Risikoneigung Welcher Anlagetyp sind Sie?

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Nur kaufen, was man versteht

Zehn wichtige Tipps fürs Geldanlagegespräch
Ein Mann hält eine Check-Liste in den Händen Quelle: Fotolia
Staßenschilder warnen Fußgänger vor herabfallenden Steinen Quelle: dpa
Alternativen einfordernOft präsentieren Berater ihren Kunden nur ein Produkt – nach dem Motto „Das habe ich nur für Sie ausgewählt“. Nicht selten sind das die Produkte, für die der Berater die höchste Provision bekommt, aber eben nicht die für den Kunden passenden Anlagen. Sparer sollten unbedingt Alternativen einfordern, um vergleichen zu können. Genauso ist es wichtig, nicht nur eine Bank nach guten Anlagen zu fragen. Gehen Sie lieber zu mehreren Geldinstituten und vergleichen die Angebote. Quelle: Fotolia
Eine Dame in einem Beratungsgespräch Quelle: Fotolia
Ein Mann schaut durch eine Lupe Quelle: Fotolia
KostenrechnungHohe Gebühren fallen auch dann an, wenn der Kunde nicht in Wertpapiere investiert. Bei Bausparverträgen etwa verlangen Banken in der Regel einen Prozent der Bausparsumme als Abschlussgebühr. Anleger sollten eine genaue Übersicht einfordern, auf der alle anfallenden Gebühren und Provisionen aufgeführt sind. Wer ein kompliziertes Produkt wie einen Bausparvertrag nicht braucht, sollte sich nicht scheuen, nach einfacheren Anlagen wie einem Banksparplan zu fragen. Quelle: Fotolia
Ein Beratungsgespräch Quelle: Fotolia

"Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist es für den Vermögenserhalt wichtig, dass Sparer zumindest teilweise zu Anlegern werden", sagt Sponer von der Commerzbank. Andernfalls frisst die Inflation das Vermögen klammheimlich auf. Die Geldanlage der Wahl muss also "eine Rendite oberhalb der Inflationsrate erwirtschaften." In diesem Punkt haben die risikoreicheren Produkte den konservativen einiges voraus: Je höher das Verlustrisiko, desto höher ist die Rendite. Je sicherer ein Produkt, desto weniger bleibt nachher beim Sparer hängen. Trotzdem sollten sich auch risikoaffine Anleger nicht einfach auf Produkte mit Traumrenditen stürzen. "Die Kenntnisse des Kunden spielen eine große Rolle: Nur was er kennt und versteht, soll er auch kaufen", bestätigt auch Sponers Kollegin Anja Czysch. Kennt der jeweilige Kunde ein Produkt nicht, dass ihm der Berater empfiehlt, müsse es dementsprechend ausführlich erklärt werden - auch über das Beratungsprotokoll hinaus.

Worauf Sie beim Protokoll achten müssen

Leider hält sich nicht jeder Finanzberater an diese Aufklärungspflicht: Gegen Anlageberater von Banken und Sparkassen sind bis Ende Juni 2013 deshalb 7443 Beschwerden von Privatkunden bei der Finanzaufsicht Bafin angezeigt worden. Private Banken waren mit 3462 Beschwerden am meisten betroffen. Es folgen Sparkassen (2293), Genossenschaftsbanken (640) und Finanzdienstleister (48). Wegen Verstößen gegen Beratungsprotokoll-Pflichten habe die Behörde bisher sechs rechtskräftige Bußgeldbescheide erlassen - gegen fünf Privatbanken und eine Sparkasse. Weitere 28 Bußgeldverfahren seien anhängig. Seit Einführung der Beratungsprotokolle 2010 habe sich die Anlageberatung verbessert.

Was muss im Protokoll drinstehen?

Die Spitzenverbände der Kreditwirtschaft sprachen von einer relativ geringen Zahl im neu geschaffenen Beschwerderegister bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Dies sei der Beleg für die weiter verbesserte Beratungsqualität: „Das gilt umso mehr, da bei der Bafin die gesamte Bandbreite von Beschwerden - von Kritik, über Reklamationen bis hin zu tatsächlichen Beschwerden - registriert werden, ganz gleich, ob berechtigt oder unberechtigt.“

Zehn Geldanlage-Tipps
Geld und ein Display
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Eine Hand und Münzen
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Eine Lupe vergrößert das Wort Kontoauszug Quelle: dpa

Aber spätestens seit Ausbruch der Finanzkrise seien Investoren vorsichtiger geworden, so Sponers Einschätzung. Man kaufe nicht mehr einfach so blind drauf los. Auch die Erfahrung, dass Finanzmärkte stark reagieren können, habe in den letzten Jahren zu Verunsicherung geführt. Das Resultat: "Wenn Kunden sich zwischen zwei Produkten entscheiden, wählen sie tendenziell eher das konservativere." Grundsätzlich müssen Anleger sich aber immer vor Augen halten, dass letztlich sie die Kaufentscheidung treffen - nicht die Bank oder der Berater.

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