht abgerufen wurde, denn diese Verträge bringen auf die Ersparnisse nicht selten 3,5 Prozent Zinsen oder mehr. Angesichts der aktuell rekordniedrigen Zinsen wird das für die Bausparkassen allmählich zu teuer.
Wer so einen Vertrag bekommt und damit noch ein paar Jahre Zeit hat, bis es zur Vertragsauflösung oder zur Immobilienfinanzierung kommt, kann sich daher glücklich schätzen und sollte daran festhalten, solange es geht. Derartige Konditionen wird es so schnell nicht wieder geben.
Neue Verträge sind hinsichtlich der Verzinsung uninteressant und nur sinnvoll, wenn wirklich in ferner Zukunft ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder modernisiert werden soll, aber schon jetzt der niedrige Bauzins dauerhaft gesichert werden soll. Geht es jedoch primär um die Verzinsung und einen langen Anlagehorizont, sind kostengünstigere Sparpläne der Banken oder noch renditeträchtigere Aktien- und Fondssparpläne die bessere Wahl.
Bessere Chancen mit Wertpapieren
Aktien, Anleihen oder Fonds bieten derzeit noch die besten Renditechancen für Anleger. Interessant sind sie für Beschenkte, die langfristig investieren möchten und auf das Geld bis auf weiteres nicht angewiesen sind. Denn je länger der Anlagehorizont – mindestens drei Jahre sollte es schon sein – umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass auch Verluste an der Börse wieder ausgeglichen werden. Empfehlenswert sind seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise vor allem solide Aktiengesellschaften mit regelmäßiger hoher Dividendenausschüttung, die unabhängig von der Kursentwicklung erfolgt. Die dividendenstärksten Dax-Unternehmen schaffen etwa eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent – und sind damit viel einträglicher als garantierte Bankprodukte.
Wer ein ganzes Aktiendepot geschenkt bekommt, muss volljährig sein und der Depotbank sein Risikoprofil mitteilen, aus dem hervorgeht, ob und wie viel Verlust der Anleger aushält. Wie bei allen Geldanlagen gehen dabei höhere Renditechancen auch mit höheren Verlustrisiken einher. Oberstes Gebot bei der Wertpapieranlage ist daher eine Streuung der Risiken über Anlageklassen, Branchen und Länder. Sinnvoll möglich ist das aber erst mit einem Depotvolumen von mindestens 10.000 Euro. Die WirtschaftsWoche empfiehlt dafür eine Depotstruktur aus Aktien, Anleihen, Bargeld und Gold, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat und sich auch für den Aufbau einer Altersvorsorge eignet.
Zuerst Schulden tilgen
Wer zu den Festtagen Geld geschenkt bekommt, aber noch Kreditschulden hat, sollte das Geld nicht anlegen. Er erzielt den besten Effekt für sein Vermögen, wenn er die Summe zur Schuldentilgung nutzt. Schließlich liegen die Kreditzinsen deutlich über der Verzinsung von Guthaben und eine vorzeitige Rückzahlung schafft neue finanzielle Spielräume für Sparvorhaben.
Viele Raten- und Baukredite bieten die Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgung. Gerade bei Hypothekenkrediten mit langen Laufzeiten macht sich eine einmalige Tilgungszahlung sehr positiv bemerkbar. Wer zum Beispiel einen Immobilienkredit über 200.000 Euro mit 20 Jahren Zinsbindung, einem Zinssatz von 3,5 Prozent und eine Anfangstilgung von zwei Prozent hat, kann mit einer einmaligen Sondertilgung über 2500 Euro viel bewirken.
Die Schuldentilgung spart nach Berechnungen des Vergleichsportals Biallo 21.000 Euro an Zinszahlungen bis zum Laufzeitende und verkürzt die Rückzahlungsdauer auf einen Schlag um acht Jahre. Besser lässt sich das Weihnachtsgeld nicht anlegen.