Bei mir persönlich kommt angesichts dieser Zahlen die Wut hoch. Ich finde solch unbedachte Verwendung von Steuergeldern skandalös und würde selber solche Geschäfte nicht machen. Tatsache ist aber, dass der rechtliche Maßstab für die Sittenwidrigkeit offensichtlich noch nicht erreicht ist, und der persönliche Maßstab bei vielen hinter dem handfesten Reibach zurücksteht. Solange der Zustrom an Flüchtlingen ungebremst bleibt, werden mit der Willkommenskultur auch Geschäfte gemacht werden.
Ein Trost bleibt dem normalen Vermieter dennoch. Dank der Einwanderung muss er auf Jahre hinaus keinen Leerstand fürchten.
Bildungsträger profitieren
Weitere Gewinner der Flüchtlingskrise sind die Träger von Sprach- und Berufsausbildung. In den vergangenen Jahren wegen rückläufiger Arbeitslosigkeit und gekürzter Budgets unter Druck geraten, können diese Anbieter sich auf goldene Jahre einstellen. Dabei spielt es letztlich keine Rolle, ob die Maßnahmen am Ende auch etwas bringen. Hauptsache die Kasse klingelt – und was bleibt dem Staat schon anderes übrig?
Auch am anderen Ende des Bildungswesens zeichnet sich ein neuer Boom ab. Privatschulen, englische Internate und deren Vermittler dürfen sich auf einen wahren Ansturm freuen. Immer weniger Eltern werden sich damit abfinden, dass die ohnehin schon schlechten Standards an deutschen Schulen weiter abgesenkt werden, wie vom Innenminister bereits angekündigt. Die Integration hunderttausender Jugendlicher ohne deutsche Sprachkenntnisse in ein bestehendes Schulsystem ohne deutliche Aufstockung an Personal kann nur mit einer Absenkung des Niveaus einhergehen.
Was Investoren für die lukrativste Geldanlage halten
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt einmal jährlich im Auftrag von pro aurum die Deutschen nach ihren Anlagestrategien. Hier die Ergebnisse vom Juni 2015 - im Vergleich zu den Vorjahren. Zuerst wurden den Bürgern fünf Geldanlagen genannt, mit der Bitte, anzugeben, welche davon aus ihrer Sicht derzeit am besten als langfristige Geldanlage mit mindestens drei Jahren Laufzeit geeignet ist.
Gold platziert sich zum fünften Mal in Folge an erster Stelle, diesmal allerdings deutlicher vor Aktien, die seit 2011 Zuwächse erzielten, aber aktuell in der Anlegergunst gesunken sind: 30 Prozent der Bürger würden sich heute für Gold entscheiden, weil sie vermuten, dass diese Anlage nach mindestens drei Jahren Laufzeit im Vergleich zu den vier anderen Geldanlagen den meisten Gewinn bringt. Gold konnte somit um zwei Prozentpunkte zulegen.
Nur noch 23 Prozent halten Aktien für besonders lukrativ, wenn es um langfristige Geldanlagen geht. Im Vorjahr hatte dieser Wert mit 27 Prozent offenbar einen Gipfel erreicht.
Es folgen Fondsanteile mit zwölf Prozent. Fonds sind in der Gunst der Anleger wieder leicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2013 hatte dieser Wert mit 13 Prozent noch ein Hoch erreicht, war aber 2014 auf elf Prozent zurückgefallen.
Fest- beziehungsweise Termingeld hielten sieben Prozent der Befragten für die lukrativste langfristige Geldanlage. Seit 2011 ist diese Anlageklasse deutlich ins Hintertreffen geraten, damals glaubten noch 22 Prozent der Befragten, Termin- und Festgelder würden auf drei Jahre betrachtet den meisten Gewinn abwerfen.
Drei Prozent nannten Anleihen als aussichtsreichste Anlageklasse, im Vorjahr waren es nur zwei Prozent. Anleihen spielen somit für Privatanleger praktisch keine Rolle. Ernüchternd: Knapp jeder vierte Bürger (24 Prozent) kann nicht sagen, welche dieser Anlagen am besten geeignet wäre, um langfristig möglichst viel Gewinn zu erzielen. Die Angaben "weiß nicht" oder "keine davon" kamen bereits in den Vorjahren ähnlich häufig vor.
Doch auch auf anderen Gebieten zeichnen sich die Gewinner der neuen Welt bereits ab. Rüstungsaktien sind nicht ohne Grund nach den Anschlägen von Paris gestiegen. Befinden wir uns wirklich in einem Krieg, wird es nicht genügen, mehr oder weniger taugliches Altmaterial zu verballern. Neue Wehrtechnik ist gefragt. Auch für die Sicherung der Grenzen - die ja nun um ein vielfaches länger sind als nur die Außengrenzen der EU – werden die Staaten tief in die Tasche greifen. Neben der personellen Ausstattung dürfte es um Zäune und elektronische Sicherungen gehen. Ein gigantischer Markt, der ebenfalls von Rüstungs- und Technologieunternehmen dominiert wird.
Da die Staaten schon hoch verschuldet sind, läuft es auf eine zunehmende Finanzierung durch die EZB hinaus. In unserer heutigen Welt genügt hierzu ein Knopfdruck, was als solches wenig Geschäftsmöglichkeiten eröffnet. Als Nebeneffekt werden die Finanzmärkte weiter boomen und die Spekulation mit geliehenem Geld noch attraktiver und risikoloser. Die EZB garantiert damit nicht nur den Staaten die unbegrenzte Finanzierung, sondern auch Hedgefonds und Private Equity. Das Spiel kann also weiter gehen, und wir können immer mehr für vorhandene Vermögenswerte bezahlen, die wir uns hin und her verkaufen.
Kommt es dann doch zum unvermeidlichen Bruch des Euro dürften die letzten Profiteure feststehen: die Geldrucker der Welt. Denn auch wenn wir immer mehr in Richtung bargeldlosen Zahlungsverkehr getrieben werden, ganz ohne neue Geldscheine zum Anfassen geht es dann doch (noch) nicht.
Genug Möglichkeiten also, um auch mit der Krise Geld zu machen – und die Auflistung ist beileibe nicht vollständig. Man muss es halt nur machen – wollen.