Smartphone-Broker Aktien ab einem Euro: Trade Republic startet Handel mit Aktienbruchteilen

Tradingapp auf Smartphone Quelle: Trade Republic

Der Smartphonebroker Trade Republic führt ein neues Feature ein: Kunden können dort jetzt Bruchteile von Aktien ab einem Euro kaufen. Damit will das Fintech den Zugang an die Börse weiter vereinfachen.

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Der Berliner Neobroker Trade Republic hat ein neues Feature eingeführt: Seit diesem Mittwoch können Nutzer dort mit Aktienbruchteilen handeln, wie das Unternehmen der WirtschaftsWoche vorab mitteilte. Damit können Anleger nun ab einem Euro Teile eines Wertpapiers oder eines börsengehandelten Indexfonds (ETF) kaufen.

Christian Hecker, Gründer von Trade Republic, sieht darin einen Beitrag zur Demokratisierung des Aktienhandels. „Früher war Investieren quasi ein Eliteprodukt“, kommentiert er. „Aktienbruchteile ermöglichen jedem, am Erfolg von hoch bewerteten Unternehmen wie Tesla, Adyen oder Booking.com zu partizipieren.“

Bislang seien hohe Aktienpreise einer der Hauptgründe, weshalb Anleger nicht investieren. Aktien des Zahlungsdienstleisters Adyen beispielsweise werden für etwa 1270 Euro pro Anteilsschein gehandelt. Insbesondere für Privatanleger stellt schon eine einzige Aktie oft ein Klumpenrisiko im Depot dar.

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von Jessica Schwarzer

„Beim vollständigen Aktien- oder ETF-Handel entspricht die Mindestanlage immer dem Preis eines kompletten Anteils, was bedeutet, dass viele Anleger gezwungen sind, alles auf eine Karte zu setzen, was am Ende zu einem höheren Risiko für ihr Portfolio führt“, so Trade-Republic-Gründer Hecker. Die Möglichkeit, Aktienbruchteile zu handeln, soll den Einstieg für Anleger nun weiter vereinfachen. „Unsere Kunden können nun jede Aktie entsprechend ihres Budgets erwerben.“

Gebühr liegt bei einem Euro

Wie auch bei anderen Neobrokern können Nutzer bei Trade Republic zu besonders günstigen Konditionen Aktien und andere Finanzprodukte kaufen. Im Gegenzug ist die Angebotspalette beschränkt, die Anzahl an Handelsplätzen stark limitiert. An ein paar Stellen müssen Kunden außerdem mit versteckten Kosten rechnen. Die direkte Kaufgebühr hingegen ist gering und nicht an das Ordervolumen gebunden. Für den Handel fällt auch bei Aktienbruchteilen eine Fremdkostenpauschale von einem Euro pro Order an.

Was Anleger beachten müssen: Die Gebühren drücken zunächst auf die Performance. Nach dem Kauf einer Aktie liegt der Anleger mit dem Investment erst einmal um die Fremdkostenpauschale im Minus. Je weniger Aktienbruchteile ein Anleger kauft, umso stärker wirkt dieser Effekt.

Der Handel mit Aktienbruchteilen bei Trade Republic ist in dieser Form in Europa bislang einzigartig. Anleger kaufen hier nämlich Bruchteile echter Aktien. Beim Konkurrenten Scalable zum Beispiel kann man Aktien nur im monatlichen Sparplan bruchstückhaft kaufen.

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Bei anderen Anbietern kaufen Anleger Aktienbruchteile in Form eines CFDs (Differenzkontrakt; contract for difference). Dabei handelt es sich um ein Derivat, das einen Basiswert bloß abbildet. Mit CFDs haben Anleger zum Beispiel kein Stimmrecht auf Hauptversammlungen.

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