Künftig müsste sie bei einer Ausweitung ihrer Bilanz zusätzlich noch Gold kaufen, um die 20-Prozent-Golddeckung des Frankens einzuhalten. Die VP Bank meint wiederum, dass dieses Szenario die Bilanz der SNB so aufblähen werde, dass sie ihr Wechselkursziel in den nächsten Jahren aufgeben müsse. Die Deutsche Bank erwartet, dass die SNB künftig lieber zu Negativzinsen beim Franken greifen wird, um eine goldunterlegte Währung zu schwächen.
Für einen Anstieg des Goldpreise sieht es nach Auffassung diverser Marktbeobachter aber selbst dann ganz gut aus, wenn die Schweizer die Goldinitiative ablehnen.
Laut Vermögensverwalter Ingo Schweitzer von der AnCeKa Vermögensbetreuung sprechen für einen Boden im Goldpreis auch die starken Käufe anderer Zentralbanken. Russland habe allein 35 Tonnen seit September gekauft, insgesamt 150 Tonnen seit Jahresbeginn. "Auch könnte es sein, dass die US-Notenbank die Zinsen doch etwas später anhebt, also erst Ende nächsten Jahres. Der Hauptgrund des Goldpreisverfalls war letztlich die Erwartung, dass die Zinsen in den USA steigen und somit die relativen Kosten, das renditelose Gold zu halten, steigen", so Schweitzer.
Seit Jahresanfang gestiegen
Markus Steinbeis von der Vermögensverwaltung Huber, Reuss und Kollegen sieht das ähnlich. "Nach der von Finanzinvestoren - überwiegend mittels Derivaten - ausgelösten Abwärtsbewegung erscheint der Wendepunkt nicht mehr allzu fern. Dafür sprechen Sentiment-Erhebungen sowie das technische Gesamtbild", sagt Steinbeis.
Für Anleger im Euroraum habe sich das Blatt sogar schon gewendet, denn in Euro gerechnet hat der Goldpreis bereits seinen Boden gefunden und ist seit Jahresanfang gestiegen. "Wer also heute sein Vermögen gegen systemische Risiken schützen will, sollte die aktuellen Goldpreise nutzen. Die Versicherung ist in den vergangenen drei Jahren billiger geworden, notwendig ist sie leider mehr denn je", ist sich Steinbeis sicher.