Der Gouverneur der indonesischen Zentralbank, Agus Martowardoyo, meint: „Indonesien ist wirtschaftlich und politisch stabil.“ Der Bank-Indonesia-Chef gehört ebenfalls zu den Befürwortern einer Währungsreform. „Diese Initiative ist gut für die Wirtschaft. Aber natürlich wird das Jahre dauern. Indonesien ist ein großes Land, und die Leute hier haben ein unterschiedliches Bildungsniveau.“
In der Bevölkerung finden sich ebenfalls viele, die gern ein paar Nullen weniger hätten. Ein Bankangestellter in der Hauptstadt Jakarta, Indra Nugroho, sagt: „Unser Geld ist lange genug lächerlich gemacht worden. Wir empfinden das fast als Schande.“ Aber es gibt auch Leute, die dagegen sind - unter anderem, weil eine Umstellung vor allem in ärmeren Schichten Chaos auslösen könnte.
Manche meinen auch, dass die Inflation in die Höhe ginge, weil Geschäftemacher die Gelegenheit nutzen würden, um die Preise anzuheben. Im Jahr 1959 löste eine vergleichbare Reform soziale Unruhen aus. Viele Geschäfte lehnten es anfangs ab, die neuen Banknoten als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Vor allem in entlegenen Gebieten dauerte es lange, bis das neue Geld angenommen war.
Die Experten heute versichern, dass die Rupiah durch die Umstellung nichts von ihrem Wert verlieren würde. Außerdem sollen die Leute Zeit bekommen, um sich daran zu gewöhnen. Zudem gibt es international inzwischen doch einiges an Erfahrung, wie man so etwas am besten macht.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurden bereits mehr als 100 Länder Nullstellen los. Meist waren dies - im Unterschied zum heutigen Indonesien - Staaten, deren Währungen notorisch schwach waren und durch Inflation ständig an Wert verloren. In Südamerika machten Länder wie Argentinien oder Brasilien die Abwertung zur Methode.
Aber auch in Europa haben viele damit Erfahrung, in jüngerer Zeit zum Beispiel die Türkei, Rumänien oder Weißrussland. Und auch Deutschland gehört in den Kreis der Nullenstreicher dazu, sogar als eines der ersten Länder überhaupt, im „Hyperinflations“-Jahr 1923.