Kein Arbeitnehmer ohne Versicherungsschutz: Es gibt eine ganze Reihe von Ausgaben, um die ein Angestellter nicht herum kommt. Eine Kranken- und Pflegeversicherung ist zum Beispiel ebenso vom Gesetzgeber vorgeschrieben wie eine Kfz-Haftpflichtversicherung für Autofahrer (Teil- und Vollkasko sind freiwillig).
Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung gibt es zum einheitlichen Beitragssatz von 15,5 Prozent des Bruttolohns, private Versicherungen sind erst ab einem Einkommen ab 4.575 Euro brutto pro Monat möglich. Selbstständige und Beamte müssen sich privat versichern. Bei Angestellten zahlt der Arbeitgeber knapp die Hälfte der Pflichtbeiträge, der Rest wird vom Gehalt abgebucht.
Allerdings sollten gerade Berufseinsteiger mit dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung noch vorsichtig sein. Die sind zwar in jungen Jahren deutlich billiger als die gesetzlichen Krankenkassen, allerdings bleibt der Weg zurück in die Gesetzliche in der Regel versperrt.
Außerdem sollten sich Interessenten darüber im Klaren sein, dass die Versicherungsbeiträge bei den privaten Versicherern im Alter dramatisch steigen können. Wer etwa eine Familie gründen möchte, muss zudem bedenken, dass Kinder und unter Umständen auch der Partner ohne Zusatzkosten in der gesetzlichen Kasse mitversichert sind, in der PKV hingegen muss für jede Person ein Beitrag bezahlt werden.
Private Haftpflicht, sinnvoll und günstig
Uneingeschränkt sinnvoll ist eine private Haftpflichtversicherung. Sie schützt gegen Schadenersatzansprüche bei persönlicher Haftung. Wer etwa einen Unfall mit großem Sachschäden oder sogar Verletzten verschuldet, muss mit hohen Zahlungen rechnen, teilweise sogar mit lebenslangen Rentenzahlungen an die Opfer.
Wer die aus eigener Tasche bestreiten muss, ist womöglich dauerhaft ruiniert. Eine Haftpflichtversicherung sollte mindestens Schäden bis zu einer Höhe von zehn Millionen Euro abdecken und kostet nicht viel, typischerweise nur ein paar Euro im Monat für einen Single.
Berufsunfähigkeit und Tod können noch warten
Wichtig, aber keineswegs zwingend ist ein Schutz vor den finanziellen Folgen von Arbeitsunfähigkeit und Tod. Meist hat der Abschluss dieser Policen noch ein paar Jahre Zeit. Wer aber als Alleinverdiener eine Familie mit kleinen Kindern zu versorgen hat, tut gut daran, diese Risiken zu versichern.
Gegen den eigenen Todesfall schützen junge Angestellte ihre Familie am günstigsten mit einer Risikolebensversicherung. Kapitallebensversicherungen, die gleichzeitig Sparkapital für die Altersvorsorge bilden, sind hingegen kostspielig und meist auch renditearm. Andere Sparvehikel sind da mittlerweile attraktiver. Aber dazu später mehr.
Die vielfach empfohlene Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) zahlt, wenn Krankheit oder Unfall verhindern, dass man seinen Beruf weiter ausübt. Gegen den Ausfall des Einkommens bietet die BU-Versicherung dann eine monatliche Rente, bis der Ruhestand erreicht ist.
Die Beiträge für so eine Versicherung sind zwar in jungen Jahren noch niedrig, allerdings sollten Berufseinsteiger beachten, dass auch hier die Beiträge mit den Jahren deutlich steigen können. Da diese Versicherung relativ kostspielig ist, sollten sich Berufseinsteiger den Abschluss gut überlegen und gegebenenfalls damit noch etwas warten, bis sich der weitere berufliche Weg abzeichnet. Wer weniger eine Krankheit als einen Unfall fürchtet, kann eine deutlich günstigere private Unfallversicherung abschließen. Gegen Arbeitsunfälle muss der Arbeitgeber versichern.
Die Ausgaben für die wichtigsten Versicherungen lassen sich in der Regel durch Tarifvergleiche niedrig halten. Am Anfang sollte es darum gehen, die laufenden Kosten so niedrig wie möglich zu halten, damit Spielräume für andere Ziele bleiben. Praktisch ist ein Tagesgeldkonto, das immer noch ein wenig mehr Verzinsung bietet als ein Girokonto. Ein Geldmarktfonds kann auch eine Alternative sein.