Rohstoffe Minenstreik in Südafrika beendet

Der monatelange Bergarbeiterstreik in Südafrika ist endlich beendet. Der Tarifstreit hatte die Preise für Platin und Palladium in die Höhe getrieben. Jetzt einigte man sich auf 20 Prozent höhere Löhne.

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Es wird noch eine Weile dauern bis die Produktion wieder normal läuft. Quelle: obs

Über fünf Monate zogen sich die Verhandlungen im südafrikanischen Bergarbeiterstreik hin, nun ist es zu einer Einigung gekommen. In den kommenden drei Jahren wird der Lohn der Minenarbeiter um 1000 Rand monatlich erhöht, bis der geforderte Mindestlohn von 12.500 Rand erreicht ist.

Eine Einigung war dringend notwendig. Denn seit die 70.000 Minenarbeiter im Januar ihre Arbeit niedergelegt hatten, war die globale Produktion von Platin um 40 Prozent eingebrochen und der Preis für Platin angestiegen. Das Edelmetall wird unter anderem zur Herstellung von Autokatalysatoren verwendet. Zwischenzeitlich verteuerte es sich um 0,5 Prozent auf 1450,50 Dollar je Feinunze. Das Schwestermetall Palladium notierte 0,3 Prozent höher bei 840,75 Dollar.

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In die Tarifverhandlungen hatte sich zwischenzeitlich auch Südafrikas Regierung eingeschaltet. Der Platin-Erz-Abbau gilt als tragende Säule von Südafrikas Wirtschaft. Rund 40 Prozent der weltweiten Platin-Förderung kommt üblicherweise aus südafrikanischen Bergwerken.

Die Fronten zwischen Minenbetreibern und Gewerkschaften waren lange verhärtet, die Vorstellungen zu weit auseinander. "Es gibt offenbar immer noch eine große Kluft zwischen den beiden Seiten", schrieben die Analysten der HSBC erst vorige Woche in einem Kommentar. Eine Lösung sei nicht in Sicht. Doch selbst bei einer schnellen Einigung werde das Angebot noch eine ganze Weile knapp bleiben, betonten die Experten.

Es können mehrere Monate vergehen, bis stillgelegte Minen wieder mit voller Kapazität Erz fördern. Der seit Anfang des Jahres andauernde Streik der Mitarbeiter in den südafrikanischen Platin-Minen ist der längste und teuerste der Landesgeschichte.

Dem Edelmetall-Verarbeiter Johnson Matthey zufolge wird die Platin-Nachfrage in diesem Jahr das Angebot um 1,218 Millionen Feinunzen übersteigen. Das sei die größte Lücke seit Beginn der Aufzeichnungen 1975.

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