Rohstoff für E-Auto-Akkus Wie Privatanleger auf den Kobalt-Boom setzen

Kobalt-Erz Quelle: Fotolia

Elektroautos brauchen große Akkus und die benötigen neben Lithium auch Kobalt. Das Metall ist hoch begehrt, der Preis rasant gestiegen. Anleger können auf den Boom setzen, sollten sich aber auch der Risiken bewusst sein.

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Wenn neue Technologien auftauchen und bereits vor ihrem Durchbruch am Massenmarkt stehen, erfordern diese besondere Rohstoffe – unter Umständen in rauen Mengen. Klar, dass es dann zu Problem bei der Förderung, Lieferengpässen und natürlich auch zu Preiserhöhungen kommt. Beispielsweise haben sich die Kosten für eine Tonne Lithium bis Mitte 2017 innerhalb eines Jahres auf etwa 14.000 US-Dollar pro Tonne fast verdoppelt.

Und damit ist der Rohstoff, der neben Kobalt, Coltan und einigen Seltenen Erden ein wesentlicher Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos ist, in den Fokus von Investoren geraten. Aus gutem Grund, denn beispielsweise mit Lithium-Fonds konnten in der jüngeren Vergangenheit satte Renditen eingefahren werden.

Dabei ist Lithium für Anleger nicht einmal die interessanteste Komponente der Energiespeicher von E-Fahrzeugen. Wegen seiner hohen Energiedichte wird das einstmals verspottete Kobalt (der Name kommt von Kobolderz) zunehmend nachgefragt. Experten gehen für die kommenden Jahre von einem stetig steigenden Bedarf aus. Der Preis von Kobalt hat sich in den vergangenen zwölf Monaten von 54.500 auf aktuell 88.500 US-Dollar pro Tonne erhöht - ein Plus von mehr als 60 Prozent. Zum Hoch Mitte März hat der Preis sogar schon die Marke von 94.500 US-Dollar pro Tonne überschritten. Vor drei Jahren schwankte der Preis noch um 30.000 Dollar.

Kobalt – begehrtes Metall

Bei Kobalt-Investments genau hinschauen

Für Investoren ist es allerdings aus verschiedenen Gründen gar nicht so einfach, eine geeignete Geldanlage im Bereich Kobalt zu finden. Um es vorwegzunehmen: Ein auf den Rohstoff fokussierter Aktienfonds oder ein entsprechender börsennotierter Fonds (ETF) wird - anders als bei Lithium - am hiesigen Finanzmarkt nicht angeboten. Und bei den auf Produktion oder Förderung von Kobalt spezialisierten (Aktien-)Gesellschaften ist besondere Vorsicht geboten.

Da Kobalt vor allem ein Nebenprodukt bei der Förderung von Kupfer- und Nickel ist, kommen zunächst die großen internationalen Minenkonzerne wie beispielsweise Glencore (größter Kobalt-Produzent weltweit) in Frage. Allerdings ist der Anteil von Kobalt bei Gesellschaften mit derart hohen Umsätzen viel zu gering, als dass Anleger, die sich entsprechend engagieren möchten, davon signifikant profitieren könnten.

Dennoch gibt es einige teils kleinere Gesellschaften, die sich für ein Kobalt-Investment anbieten. Allerdings müssen Anleger bei diesen Titeln mit einer hohen Volatilität rechnen und sollten dementsprechend eine erhöhte Risikobereitschaft mitbringen.

Aktien für den Kobalt-Investor

Potenzielle Risiken von Kobalt-Investments

Wie einem Bericht der Deutschen Rohstoffagentur zu entnehmen ist, ist die Nachfrage nach Kobalt weiterhin deutlich ansteigend. Während es im Jahr 2010 noch 65.000 Tonnen pro Jahr gewesen sind, soll sich der Bedarf bis 2025 auf 155.000 Tonnen erhöhen. Wie das Institut weiter berichtet, stammten im Jahr 2015 rund 60 Prozent des gesamten produzierten Kobalts aus der Demokratischen Republik Kongo. Andere Fördernationen sind Australien, China und Kanada.

Dennoch könnte es mit dem Hype um das heute so begehrte Metall über kurz oder lang vorbei sein. Denn selbst wenn sich die politische Lage im Kongo zum Besseren wenden würde, sind die Bestrebungen der Hersteller von Elektrofahrzeugen und Batterien (Tesla, Volkswagen oder BMW), den Einsatz von Kobalt zu minimieren bzw. ganz zu ersetzen, unverkennbar.

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