Schweizer Gold-Referendum Booster für den Goldpreis?

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Einfluss auf den langfristigen Goldpreis ungewiss

Derzeit besitzt die SNB rund 1040 Tonnen Gold im Wert von 38,9 Milliarden Franken. Das Gesamtvermögen beträgt 522 Milliarden Franken. Dementsprechend macht die Goldquote – der Anteil Goldreserven an der Bilanzsumme der SNB –etwa 7,5 Prozent aus. Stimmen die Schweizer "Ja", müsste die Zentralbank also Gold für 65,5 Milliarden Franken kaufen. Das entspricht einer Goldmenge von 57,3 Millionen Unzen oder gut 58 Prozent des 2013 weltweit geförderten Goldes. Das ist kein Pappenstiel, selbst wenn die Initiative der SNB für die Zukäufe fünf Jahre Zeit einräumt.

Laut einer Studie der Deutschen Bank würden die über fünf Jahre gestreckten Käufe den Goldpreis wenig beeinflussen. Die SNB könnte zudem große Positionen abseits des Marktes von anderen Zentralbanken erwerben. Der langfristige Goldpreistrend bliebe so unberührt, es gäbe allenfalls kurzfristige Preiseffekte.

Diese Substanzen sind teurer als Gold
Platz 10: MethamphetaminKosten: 95 Euro pro Gramm Hoher Grammpreis, aber billig im Vergleich zu anderen Drogen: Unter dem Modenamen Crystal Meth gilt Methamphetamin heutzutage als am schnellsten zerstörende Droge überhaupt. Der Gebrauch führt unter anderem zu Karies und Zahnausfall. Quelle: dpa
Platz 9: KokainKosten: 470 Euro pro Gramm Kokain gilt als die Partydroge in besseren Kreisen. Besser Finger weg: Kokain hat ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Quelle: dpa
Platz 8: LSDKosten: 2.300 Euro pro Gramm Lysergsäurediethylamid, kurz LSD genannt, ist in Deutschland ein nichtverkehrsfähiges Betäubungsmittel. Der unerlaubte Gebrauch ist strafbar. In zahlreichen anderen Ländern, wie den USA, ist die Droge verboten. Quelle: dapd
Platz 7: PlutoniumKosten: 3.150 US-Dollar pro Gramm Die Atombombe, die 1945 auf Nagasaki fiel, trug Plutonium als Spaltmaterial in sich. Außer militärischen Zwecken dient Plutonium auch der Energiegewinnung. Es entsteht aus dem Uran der Brennelemente in Atomkraftwerken.   Quelle: REUTERS
Platz 6: TaaffeitKosten: 2.000 bis 15.750 Euro pro Gramm Der irische Forscher Richrd Taaffe entdeckt den Edelstein bei einem Schmuckkauf 1945. Wegen seiner hohen Seltenheit dient er bis heute nur als Schmuckstück. Quelle: Rob Lavinsky, iRocks, Creative Commons, CC BY-SA 3.0
Platz 5: TritiumKosten: 23.616 Euro pro Gramm Tritium ist ein Nebenprodukt der Kernspaltung und kommt auf natürliche Weise nur in der Stratosphäre vor. Damit lassen sich in der Medizin bestimmte Substanzen markieren. Außerdem ist der Stoff fester Bestandteil von Atombomben. Quelle: dpa
Platz 4: DiamantenKosten: ein farbloser Stein von einem Karat kann über 50.000 Euro pro Gramm kosten Diamanten machen was her und sind der härteste natürliche Stoff der Welt. Ihr Aussehen macht sie zu Kostbarkeiten der Schmuckbranche, ihre Härte zu einem begehrten Schneidstoff in der Industrie. Quelle: AP

Das bezweifelt aber die Liechtensteiner VP Bank: Die Zentralbanken hätten in den vergangenen Jahren ihre Goldverkäufe massiv reduziert. Die SNB werde sich am Markt eindecken müssen. "Ein Ja am 30. November hätte wohl einen deutlichen Preisanstieg zur Folge", schreiben die VP-Analysten.

Nachahmer könnten Goldpreis Schub geben

Jörg Jubelt, Vermögensberater bei PMP in Düsseldorf, erwartet für diesen Fall Nachahmer: "Das würde nicht nur zu einem Nachfrageschub, sondern auch zu einer allgemein positiveren Marktmeinung gegenüber Gold führen. Beginnende Eindeckungen der SNB sollten weitere Käufer auf den Plan rufen."

Wie Anleger die Geldanlage Gold beurteilen

Die Bank of America schätzt, dass der Goldpreis auf bis zu 1350 Dollar steigen könnte, wenn die SNB sich auf dem Weltmarkt eindeckt. 1500 Tonnen seien immerhin gut 35 Prozent der jährlichen weltweiten Nachfrage.

Kurzfristig positiven Einfluss auf den Goldpreis könnten dagegen – auch nach Ansicht der Deutschen Bank - die künftigen Devisenmarktinterventionen der SNB haben. Derzeit setzt diese einen Mindestkurs von 1,20 Schweizer Franken pro Euro laut eigenen Angaben "mit aller Konsequenz" und der Bereitschaft zu unbeschränkten Devisenkäufen durch.

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