Rohstoff für E-Auto-Akkus Wie Privatanleger auf den Kobalt-Boom setzen

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Kobalt soll raus aus den Akkus

So benötigt die Batterie des Tesla Model 3 erheblich weniger Kobalt als Akkus früherer Generationen. Auch BMW und Volkswagen unternehmen erheblich Anstrengungen, die Abhängigkeit vom Kobalt zu reduzieren. Hierfür dürften vor allem bei VW in der jüngeren Vergangenheit gescheiterte Versuche, feste Lieferverträge unter Dach und Fach zu bringen, verantwortlich sein. Der Konzern setzt mehr und mehr auf das Recycling von verbrauchten Batterien.

Nach einem Bericht von Bloomberg ist die kanadische Gesellschaft American Managnese (aktuelle Marktkapitalisierung: 26,9 Millionen Kanada-Dollar) derzeit mit einem Patentierungsverfahren beschäftigt, wobei die Rohstoffe aus - aufgrund von Qualitätsmängeln entsorgten - Akkus recycelt werden sollen.
Sollte diese Methode den Durchbruch schaffen, könnten nach Prognosen von Bloomberg New Finance zehn Prozent aller für Batterien von Elektrofahrzeugen benötigen Metalle aus der Wiedergewinnung stammen.

Auch bei den weltweiten Minengesellschaften der Nickel- und Kupferproduktion deuten sich Änderungen an: Mit dem steigenden Kobaltpreis nimmt auch die Bereitschaft zur Gewinnung des Metalls aus den Abraum-Halden der Förderstätten von Nickel und Kupfer zu. Daneben mehren sich Meldungen im Netz, die von Innovationen und Weiterentwicklungen im Batterie-Sektor berichten. Darunter ein Start Up namens CAMX eines erfolgreichen Software-Unternehmers, das eine Kooperation mit BASF eingegangen ist.

Die Häufung von Schwierigkeiten und der dadurch bedingten Preisrisiken beim Kobalt machen ein Einzelinvestment in das Metall wenig aussichtsreich und daher kaum empfehlenswert. Wer dennoch vom stark schwankenden blauen Metall profitieren will, kann dies mit einem entsprechenden CDF (Differenzkontrakt) tun, die beispielsweise bei CMC Markets oder Comdirect handelbar sind.

Dennoch ist es ratsam, den Hebel der entsprechenden Produkte wegen der vorhandenen Risiken nicht zu groß zu wählen. Außerdem ist solch ein Investments nichts, was Anleger lange unbeobachtet lassen sollten. Nur ausgefuchste Börsenprofis, die einen klaren Anlagehorizont besitzen, sollten sich auf eine solche Wette einlassen.

Wo das „weiße Gold“ für Elektroautos her kommt
BMW i3 Elektroauto Batterie Rohstoffe Quelle: dpa
Lithium-Fertigung in Bolivien Quelle: dpa
Lithiumkarbonat in Potosi, Bolivien Quelle: REUTERS
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Lithium-Fertigung in Uyuni, Bolivien Quelle: dpa
Llipi-Lithium-Fabrik in Uyuni Quelle: REUTERS
Lake-Reste der Lithium-Produktion Quelle: REUTERS

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