Sichere Geldanlage Sieben gute Gründe, Gold zu kaufen

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2. Wertspeicher in Währungskrisen

Wertentwicklung von Gold und Rupie gegen Dollar Quelle: Thomson Reuters

Der jüngste Kollaps von Währungen aus Schwellenländern mit hohen Leistungsbilanzdefiziten könnte die Welt einer globalen Währungskrise ein Stück näher gebracht haben. Gold dagegen, etwa in indischer Rupie gemessen, hat seine Eigenschaft als Wertspeicher in Krisen zuletzt wieder eindrucksvoll bestätigt (siehe Grafik), wie schon in allen Währungskrisen zuvor. Während der Tequila-Krise zum Beispiel stieg Gold in mexikanischen Peso zwischen Ende 1994 und Ende 1995 um über 150 Prozent, in der Asienkrise 1997/98 kletterte Gold in koreanischen Won und indonesischer Rupiah binnen weniger Monate um 100 und 400 Prozent, und die Russlandkrise 1998 beförderte den Goldpreis in Rubel um 350 Prozent in die Höhe.

Goldpreis und Außenwert des Dollar Quelle: Bloomberg

Ein noch viel größeres Beben könnte ein unkontrollierter Absturz des japanischen Yen im Währungsgefüge auslösen. Die nach Regierungschef Shinzo Abe „Abenomics“ genannte japanische Variante monetärer Staatsfinanzierung schwächt den Yen ungemein. Ein exzessiver Yen-Rückgang könnte, wie schon 1997, einen „Sell Japan“-Effekt auslösen, also den gleichzeitigen Verkauf von Yen und japanischen Aktien und Anleihen. Bei einer massiven Flucht aus dem Yen würde sich die Inflation in Japan beschleunigen. Es drohten Kapitalkontrollen, die Staatspleite und eine Währungsreform. Der Yen wäre das erste Opfer unter den Reservewährungen.

Doch auch der Dollar entwickelt sich immer mehr zu einer Leid-Währung. Stutzig machte schon vor Bernankes Umfaller der Rückzug des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers als Bewerber um die Bernanke-Nachfolge. Summers hatte damit den Weg frei gemacht für die bisherige Bernanke-Stellvertreterin Janet Yellen, der eine ganz besondere Zuneigung zur Notenpresse nachgesagt wird. „Sie wird sich verhalten wie ein Kind im Süßigkeitenladen, das diesen Laden gleichzeitig führen soll“, erwartet Commerzbank-Goldexperte Eugen Weinberg.

Auf diese Niedrigzinsprodukte schwören die Deutschen
FestgeldDas Marktforschungsinstitut TNS Emnid hat ermittelt, wo die Deutschen ihr Geld im Jahr 2013 angelegt haben. Auch 2011 hat sich das Institut das Spar- und Anlageverhalten der Deutschen angesehen. Das Ergebnis: Die Deutschen sparen zwar mitunter mehr Geld als noch vor zwei Jahren, aber es scheint ihnen mittlerweile völlig egal zu sein, wie viel Zinsen sie bekommen. So parken dieses Jahr fast 20 Prozent der Deutschen ihr Geld auf Festgeldkonten (2011 waren es rund 15 Prozent), auf denen sie maximal 1,91 Prozent bekommen (VakifBank). Quelle: Fotolia
Sparstrumpf22 Prozent stecken ihr Erspartes in die Sparstrümpfe oder das Schweinchen. Jedenfalls antworteten sie auf die Frage nach ihrer Geldanlage, dass sie ihr Geld zuhause verwahren. Quelle: Fotolia
TagesgeldDeutlich mehr Zinsen als beim heimischen Sparschwein winken den 27 Prozent der Deutschen, die ihr Erspartes aufs Tagesgeldkonto legen. Bei 1,1 Prozent Inflation im August sind 1,5 Prozent Zinsen allerdings nicht wirklich lohnend. Quelle: Fotolia
SparbuchDas Sparbuch ist in diesem Jahr deutlich in der Gunst der Deutschen gefallen. Im ersten Quartal 2013 ist die Beliebtheit des Sparkontos um fünf Prozentpunkte auf 31 Prozent gesunken. Trotzdem ist das Sparbuch mit seinen 0,1 bis 1,5 Prozent Zinsen die Nummer vier der beliebtesten Anlageformen der Deutschen. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
LebensversicherungenDie Lebensversicherung ist seit Jahrzehnten der Deutschen liebste Form der Altersvorsorge, es existieren Millionen Verträge. Und auch, wenn die Zeiten üppiger Renditen schon lange vorbei sind und die Policen immer häufiger als Kostenfalle, Abzocke und Auslaufmodell gelten: Die Deutschen lieben sie. Allein in diesem Jahr gaben 33 Prozent der Befragten an, ihr Erspartes in Lebensversicherungen zu stecken. Quelle: dpa
BausparverträgeDie Nummer zwei in der Gunst der Deutschen ist der Bausparvertrag. Er zählt vor allem noch immer zu den Klassikern der Immobilienfinanzierung. Dementsprechend gaben 34 Prozent an, 2013 ihr Geld in Bausparverträgen anzulegen. Quelle: dpa
GirokontoDie meisten Deutschen parken ihr Geld allerdings auf dem völlig unverzinsten Girokonto. 45 Prozent nutzen dieses Konto 2013, um ihr Geld zu verwahren. Quelle: dpa

Die Nachricht vom Rückzug Summers quittierte der Devisenmarkt mit deutlichen Abschlägen beim Dollar, abzulesen am Dollar-Index, der den Außenwert des Greenback gegenüber einem Korb aus sechs Währungen misst (siehe Grafik). Die Dollar-Schwäche hatte sich aber schon vorher angekündigt. Denn von der Zuspitzung der Syrienkrise konnte der Dollar kaum noch profitieren. Sein Status als sicherer Hafen bei Krisen verblasst, ebenso der als Abrechnungswährung im Ölhandel. Wegen ihrer Verschuldung sind auch die USA nicht mehr immun gegen Währungskrisen. Der Wertverfall des Dollar wird sich beschleunigen. Sichtbar ist das noch nicht, weil die Dollar-Schwäche von der Schwäche anderer Währungen verschleiert wird und so auch den Dollar-Preis der Alternativwährung Gold bremst.

Dass sich der Euro zuletzt vergleichsweise stabil hielt, dürfte allein der Stärke der deutschen Wirtschaft und der Reputation der Bundesbank zu verdanken sein.

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